Ambient 05 - Elvissey
an«, sagte ich und beugte mich über ihn; wenn ich ihn unterrichten wollte, mußte ich mich dazu auch disziplinieren. »Dieses Wort ist hier unbenutzbar. Sag es nie wieder. Versprochen?«
»Was hast du?« fragte er. »Ich wollte doch nur wissen, was sie da draußen machen, das ist alles. Verdammt, Isabel …«
»Sie gewährleisten deine Sicherheit.«
»Sicherheit wovor?« fragte E. »Die Gesalbten fürchten sich nie.«
»Entschuldigung?« fragte ich; wie erwartet klärte er nicht auf.
»Du sagst, du bist kein Dero. Du hast mir gesagt, du wärst im Musikgeschäft.«
»Das ist eins unserer vielen Betätigungsfelder.«
»Erinnerst du dich, was du mir erzählt hast? Wann komme ich hier raus und lebe im Highlife, von dem du mir erzählt hast?«
»Alles wird zur Zeit geschehen.«
»Dero lügen immer«, sagte er. »Das ist eine Tatsache. Ich werde dir nicht mehr zuhören.« E rückte sich so weit er konnte seitwärts und drückte sein verhülltes Gesicht in das Kissen. »Ich bin müde, Isabel. Laß mich eine Weile allein.«
»Wie du wünschst …«
»Gut, gut«, sagte Leverett und erhob sich. »So viel Alleinzeit während der Genesung wie gewünscht. Kommen Sie, Isabel. Sie wird wiederkommen, keine Angst.«
»Verschwindet endlich.«
Ich sah ihn an, während Leverett mich fortzog; E hatte seinen freien Arm über seine Augen gelegt und schien uns ebensowenig zu sehen, wie ich ihn zu sehen wünschte. Wir passierten die Wächter und traten zurück in den Außenkorridor.
»Diskussion jetzt«, sagte ich zu Leverett und faßte ihn, bevor er verschwinden konnte.
»Natürlich, Isabel. Was besorgt?«
»Er, zum ersten«, sagte ich. »Er dreht durch. Ich würde ihm nicht mehr als einen Halbmonat geben.«
»Deshalb ist Ihre Hilfe erforderlich«, sagte er. »Sie sind ein Präventiv, wie es scheint. Er hört, wenn Sie sprechen. Das Projekt braucht Sie, mehr als zuvor …«
»Unser Auftrag sollte mit unserer Rückkehr enden«, sagte ich. »Meine Arbeit mit Madam wartet. Mein Job …«
»Ihre Arbeit wird immer noch warten, wenn wir fertig sind«, sagte er. »Sie haben Ihr Potential bewiesen, jetzt erfüllen Sie es. Eine kurzfristige Verantwortung, nicht mehr …«
»Welcher Zeitrahmen wurde für den Abschluß des Projekts angesetzt?« fragte ich.
»Nicht mehr als ein paar Tage, wenn alles gutgeht«, sagte Leverett. »Eine Woche, möglicherweise zwei. Zeit genug, um ihn zu stabilisieren. Nicht überlang.«
»Wenn ich zustimme«, sagte ich, »wird das die Wiedereinstellung meines Mannes beschleunigen?«
»Unzweiflig«, sagte er. »Ist natürlich von Finalentscheidungen abhängig. Isabel, berücksichtigen Sie sein Verhalten. Interaktion sollte minimalisiert werden, und diesbezüglich hat er nicht nur versagt, sondern verschlimmert …«
»Er hat uns alle dadurch gerettet«, sagte ich.
»Es gibt keine Entschuldigung für das, was er unserem Subjekt angetan hat, ungeachtet seiner Verdächtigungen«, sagte Leverett. »Ich werde dennoch fürsprechen. Die Mittel sind so gut wie gerechtfertigt. Wenn Sie freiwillig assistieren, werde ich seine Wiedereinsetzung schnellstmäßig bestätigen.«
»Einverstanden«, sagte ich und hob meinen Arm auf seine Augenhöhe. »Was ist damit? Die Klinik sagt, daß ich weiß bleiben soll, bis sie anders instruiert werden. Warum ist es erforderlich, daß ich gebleicht bleibe?«
»Isabel«, sagte er und senkte seine Stimme, »Sie haben gehört, wie er über die Wachen geredet hat. Die Geisteshaltung ist offensichtlich. Stellen Sie sich vor, wenn er Sie sehen würde, wie Sie jetzt sind. Unvorstellbar, nicht wahr …?«
»Verstanden, aber unerwünscht«, sagte ich. »Er wird es erfahren müssen, Leverett. Ich will es absetzen, ich wurde informiert, daß ein Suchtfaktor involviert ist, und meine Krankheiten halten an …«
»Nur noch für eine Kurzzeit. Erlauben Sie ihm Zeit zur Reoptimierung. Für uns alle. Bitte! Sie beruhigen ihn so gut, Isabel, und er würde andernfalls traumatisiert.«
»Es ist meine Haut …«
»Die Farbe steht Ihnen«, sagte er. »Seien Sie dankbar dafür. Wir sind mit dem Studium Ihrer Berichte und des überlebenden Materials beschäftigt, das Sie mitgebracht haben. Die Entdeckungen und Inferenzen betreffend jener Welt überwältigen. Sie sind nicht wie wir, Isabel.«
»Bekannt«, sagte ich. »Ich war dort. Diese Phrase, die er artikulierte, 'die Gesalbten'. Was ist gemeint?«
Leverett stirnrunzelte. »Vielleicht eine subkulturelle Referenz. Ich hoffte, Sie
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