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Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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ab und ging eine Treppe hinunter.
    »Mir ging ein merkwürdiger Gedanke durch den Kopf«, sagte er, »während ihr euch damals unterhalten habt - darüber, daß du regieren sollst, mit Coral als wünschenswerte Königin an deiner Seite. Ich könnte unsere Ehe ziemlich schnell annullieren lassen, da ich hier das Sagen habe. Also, du möchtest sie als deine Königin, und ich möchte mit Amber diesen Vertrag über die Mitgliedschaft im Goldenen Kreis abschließen. Ich glaube, ich sehe eine Möglichkeit, wie alle Wünsche befriedigt werden können.«
    »Die Dinge sind entschieden komplizierter, Luke. Ich habe keine Lust auf den Job, und es wäre sehr schlecht für uns, wenn meine Verwandtschaft in den Burgen Coral in ihre Gewalt bekäme. Ich habe in der letzten Zeit viele Erfahrungen gemacht.«
    »Zum Beispiel?« wollte Luke wissen, während er eine Seitentür öffnete, die auf einen Verbindungsgang zum hinteren Teil des Palastes führte.
    Ich warf einen Blick zurück zu Jurt.
    »Er hat ebenfalls Angst«, erklärte ich. »Deshalb gehen wir zur Zeit ein wenig herzlicher als sonst miteinander um.«
    Jurt nickte.
    »Es ist möglich, daß Brand zum Teil Opfer eines Planes war, den man in den Burgen ausgeheckt hatte«, sagte er. »Bestandteil einer wahnwitzigen Vorstellung, die hier noch immer in manchen Köpfen herumspukt.«
    »Vielleicht ist es besser, wenn wir ein komplettes Frühstück zu uns nehmen«, sagte Luke. »Laßt uns umkehren und es in der Küche einnehmen.«
    Wir folgten ihm auf einem Gartenweg.
    Also aßen wir und unterhielten uns, während der Tag um uns herum heller wurde. Luke bestand darauf, daß ich noch einmal mein Glück mit Corals Trumpf versuchen sollte, was ich auch tat - mit demselben Ergebnis. Daraufhin fluchte er, nickte und sagte: »Mit eurem Zeitplan liegt ihr ziemlich richtig. Die Kerle, die sie geschnappt haben, haben sich den Berichten nach auf einer schwarzen Spur nach Westen davongemacht.«
    »Das stimmt mit unseren Vermutungen überein«, sagte ich.
    »Ich habe Grund zu der Annahme, daß sie die Strecke bis zu den Burgen mit ihr nicht geschafft haben.«
    »Ach?«
    »Soweit ich weiß, sind diese schwarzen Übergänge, die ihr Typen benutzt, für Außenstehende sehr gefährlich«, bemerkte er. »Aber ich kann dir zeigen, was von diesem hier übrig ist - es ist eigentlich nichts anderes mehr als ein schwarzer Pfad. Ich würde ihm gerne folgen, aber ich weiß nicht, ob ich recht weit kommen würde. Außerdem, gibt es eine Möglichkeit, mich vor dem Pfad selbst zu schützen?«
    »Allein der Umstand, daß du ihn mit uns zusammen beschreitest, würde dich vor Schaden bewahren«, sagte Jurt.
    Ich stand auf. Die Köchin und zwei Spülerinnen blickten zu uns herüber.
    »Es gibt jemanden, den du kennenlernen mußt, Luke«, sagte ich. »Jetzt gleich.«
    »Warum nicht?« sagte er und erhob sich ebenfalls. »Wo ist er?«
    »Laß uns einen Spaziergang machen«, schlug ich vor.
    »Klar.«
    Wir gingen zurück zu der Dienstbotentür.
    »Also, ob sie nun eine bereitwillige Komplizin oder eine magische Zeitbombe war, jedenfalls kann es sein, daß Ma mit betrügerischen Mitteln Pa dazu gebracht hat, sich um die Übernahme der Herrschaft in Amber zu bemühen - und damit letztendlich die Welt zu verändern«, sagte Luke.
    »Na ja, ich schätze, daß er auch nicht mit vollkommen sauberen Händen zu ihr gekommen ist«, entgegnete ich.
    »Stimmt, aber ich frage mich, wie raffiniert seine Pläne im Ansatz gewesen sein mögen«, sinnierte Luke. »Das ist die lustigste Geschichte, die ich seit mindestens einem Monat gehört habe.«
    Wir traten auf den kleinen überdachten Durchgang hinaus, der seitlich am Palast entlang verlief. Luke blieb stehen und sah sich um.
    »Wo ist er?« fragte er.
    »Nicht hier«, sagte ich. »Ich brauchte einfach einen Ausgangspunkt, wo es keinen Zeugen geben würde, der behaupten könnte, ich hätte den König entführt.«
    »Wohin gehen wir, Merlin?« wollte Jurt wissen, während ich eine Spirale aus der Mitte des Speichenkranzes herauswirbeln ließ, indem ich sechzehn verschiedene Energiequellen anzapfte.
    »Gar keine schlechte Idee, so eine Entführung«, sagte Luke, und im selben Moment wurde er zusammen mit Jurt davongetragen.
    Ich wandte dieselbe Methode an wie damals, als ich mich von Amber nach Kashfa befördert hatte, indem ich den Zielort mehr aus dem Gedächtnis als nach einer heraufbeschworenen Vision anpeilte. Nur daß wir diesmal zu dritt waren und eine lange, lange Strecke

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