Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
Linken war aus trägen Flammen zusammengesetzt; die zu meiner Rechten stellte einen Weg ohne Umkehr dar, abgesehen vom Licht, und bot einen Ausblick auf einen Graben am Meeresboden, in dem irgendwelche hellen Dinge herumflitzten und einander auffraßen. Mandor saß in menschlicher Gestalt mit angezogenen Füßen auf einer schwarzen Ottomane vor einem Bücherschrank, mir zugewandt, in Schwarz und Weiß gekleidet, ein Exemplar von Robert Hass' Fraise, das ich ihm gegeben hatte, in der Hand.
    Er lächelte, als er aufsah.
    »>Die Hunde des Todes fürchteten mich<«, sagte er. »Ein hübscher Satz. Wie geht es dir in diesem Zyklus?«
    »Ich fühle mich ausgeruht, endlich«, sagte ich. »Und dir?«
    Er legte das Buch auf einen kleinen beinlosen Tisch, der in diesem Augenblick herbeigeschwebt kam, und erhob sich. Die Tatsache, daß er offensichtlich nur aus dem Grund in dem Buch gelesen hatte, weil ich aufgetaucht war, tat der Höflichkeit in keiner Weise Abbruch. Er war schon immer so.
    »Recht gut, danke«, antwortete er. »Komm, laß mich dich beköstigen.«
    Er nahm mich am Arm und führte mich zu der Feuerwand. Sie zerfiel in sich, als wir uns näherten, und unsere Schritte hallten an einem Ort der vorübergehenden Dunkelheit nach, beinahe übergangslos abgelöst von einer schmalen Gasse; Sonnenlicht fiel durch einen Bogengang von ausladenden Ästen über uns, und Veilchen blühten zu beiden Seiten. Die Gasse führte uns auf einen beflaggten Platz mit einem prächtigen weißen Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite. Wir stiegen ein paar Stufen hinauf zu einem geschmackvoll gedeckten Tisch, auf dem gefrostete Karaffen voll Saft und Körbe mit warmen Brötchen greifbar dastanden. Er forderte mich mit einer Handbewegung auf, Platz zu nehmen, und ich setzte mich. Mit einer weiteren Handbewegung orderte er eine Kanne Kaffee, die neben meinem Gedeck erschien.
    »Wie ich sehe, erinnerst du dich noch vom Schatten Erde an meine Vorliebe für diesen morgendlichen Genuß«, sagte ich. »Danke.«
    Er lächelte verhalten und nickte, während er mir gegenüber Platz nahm. Vogelgezwitscher, das ich keiner mir bekannten Sorte zuzuordnen vermochte, erklang aus den Bäumen. Ein sanfter Lufthauch ließ die Blätter rauschen.
    »Was treibst du zur Zeit so?« fragte ich, während ich mir eine Tasse Kaffee einschenkte und ein Brötchen aufbrach.
    »Hauptsächlich beobachte ich die Szene um mich herum«, antwortete er.
    »Die politische Szene?«
    »Wie immer. Obwohl die Erfahrungen, die ich in jüngster Zeit in Amber gemacht habe, mich lehrten, diese als Teil eines noch größeren Bildes zu betrachten.«
    Ich nickte.
    »Und deine Nachforschungen mit Fiona?«
    »Für die trifft das gleiche zu«, antwortete er. »Sie nehmen recht ungewöhnliche Formen an.«
    »Das habe ich bemerkt.«
    »Es scheint beinahe so, als ob der Konflikt zwischen dem Muster und dem Logrus sich in recht weltlichen Vorgängen niederschlüge, ebenso wie er sich im kosmischen Maßstab auswirkt.«
    »Das ist auch meine Ansicht. Aber schließlich bin ich voreingenommen. Ich bin schon früher mal in das kosmische Spiel hineingeraten, und zwar ohne daß meine Punkte gezählt worden wären. Ich wurde in letzter Zeit an alle möglichen und unmöglichen Orte geschickt und auf jede nur erdenkliche Weise manipuliert - bis zu einem Punkt, an dem alle Vorgänge um mich herum Teil eines größeren Bildes zu sein schienen. Das gefällt mir überhaupt nicht, und wenn ich einen Weg sähe, um dem Einhalt zu gebieten, würde ich ihn beschreiten.«
    »Hm«, machte er. »Und was wäre, wenn sich dein ganzes Leben als Studie in Sachen Manipulation gestaltete?«
    »Das würde mir ganz und gar nicht passen«, sagte ich. »Ich schätze, dann hätte ich so ziemlich das gleiche Gefühl wie jetzt, nur vielleicht noch intensiver.«
    Er vollführte eine Handbewegung, und ein erstaunliches Omelett erschien vor mir, kurz darauf gefolgt von einem Beilagenteller mit Bratkartoffeln, die mit etwas gemischt waren, das wie grüne Pfefferschoten und Zwiebeln aussah.
    »All diese Überlegungen sind rein hypothetisch«, sagte ich, während ich mich über die Speisen hermachte, »oder nicht?«
    Es folgte eine lange Pause, während er den ersten Bissen zu sich nahm. Dann sagte er: »Ich glaube nicht.« Nach einer weiteren kurzen Unterbrechung fuhr er fort: »Die Mächte rasen seit einiger Zeit wie wild herum, und wir nähern uns der letzten Spielphase.«
    »Wieso bist du mit diesen Dingen so vertraut?«
    »Es

Weitere Kostenlose Bücher