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Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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vor uns hatten.
    »Ich könnte dir ein Geschäft anbieten«, sagte ich.
    Es war, als ob wir in ein Kaleidoskop träten und etwa 120 Grad einer kubistischen Zerstückelung und neuen Zusammensetzung durchmachten, bevor wir auf der anderen Seite unter einem hoch aufragenden Baum herauskamen, dessen Wipfel sich im Dunst verlor, in der Nähe eines roten und weißen 57er Chevys, dessen Radio gerade Renbourns Nine Maidens spielte.
    Lukes Geist tauchte vom Vordersitz aus auf und starrte das Original an. Luke starrte zurück.
    »Hallo«, sagte ich. »Darf ich euch miteinander bekanntmachen? Ich glaube allerdings nicht, daß ich euch gegenseitig vorstellen muß. Ihr habt sehr viel gemein.«
    Jurt starrte das Muster an.
    »Das ist die Ausgabe meines Vaters«, erklärte ich.
    »Das hätte ich mir denken können«, sagte Jurt. »Aber was tun wir hier?«
    »Ich hatte da so eine Idee. Allerdings dachte ich, Corwin hier anzutreffen, um mit ihm darüber zu reden.«
    »Er ist zurückgekommen und wieder weggegangen«, sagte der hier ansässige Luke, der meine Worte mitgehört hatte.
    »Hat er eine Nachsende-Adresse hinterlassen oder gesagt, wann er möglicherweise zurückkehren wird?«
    »Nein.«
    »Verdammt! Hör zu, eine Bemerkung, die vor kurzem gefallen ist, brachte mich auf die Idee, daß ihr beiden Lukes vielleicht für eine gewisse Zeit die Plätze tauschen möchtet - falls dieses Muster dazu überredet werden kann, dem zuzustimmen.«
    Lukes Miene - ich hatte beschlossen, ihn weiterhin Luke zu nennen, solange sein Geist in der Nähe war -hellte sich plötzlich auf. Ich entschied, daß sein Doppelgänger unter dem Namen Rinaldo geführt würde, um die beiden auseinanderzuhalten.
    »Die Regentschaft auf dem Königsthron ist eine Erfahrung, die jeder Mann einmal machen sollte«, sagte er.
    »Warum bist du dann so begierig darauf, dich ihr zu entziehen?« entgegnete Rinaldo.
    »Um Merlin bei der Suche nach Coral zu helfen«, erklärte Luke. »Sie wurde entführt.«
    »Wirklich? Von wem?«
    »Mittelsleuten des Chaos.«
    »Hm.« Rinaldo schritt auf und ab. »Also gut, ihr wißt mehr darüber als ich«, sagte er schließlich. »Falls Corwin bald zurückkommt und das Muster mich entschuldigt, werde ich euch helfen, so gut ich kann.«
    »Die Spur wird immer kälter werden, je länger wir warten«, bemerkte Luke.
    »Du verstehst nicht«, sagte Rinaldo. »Ich habe hier eine Aufgabe zu erfüllen, und ich kann nicht einfach abhauen - auch dann nicht, wenn es darum geht, irgendwo den König zu spielen. Was ich tue, ist wichtiger.«
    Luke sah mich an.
    »Er hat recht«, bestätigte ich. »Er dient als Wächter des Musters. Andererseits hat niemand die Absicht, Coral etwas zuleide zu tun. Warum springen Jurt und ich nicht für ein paar Minuten zurück in die Burgen, um uns ein Bild über den Verlauf der Beisetzung zu machen? Vielleicht taucht Corwin in der Zwischenzeit auf. Ich bin sicher, euch beiden wird etwas einfallen, worüber ihr euch unterhalten könnt.«
    »Also, macht euch auf die Socken!« ermunterte Luke uns.
    »Ja«, stimmte Rinaldo zu. »Ich wüßte auch gern, was inzwischen so gelaufen ist.«
    Ich sah Jurt an, und er nickte. Ich stellte mich neben ihn.
    »Du bist dran mit Fahren«, sagte ich.
    »Bis gleich«, waren seine letzten Worte, bevor wir den Sprung zu unserer ersten Etappe antraten.
    ... Und so kehrten wir zurück zur Sawallschen Burg und schlüpften mit unserer Dämonengestalt in die rote Trauerkleidung. Außerdem gab ich unseren Gesichtern ein nichtssagendes Aussehen, um zu vermeiden, daß zwei genau gleiche Paare in dem Zug mitmarschierten.
    Der Thelbane erwies sich als verlassen. Ein kurzer Blick nach draußen zeigte uns jedoch, daß die Prozession, die vielleicht ein Viertel der Strecke über den Platz zurückgelegt hatte, angehalten hatte, und zwar im Zustand der Verwirrung.
    »O - ho!« gab Jurt von sich. »Was soll ich machen?«
    »Bring uns dorthin!« wies ich ihn an.
    Gleich darauf standen wir am äußeren Rand der Menge. Swayvills flammender Sarg war zu Boden gesenkt worden, ein Wachtposten stand daneben. Meine Aufmerksamkeit wurde sofort von einem Knäuel von Leuten angezogen, das vielleicht sechs Meter rechts davon stand. Ein Geschrei war im Gange, etwas lag am Boden, und zwei Dämonengestalten wurden von mehreren anderen festgehalten. Mein Magen verkrampfte sich, als ich erkannte, daß es sich bei den beiden um jenes Paar handelte, daß ich als Jurts und meinen Doppelgänger herbeigezaubert hatte. Beide

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