Ambient 05 - Elvissey
Gesicht außer seinen Augen; ein Halskragen richtete seine Knochen, während sie heilten.
»Sie haben einen Besucher«, sagte Leverett und setzte sich ans Ende des Raumes, während ich neben E's Bettseite trat. »Wie versprochen.«
»Isabel«, sagte er. »Sie haben mir gesagt, daß du kommst, aber ich dachte, sie hätten mich nur angelogen.«
»Das ist undenkbar«, sagte ich. »Hier bin ich.«
»Wohin hast du mich gebracht?« fragte er. »In eine eurer Höhlen?«
»Du bist hospitalisiert«, sagte ich. »Ist das nicht augenscheinlich?«
Er regte seinen Kopf auf dem Kissen; starrte mich unter seinen Bandagen an. »Woher weiß ich, daß du es wirklich bist?«
»Welcher Beweis ist erforderlich?« fragte ich; hielt es für gewissenlos zu wünschen, er wäre im Wrack gestorben. »Ich bin kein Dero, und ich spiele nicht mir dir, Elvis. Ich bin, wie du mich siehst. Zufrieden?«
»Deine Augen sind anders.« Ich hatte meine Linsen nicht wiedereingesetzt und färbte auch nicht mehr mein Haar. Während jeden täglichen Termins dosierte die Klinik mir Demelanin, obwohl ich meine eigenen Pillen fortgeworfen hatte, sobald wir nach Hause gekommen waren; ich verdächtigte Leverett, auf meiner Ungefärbtheit zu bestehen und erinnerte mich, daß ich noch herausfinden wollte, warum. »Dreh dich etwas nach rechts.« Ich tat es und präsentierte mein Profil. »Du bist es, alles klar. Ich freue mich, dich zu sehen.«
»Du erholst dich?« fragte ich.
»Ich höre ständig Krankenschwestern, aber ich sehe nie eine«, sagte E. »Wo verstecken sie sich?«
»Sie sind zu Ihrem Schutz abgeschirmt«, warf Leverett ein. »Zwecks Gewährleistung der Ruhe …«
»Wer ist das? Der Scheißkerl lungert ständig hier rum und redet Quatsch. Ist er euer Anführer?«
»Nenn ihn Derovater«, sagte ich steinern. »Wir sind Menschen, Elvis. Nur etwas anders, das ist alles.« Aus meiner Jacke zog ich meine Brieftasche; öffnete sie, um Familienfotos und Ausweise zu zeigen. »Sieh. Das sind John und ich vor zehn Jahren«, sagte ich und zeigte ihm eine Aufnahme von uns, wie wir vor der Stacheldrahtumgebung unseres alten Apartmenthauses standen, in der Upper East Zone. »Die Tochter meiner Schwägerin. Wir sind wirklich Menschen wie du …«
»Ich will nach Hause.«
»Sie sind jetzt zu Hause«, unterbrach Leverett erneut. »Sie sind hier traditionell und spirituell beheimatet …«
»Wovon zum Teufel redet er?« fragte E mich. »Soll das hier eine Folter oder sowas Ähnliches sein?«
»Nicht beabsichtigt.«
»Überhaupt nicht …« sagte Leverett.
»Entschuldige mich einen Moment«, sagte ich und drehte mich um. »Leverett. Ein Wort unter vier Augen, bitte.«
»Sprich, sprich. Wir sind hier geheimnislos«, sagte er; nach einem Moment überlegte er es sich anders und stand auf. »Natürlich, Isabel. Entschuldigen Sie uns, Elvis.«
Die Tür schloß sich hinter uns, als wir zurück in das Vorzimmer traten. Die Wächter starrten weiter geradewärts, als hätten sie gar nicht bemerkt, daß jemand gekommen war, drohten einzig durch ihre Gegenwart. »Hören Sie auf, meinen Dialog zu stören«, sagte ich zu Leverett. »Sie benehmen sich, als wäre ich gar nicht da.«
»Ich kann assistieren, den Dialog zu führen …«
»Ich werde führen, oder ich gehe«, sagte ich so tiefstimmig, wie ich konnte. »Einverstanden?« Er nickte und hob seine Hände, als wollte er sich vor meiner Anschuldigung schützen. »Jetzt ehrlich. Hat er Bewußtheit, warum er hier ist oder was mit ihm geschehen ist?«
»Nicht als solche«, sagte Leverett. »Vergessen Sie nicht, Isabel, er ist erst seit gestern wieder bei Bewußtsein. Wir haben uns konzentriert, Lebensfähigkeit zu sichern, nicht Informationen.«
»So daß ich informieren kann«, sagte ich. »Lassen Sie uns zurückgehen. Halten Sie Lippenverschluß.«
Einer der Wächter saß vornwärts gebeugt und handverschränkt; als wir uns umdrehten, um E's Zimmer wiederzubetreten, bemerkte ich einen Speichelfaden, der ihm von der Unterlippe hing, und fragte mich, ob in Abständen Wartungspersonal vorbeikam, um sie abzustauben.
»Wir sind zurück …« sagte ich, als ich wieder an E's Bettseite trat.
»Ihr habt doch über mich geredet, sag es mir lieber ins Gesicht.«
»Unser Gespräch bezog sich auf irrelevante Angelegenheiten«, sagte ich. »Du bist nicht alles, über das wir reden.«
»Weshalb sitzen diese Nigger draußen im Vorzimmer?« fragte er. »Habt ihr sie alle gefangen und hier runtergebracht?«
»Hör mich
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