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Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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hoffe nicht«, sagte ich.
    Er lachte.
    »Es ist jetzt eine Sache zwischen Tubble und dir.«
    »Wenn es so wäre, dann wäre ich längst tot«, sagte ich. »Wenn du recht hast, dann ist es in Wirklichkeit eine Sache zwischen Sawall und Chanicut.«
    »Wäre es nicht komisch, wenn ich mich deswegen so beharrlich an dich halten würde, weil das zur Zeit der ungefährlichste Ort ist?« fragte er. »Ich bin sicher, daß unsere Wachen ebenso wie unsere Mörder besser sind als die Chanicuts. Angenommen, ich warte nur ab und hebe mir meinen letzten Schlag für den Zeitpunkt auf, wenn Tubble auch noch aus dem Weg geräumt ist? Dann wirst du dich im Vertrauen auf mich und alles andere ungeschützt darbieten - bei der Krönung!«
    Ich sah ihn an. Er lächelte, aber gleichzeitig schien er mich erforschen zu wollen.
    Ich war im Begriff, in scherzendem Ton zu sagen: >Du kannst haben, worauf du aus bist, ohne diese ganzen Scherereien.< Doch dann überlegte ich: Selbst wenn es nur als Spaß gemeint war - wenn es nun tatsächlich um die Entscheidung zwischen uns beiden ging? Ich ertappte mich bei dem Gedanken, daß ich unter der Bedingung, daß wir beide die einzigen beiden Kandidaten waren, mich bereit erklären würde, den Thron zu besteigen. Ich war entschlossen gewesen, ihm die Gunst des Zweifels zu gewähren, um ihm auf halben Weg entgegenzukommen. Doch ich konnte nicht anders. Trotz seines ganzen leutseligen Geredes und seiner scheinbaren Mithilfe - es ist schwer, eine lebenslange Gewohnheit abzulegen. Ich konnte mich nicht dazu überwinden, ihm auch nur einen Deut mehr zu vertrauen, als es unbedingt sein mußte.
    »Erzähl das dem Logrus«, bat ich.
    Er machte den Eindruck von Angst - die Augen weiteten sich, der Blick richtete sich nach unten, die Schultern verkrampften sich leicht nach vom -, dann fragte er: »Zwischen euch besteht tatsächlich eine gewisse Verständigung, wie?«
    »Es gibt anscheinend so etwas wie eine Verständigung, ja, aber nur in einer Richtung«, antwortete ich.
    »Was heißt das?«
    »Ich habe nicht die Absicht, der einen oder der anderen Seite bei der Zerstörung unserer Welt behilflich zu sein.«
    »Das hört sich an, als wärst du bereit, ein doppelt falsches Spiel mit dem Logrus zu treiben.«
    Ich hob einen Finger zu den Lippen.
    »Das muß an deinem Amber-Blut liegen«, fuhr er fort. »Ich habe gehört, die sind alle ein wenig verrückt.«
    »Kann schon sein«, sagte ich.
    »Das kommt mir vor wie etwas, das ich deinem Vater Zutrauen würde.«
    »Was weißt du über ihn?«
    »Du weißt doch, jeder hat seine Lieblingsgeschichte über Amber.«
    »Mir hat hier in der Gegend noch nie jemand eine erzählt.«
    »Natürlich nicht - in Anbetracht der Umstände.«
    »Du meinst, weil ich sozusagen ein Mischling bin?« fragte ich.
    Er zuckte mit den Schultern. Dann gab er zu: »Nun ja - ja.«
    Ich zog mir die Stiefel an.
    »Was immer du mit dem neuen Muster anstellst«, sagte er, »wahrscheinlich wird das alte darüber nicht allzu glücklich sein.«
    »Damit hast du zweifellos recht«, pflichtete ich ihm bei.
    »Du wirst also nicht angerannt kommen und bei ihm Schutz suchen können, wenn der Logrus hinter dir her ist.«
    »Vermutlich nicht.«
    »...Und wenn beide hinter dir her sind, dann wird das neue bestimmt nicht in der Lage sein, es mit ihnen aufzunehmen.«
    »Kannst du dir wirklich vorstellen, daß die beiden an einem Strang ziehen könnten?«
    »Schwer zu sagen. Du spielst jedenfalls ein gewagtes Spiel. Ich hoffe, du weißt, was du tust.«
    »Ich auch«, sagte ich und stand auf. »Ich bin dran.«
    Ich aktivierte den Speichenkranz bis zu einem Grad, wie ich es noch nie zuvor getan hatte, und brachte uns mit einem einzigen Satz zum Ziel.
    Luke und Rinaldo sprachen immer noch miteinander. Ich konnte sie aufgrund ihrer Kleidung unterscheiden. Corwin war nirgendwo zu sehen.
    Die beiden winkten, als wir in Erscheinung traten.
    »Wie stehen die Dinge in den Burgen?« fragte Luke.
    »Es herrscht Chaos«, antwortete .Jurt. »Wie lange sind wir weg gewesen?«
    »Sechs Stunden, schätze ich«, antwortete Rinaldo.
    »Noch kein Zeichen von Corwin?« fragte ich.
    »Nein«, sagte Luke. »Aber wir haben in der Zwischenzeit eine Vereinbarung getroffen - und Rinaldo hat Verbindung zu dem hiesigen Muster aufgenommen. Es wird ihn freigeben und trotzdem weiterhin erhalten, sobald Corwin zurückkehrt.«
    »Nehmen wir mal an...«, sagte Jurt.
    »Ja?« hakte Rinaldo nach.
    »Ich bleibe hier und bürge für Rinaldo, während

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