Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
Blutes daran zu hindern, einer Gefangenschaft zu entfliehen. Das gab meinem jüngsten Erlebnis einen Hauch von Rationalität. Jemand, der Corwin aus dem Geschäft heraushalten wollte, mußte ihn an einem sehr dunklen Ort festhalten.
    »Hast du meinen Vater jemals kennengelernt?« fragte ich.
    »Nein«, antwortete Suhuy. »Soweit ich weiß, stattete er den Burgen einmal einen kurzen Besuch ab, gegen Ende des Krieges. Doch ich hatte nie das Vergnügen einer persönlichen Begegnung.«
    »Hast du irgend etwas über sein Treiben hier gehört?«
    »Ich glaube, er wohnte einem Treffen zwischen Swayvill und seinen Beratern bei, zusammen mit Random und den anderen Amberiten, im Vorfeld des Abschlusses eines Friedensvertrages. Danach ging er, soweit ich gehört habe, seiner eigenen Wege, und ich habe nie erfahren, wohin ihn diese geführt haben könnten.«
    »Dasselbe habe ich in Amber gehört«, sagte ich. »Ich frage mich... Er hat einen Adligen umgebracht, einen Lord Borei - gegen Ende der letzten Schlacht. Kann es sein, daß Boreis Verwandte ihn verfolgt haben?«
    Er schlug zweimal die Zähne aufeinander, dann kräuselte er die Lippen.
    »Das Haus Hendrake...«, sinnierte er. »Das kann ich mir nicht vorstellen. Deine Großmutter war eine Hendrake...«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Aber ich hatte nicht viel mit ihnen zu tun. Irgendeine Meinungsverschiedenheit mit Helgram...«
    »Bei den Hendrakes wird die militärische Tradition großgeschrieben«, fuhr er fort. »Ruhmreiche Schlachten. Kriegsehren, du weißt schon. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie ein Ereignis aus Kriegszeiten mit einer Racheaktion im Frieden vergelten würden.«
    In Erinnerung an die Geschichte meines Vaters gab ich zu bedenken: »Auch wenn sie eine Tötung für alles andere als ehrenvoll halten würden?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte er. »Es ist schwierig, die Einstellung anderer Leute zu bestimmten Sachverhalten einzuschätzen.«
    »Wer ist jetzt das Oberhaupt des Hauses Hendrake?«
    »Die Herzogin Belissa Minobee.«
    »Der Herzog, ihr Gemahl Larsus - was ist mit ihm geschehen?«
    »Er fiel in der Mustersturz-Schlacht. Ich glaube, Prinz Julian von Amber tötete ihn.«
    »Und Borei war der Sohn der beiden?«
    »Ja.«
    »Uff! Das macht zwei. Das wird mir jetzt erst klar.«
    »Borei hatte zwei Brüder, einen Halbbruder und eine Halbschwester sowie viele Onkel, Tanten und Vettern und Basen. Ja, es ist ein großes Haus. Und die Frauen der Hendrakes sind ebenso kühn wie die Männer.«
    »Ja, natürlich. Es gibt ja so Lieder wie: >Heirate niemals ein Hendrake-Mädchen.< Läßt sich irgendwie feststellen, ob Corwin während seines Aufenthaltes hier etwas mit den Hendrakes zu tun hatte?«
    »Man könnte sich ein wenig umhören, obwohl das alles eine ziemlich lange Zeit zurückliegt. Erinnerungen verblassen, Spuren werden verwischt. Es dürfte nicht leicht sein.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Wie lange ist es noch bis Blauhimmel?« fragte ich.
    »Nicht mehr lange«, antwortete er.
    »Darm sollte ich mich wohl besser auf den Weg nach Burg Mandor machen. Ich habe meinem Bruder versprochen, daß ich mit ihm frühstücken würde.«
    »Wir sehen uns dann später«, sagte er. »Bei der Beerdigung, wenn nicht vorher.«
    »Ja«, sagte ich. »Ich schätze, ich sollte mich etwas frischmachen und umziehen.«
    Ich begab mich auf dem Weg, den ich gekommen war, wieder zurück in mein Zimmer, rief ein Waschbecken, Seife, eine Zahnbürste und Rasierzeug herbei, außerdem eine graue Hose, schwarze Stiefel samt passendem Gürtel, ein purpurfarbenes Hemd, Handschuhe, einen tiefschwarzen Umhang und eine frische Klinge samt Scheide. Nachdem ich gesellschaftsfähig gekleidet und ausgestattet war, begab ich mich über eine bewaldete Schneise zum Ankunfts-Raum. Von dort trat ich auf einen Weg hinaus. Eine Viertelmeile eines Gebirgspfades weiter, nachdem dieser jäh an einer Schlucht endete, rief ich eine Membran herbei und überquerte sie. Dann strebte ich geradewegs auf Burg Mandor zu, indem ich etwa hundert Meter auf einem blauen Strand unter einer Doppelsonne zurücklegte. Ich bog nach rechts ab, ging durch einen Steinbogen, an den ich mich erinnerte, bewegte mich kurze Zeit an einem brodelnden Lavafeld entlang und dann durch eine Wand aus schwarzem Obsidian, die mich in eine angenehme Höhle führte, über eine kleine Brücke, an die Ecke eines Friedhofes, einige Schritte entlang des Randes und schließlich in den Empfangsbereich der Burg.
    Die gesamte Wand zu meiner

Weitere Kostenlose Bücher