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Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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sollte. Ich überlegte, daß dies die sicherste Methode sein müßte, ihn aus dem Weg zu räumen. Ich hatte den Überblick über die Anzahl von Anschlägen verloren, die er bereits auf mein Leben verübt hatte, und ich hatte beschlossen, daß bei seinem nächsten Besuch die Initiative von mir ausgehen mußte. Sein Nervensystem zu braten, erschien mir als der sicherste Weg, ihn unschädlich zu machen - trotz der Fähigkeiten, die er durch den Quell erlangt hatte. »Hierher, Jurt!«
    »Merlin! Ich möchte mit dir reden.«
    »Ich möchte aber nicht mit dir reden. Ich habe das allzuoft versucht, jetzt habe ich dir nichts mehr zu sagen. Komm her und laß uns die Sache hinter uns bringen - du kannst wählen zwischen Waffen, Händen, Magie. Mir ist es egal.«
    Er hob beide Hände, die Innenflächen nach außen.
    »Waffenstillstand!« rief er. »Es wäre nicht richtig, es hier in Sawall zu tun.«
    »Komm mir jetzt nicht mit irgendwelchen Skrupeln, Bruder!« rief ich, doch bevor ich es ganz ausgesprochen hatte, erkannte ich, daß daran etwas sein könnte. Mir fiel ein, wieviel ihm die Wertschätzung des alten Mannes bedeutet hatte, und mir wurde klar, daß es ihm zutiefst widerstrebte, hier auf diesem Anwesen etwas zu tun, das Dara gegen ihn eingenommen hätte. »Was willst du überhaupt?«
    »Mit dir reden. Ich meine es ernst«, sagte er. »Was muß ich hm?«
    »Triff mich dort drüben«, sagte ich und warf meine Lichtkugel so, daß sie von oben auf einen vertrauten Gegenstand schien, der wie ein riesiges Kartenhaus aus Glas und Aluminium aussah, wo Licht von Hunderten von Flächen zurückgeworfen wurde.
    »Also gut«, kam die Antwort.
    Ich ging langsam in die angegebene Richtung. Ich sah, wie er sich von seiner Seite her näherte, und ich winkelte meine Strecke so, daß sich unsere Wege nicht überschneiden würden. Außerdem beschleunigte ich meine Schritte, um vor ihm dort anzukommen.
    »Keine Tricks!« rief er. »Und wenn wir zu dem Schluß kommen, daß wir die Sache unbedingt bis zum bitteren Ende durchführen müssen, dann laß uns hinausgehen.«
    »Einverstanden.«
    Ich betrat das Gebilde an einer Stelle, die von jener, der er sich näherte, durch eine Ecke getrennt war. Im selben Augenblick sah ich mich sechs Abbildern meiner selbst gegenüber.
    »Warum ausgerechnet hier?« kam seine Stimme aus nächster Nähe.
    »Ich nehme an, du hast nie den Film Die Dame aus Shanghai gesehen?«
    »Nein.«
    »Mir kam der Gedanke, daß wir hier drinnen herumlaufen könnten, während wir uns unterhalten, und dieser Ort könnte einiges dazu beitragen, daß wir einander nichts antun.«
    Ich bog um eine Ecke. Dort waren noch mehr meinesgleichen an verschiedenen Stellen. Kurz darauf hörte ich, wie jemand ganz in meiner Nähe tief Luft holte, und sofort folgte ein Kichern.
    »Allmählich begreife ich«, hörte ich ihn sagen.
    Drei Schritte und wieder eine Biegung. Ich blieb stehen. Da waren zwei von seiner Sorte und zwei von meiner. Er sah mich jedoch nicht an. Ich streckte die Hand langsam nach einem der Abbilder aus. Er drehte sich um und sah mich. Sein Mund klaffte auf, während er zurücktrat und verschwand.
    »Worüber möchtest du reden?« fragte ich, immer noch an derselben Stelle verharrend.
    »Es ist schwierig, einen Anfang zu finden.«
    »So ist das nun mal im Leben.«
    »Du hast Dara ziemlich traurig gemacht...«
    »Das ist ja schnell gegangen. Ich habe sie erst vor zehn oder fünfzehn Minuten verlassen. Hältst du dich hier auf der Sawallschen Burg auf?«
    »Ja. Und ich wußte, daß sie mit dir zu Mittag essen wollte. Ich habe sie vorhin kurz gesehen.«
    »Nun, sie hat mir auch kein allzu angenehmes Gefühl vermittelt.«
    Ich bog gerade rechtzeitig um eine weitere Ecke und trat durch eine Türöffnung, um ihn verhalten lächeln zu sehen.
    »So ist sie manchmal. Ich kenne das«, sagte er. »Sie hat mir erzählt, der Logrus sei zum Nachtisch auf einen Sprung vorbeigekommen.«
    »Stimmt.«
    »Sie sagt, er habe dich für den Thron auserwählt.«
    Ich hoffte, daß er mein Schulterzucken sah.
    »Es hatte den Anschein. Ich bin jedoch nicht scharf darauf.«
    »Aber du sagtest, daß du es tun würdest.«
    »Nur wenn es keine andere Möglichkeit gibt, ein gewisses Gleichgewicht der Mächte wiederherzustellen. Es ist so etwas wie die letzte Zuflucht. Es wird jedoch nicht so weit kommen, davon bin ich überzeugt.«
    »Aber du bist der Auserwählte.«
    Wieder ein Schulterzucken.
    »Tmer und Tubble stehen in der Reihenfolge vor

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