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Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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ihr euch auf den Weg macht und die Dame mit dem Glasauge sucht.«
    »Warum?« fragte Rinaldo.
    »Weil ihr beide zusammen das besser erledigen könnt, während ich mich hier sicherer fühle als an den meisten anderen Orten.«
    »Ich muß mir überlegen, ob das ein annehmbarer Vorschlag ist«, sagte Rinaldo.
    »Tu das«, erwiderte Jurt.
    Er entfernte sich in Richtung des Musters. Ich spähte in den Nebel, in der Hoffnung, meinen Vater zurückkehren zu sehen. Jurt untersuchte den Wagen, dessen Radio jetzt die Bruce-Dunlap-Aufnahme von Los Animales spielte.
    »Wenn dein Vater kommt und mich auslöst«, sagte Jurt, »dann werde ich wieder zur Beisetzung kommen und deine Abwesenheit entschuldigen. Wenn du dorthin zurückkehrst, und ich bin nicht da, dann tust du das gleiche, ja?«
    »Einverstanden«, sagte ich, während Nebelschwaden zwischen uns aufstiegen wie Rauch. »Und wer von uns beiden auch immer als erster abkömmlich sein sollte und etwas Wichtiges zu sagen hat...«
    »Ja«, stimmte ich zu. »Ich werde nach dir Ausschau halten, wenn du nicht zu mir kommst.«
    »Du hast nicht zufällig mein Schwert an dich genommen, als du in den Burgen warst, oder?« fragte Luke.
    »Dazu hatte ich keine Zeit«, antwortete Jurt.
    »Wenn du wieder mal hinkommst, möchte ich, daß du dir die Zeit nimmst.«
    »Das werde ich tun, bestimmt« versprach Jurt.
    Rinaldo trat vom Muster zurück und kam wieder zu uns.
    »Dein Vorschlag ist angenommen«, sagte er zu Jurt. »Komm mit mir. Es gibt eine Quelle, die ich dir zeigen möchte, außerdem einen Vorrat an Nahrung sowie einige Waffen.«
    Luke drehte sich um und sah ihnen nach, als sie nach links weggingen.
    »Es tut mir leid«, sagte er leise, »aber ich traue ihm immer noch nicht.«
    »Das braucht dir nicht leid zu hm. Ich traue ihm ebensowenig. Ich kenne ihn schon zu lange. Aber jetzt haben wir bessere Gründe, einander zu trauen, als jemals zuvor.«
    »Ich frage mich, ob es klug war, ihn wissen zu lassen, wo dieses Muster ist, und ihn jetzt mit diesem Wissen unbeaufsichtigt zu lassen.«
    »Ich bin ziemlich sicher, daß das Muster weiß, was es tut, und daß es auf sich selbst aufpassen kann.«
    Er hob zwei überkreuzte Finger.
    »Ich hätte mich dagegen ausgesprochen«, erklärte er, »aber ich brauche nun mal meinen Doppelgänger.«
    Als sie zurückkamen, erklang plötzlich ein Diskjockey-Bariton und verkündete: »Es wird sich alles weisen, die richtige Zeitplanung ist das A und O. Die Straßenverhältnisse sind optimal. Es ist ein guter Tag, um eine Reise zu unternehmen.« Gleich darauf folgte ein Schlagzeugsolo, von dem ich hätte schwören können, daß es etwas war, das ich Random schon mal hatte spielen hören.
    »Von jetzt an bist du im Dienst«, sagte Rinaldo zu Jurt. Uns nickte er mit den Worten zu: »Ich bin soweit.«
    Ich ließ uns vom Speichenkranz umfangen und wirbelte uns zurück nach Kashfa, wo wir kurz vor der Dämmerung ankamen, und zwar an derselben Stelle oben auf der Mauer, deren günstigen Ausblick ich zuvor mit meinem Bruder bereits genossen hatte.
    »Endlich«, sagte Rinaldo und ließ den Blick über die Stadt schweifen.
    »Ja«, antwortete Luke. »Das alles ist dein - für eine gewisse Zeit.« Dann fuhr er fort: »Merle, wie wäre es, wenn du uns einen Sprung in meine Wohnung machen ließest?«
    Ich wandte mich nach Westen, wo orangefarbene Wolken aufgezogen waren, und blickte nach oben, wo mehrere purpurfarbene hingen.
    »Zuvor möchte ich den letzten Rest Tageslicht benutzen«, sagte ich, »um mir den schwarzen Pfad anzusehen.«
    Er nickte.
    »Gute Idee, bring uns hin.«
    Mit einer Handbewegung deutete er auf ein hügeliges Gebiet im Südwesten. Ich umhüllte uns und speichenkranzte uns dorthin, wobei ich ein neues Verb schuf, für das ich während dieses Vorgangs einen dringenden Bedarf empfand. So stark ist die Macht des Chaos.
    Als wir auf einer kleinen Hügelkuppe angekommen waren, folgte ich Luke den Weg auf der abgewandten Seite hinunter.
    »Dort geht es weiter«, sagte er.
    Lange Schatten waren um uns herum, aber es bestand ein Unterschied zwischen ihrer Düsternis und der Schwärze einer Wanderspur aus dem Chaos.
    »Genau hier war es«, sagte Luke schließlich, als wir eine Stelle zwischen zwei Gesteinsbrocken erreichten.
    Ich ging weiter zu dem Punkt, auf den er gedeutet hatte, doch ich empfand nichts Besonderes.
    »Bist du sicher, daß dies die richtige Stelle ist?« fragte ich.
    »Ja.«
    Ich ging noch mal zehn Schritt weiter, zwanzig.
    »Wenn das

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