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Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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protestierten heftig.
    Während ich mir einen Weg nach vom bahnte, löste ich meinen Bann auf und bewirkte damit, daß die beiden wieder ihr eigenes Aussehen annahmen. Auf dieses Ereignis hin wurde noch mehr Geschrei laut, einschließlich eines Rufes aus nächster Nähe: »Ich hab's doch gleich gesagt«. Die Antwort darauf lautete:
    »Ja, so ist es!« - von jemandem, dessen Stimme ich plötzlich als die Mandors erkannte. Er stand zwischen den beiden und dem Ding am Boden.
    »Es war ein Trick!« erklärte Mandor. »Ein Ablenkungsmanöver. Laßt sie los.«
    Ich kam zu dem Schluß, daß der Augenblick günstig war, um den Bann aufzuheben, der Jurts und mein Äußeres maskierte. Segensreiches Durcheinander!
    Augenblicke später entdeckte Mandor mich und winkte mich zu sich. Jurt war stehengeblieben, wie ich aus dem rechten Augenwinkel sah, um sich mit jemandem zu unterhalten, den er kannte.
    »Merlin«, sagte Mandor, sobald ich in seiner Nähe war. »Was kannst du mir dazu sagen?«
    »Nichts«, antwortete ich. »Ich befand mich ziemlich weit hinten im Zug, zusammen mit Jurt. Ich weiß nicht einmal, was passiert ist.«
    »Jemand gab den Sicherheitskräften eine Beschreibung von dir und Jurt. Dahinter steckte offensichtlich die Absicht, Verwirrung zu stiften, während der Mörder zuschlug. Sie stürzten herbei und behaupteten, selbst Wächter zu sein. Offensichtlich waren sie das nicht. Klug ausgedacht - zumal ihr, Jurt und du, auf der Liste der besonders zu bewachenden Personen steht.«
    »Ich verstehe«, sagte ich und fragte mich im stillen, ob ich einem Mörder zur Flucht verholfen hatte. »Wem galt der Anschlag?«
    »Tmer; er wurde mit einem berufsmäßigen Dolchstoß umgebracht«, erklärte er, wobei sein linkes Augenlid zuckte. Ein heimlicher Wink? Mit welcher Bedeutung? »Er war sofort tot.«
    Vier Trauergäste, die eine Bahre aus Umhängen gefertigt hatten, hoben den am Boden liegenden Körper darauf. Nachdem sie nur einige Schritte damit gegangen waren, gewahrte ich hinter ihnen ein weiteres Knäuel aus Leuten.
    Als Mandor meinen verdutzten Gesichtsausdruck bemerkte, wanderte sein Blick nach hinten.
    »Weitere Sicherheitskräfte«, erklärte er. »Sie umringen Tubble. Ich glaube, ich werde jetzt Anweisung geben, daß er den Zug verläßt. Du und Jurt auch. Ihr könnt später zum Tempel nachkommen. Ich werde dafür sorgen, daß die Wachen dort noch verstärkt werden.«
    »Gut«, sagte ich. »Ist Dara hier?«
    Er sah sich um.
    »Ich habe sie nicht gesehen. Keine Ahnung. Du solltest besser gehen.«
    Ich nickte. Als ich mich abwandte, fiel mir ein irgendwie vertrautes Gesicht zu meiner Rechten auf. Sie war groß und hatte dunkle Augen; sie verwandelte sich von einem Wirbel aus vielfarbigen Juwelen in ein schwankendes, blumenartiges Ding, und sie hatte mich angestarrt. Ich hatte mich schon früher bemüht, mich an ihren Namen zu erinnern, und es war mir nicht gelungen. Ihr Anblick rief ihn mir jedoch ins Gedächtnis zurück. Ich ging auf sie zu.
    »Ich muß für einige Zeit weg«, sagte ich. »Aber ich wollte dir auf jeden Fall guten Tag sagen, Gilva.«
    »Du erinnerst dich? Ich hatte meine Zweifel daran.«
    »Natürlich erinnere ich mich.«
    »Wie geht es dir, Merlin?«
    Ich seufzte. Sie lächelte sich zu einer verschwommenen halbmenschlichen Körperhaftigkeit zurecht.
    »Mir geht es genauso«, sagte sie. »Ich bin so froh, wenn das alles endlich überstanden ist.«
    »Ja. Hör zu. Ich möchte dich sehen - aus mehreren Gründen. Wann würde es dir passen?«
    »Nim ja, jederzeit, nach der Beisetzung meine ich. Worum geht es?«
    »Dafür ist jetzt keine Zeit. Mandor wirft mir bereits wütende Blicke zu. Bis später.«
    »Ja, bis später, Merlin.«
    Ich eilte zu Jurt zurück und packte ihn am Ellbogen.
    »Wir haben den Befehl, von hier zu verschwinden«, sagte ich. »Aus Sicherheitsgründen.«
    »Na gut.« Er wandte sich dem Mann zu, mit dem er sich unterhalten hatte. »Danke. Wir sehen uns später«, sagte er zu ihm.
    Die Welt glitt von uns weg. Eine neue dämmerte herauf: Jurts Wohnung, in der unsere Kleidung verstreut herumlag.
    »Gute Zeiteinteilung, für uns. Für Tmer eher schlecht«, stellte er fest.
    »Stimmt.«
    »Welch ein Gefühl ist das, die Nummer zwei zu sein?« fragte er, während wir uns sowohl gestalts- auch als kleidermäßig wieder verwandelten.
    »Das bringt, auch dich ein Stück weiter«, sagte ich.
    »Ich habe so eine Ahnung, daß er deinetwegen gestorben ist, Bruder, nicht meinetwegen.«
    »Ich

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