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Ambient 05 - Elvissey

Ambient 05 - Elvissey

Titel: Ambient 05 - Elvissey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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Leverett draußen und konferierte mit weißgewandeten Gestalten, die offenbar Mediziner waren; ich staunte, als ich sah, daß es offenbar wirklich Menschen waren. »Isabel«, sagte er; die anderen suchten das Weite, als sie mich sahen, als wären sie lichtscheu. »Sie strahlen vor Gesundheit.«
    »Warum bin ich hier so erforderlich, Leverett? Dinge müssen diskutiert werden …«
    »Wir werden in einem Moment Zeit zum Reden haben«, sagte er lächelnd und schwang einen Schopf grauen Haars aus seiner Stirn. »Die Situation erfordert Ihre Anwesenheit, Isabel. Sie sind einzigartig positioniert, bei den Fortschritten des E-Projekts zu assistieren.«
    »Was ist gemeint?«
    »Er ist beunruhigt, jetzt, wo er auf dem Wege der Besserung ist. Er verschließt sich unseren Worten und zuckt bei unserer Berührung zurück. Ihr Name kommt ihm stündlich über die Lippen. In Träumen ruft er nach Ihnen …«
    »Er soll weiterrufen«, sagte ich. »Er hat Vergewaltigung und Raub an mir versucht. Stritt und erniedrigte und veranlaßte meinen Mann, verstandlos zu reagieren.«
    »Sie sind unser Eisbrecher, Isabel. Er zeigt eine Zuneigung zu Ihnen, die die Ärzte als heilsam einstufen. Eine kurze Beredung, nicht mehr. Eine menschliche Begegnung ist notwendig.«
    »Leverett, ich werde heute morgen zu Madam zurückkehren, in meine angestammte Stellung …«
    »Schön, wenn unsere Jobs um fünf zu Ende wären«, sagte er. »Betrachten Sie dies als einen Aspekt Ihres fortgeführten Spezialauftrags. Ein unerwarteter Aspekt, aber die Fähigen springen, wenn sie gerufen werden.«
    »Der Spezialauftrag ist abgeschlossen, hat man mir zu verstehen gegeben …«
    »Ihre Sicherheit ist gewährleistet«, sagte Leverett. »Eine kurze Begegnung zum Zwecke des Trostes, nicht mehr. Es mag nicht erneut notwendig sein, zumindest nicht unmittelbar. Wie ist die Antwort?«
    »Versteht er bereits seine Umgebung?« fragte ich, einer Antwort ausweichend. »Ich berichtete alles, was ich ihm gesagt habe, und John …«
    »Johns Berichte bestätigten alles«, sagte Leverett und betrachtete mich mit den Augen eines sterbenden Kalbes. »Bedauerlich, wahrlich …«
    »Etwas kontraindizierte seine Behandlung«, sagte ich. »Er reagierte wie trainiert. Sie wurden informiert, und nichts ist geschehen. Diese Untersuchungen …«
    »Sind imgange. Bedenken Sie, Isabel, ich bin daran schuldlos. Ich habe ihm sogar Fortsetzung seines Gehalts versichert. Seine Aktionen verteidigt, selbst umstandsbedingt. Einige bestanden darauf, daß er …« Leverett unterbrach sich und erlaubte seinem Stolzschein, Ärger oder Reue zu überstrahlen. »Es würde Sie überraschen, was von einigen gesagt wurde. Wer was sagte, würde Sie nochmehr überraschen. Aber ich lenkte alles ab. Später werde ich detaillieren …«
    »Tun Sie es«, sagte ich. »Was ist mit E? Genest er? Wahrsprechen Sie mit mir …«
    »Zweiflig. Er ist zusammenhanglos. Von Delirium und Fieberträumen heimgesucht, dröhnende Sinnlosigkeiten murrend. Einzig Ihr Name sänftet oft sein Tosen.« Leverett hielt inne; beäugte E's Tür. »Was sind Dero?«
    »Leute, die in Höhlen und am Grund von Fahrstühlen leben«, sagte ich. »Nachdem wir ihn überwältigt hatten …«
    »Nachdem John ihn geschlagen hat«, unterbrach er.
    »Er hielt uns für Dero«, fuhr ich fort. »Dachte, daß wir ihn holen wollten.«
    »Was Sie taten«, sagte Leverett und nickte vorsichhin. »Vielleicht brauchbar. Kommunikation war unmöglich, seit sein Geist sich klärte. Vielleicht denkt er, wir alle wären Dero. Wie konnte er eine solche Vorstellung gewinnen?«
    »Er liest Science-fiction.«
    »Trägt nichts zum Bild bei«, sagte Leverett mit hebenden Augenbrauen. »Eine weitere bedauerliche Angewohnheit, die gebrochen werden muß. Trotzdem wird es Ihre Erklärungen erleichtern, wenn Sie das anwenden. Kleiden Sie Fakten ins Gewand von Fiktionen.«
    »Meine Erklärungen?« wiederholte ich. »Ich soll ihm seine Situation erklären …?«
    »Isabel«, sagte und nahm meinen Arm. »Lassen Sie uns besuchen.«
    Leverett klopfte an die Tür und machte sie damit auf unsere Anwesenheit aufmerksam, damit sie seitwärts gleiten konnte. In einem kleinen Vorzimmer waren zwei Wächter, waffenlos und normalgekleidet; ihre emotionslosen Züge verrieten ihre Profession. Die innere Tür öffnete; ich blinzelte gegen die Helligkeit im fensterlosen Raum. E lag gebettet und infusionsgenährt, von Maschinen umlagert und mit Kabeln vernetzt. Bandagen einhüllten sein ganzes

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