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Ambient 05 - Elvissey

Ambient 05 - Elvissey

Titel: Ambient 05 - Elvissey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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Erbe bewahrt.«
    »Was wird gedacht, Elvis?« fragte Leverett, und sermonierte schon weiter, bevor E die Chance zu einer Antwort hatte. »Ich wußte, daß es dir gefallen würde.« Er winkte Walter, seine Sachen wieder einzupacken. »Wir werden dich in England lancieren, das ist beschlossene Sache.«
    »Warum England?« fragte E. »Was ist da los?«
    »Deine britischen Anhänger waren die ersten, die formell deine Göttlichkeit anerkannt haben.«
    »Auf keinen Fall.«
    »Elvis, bitte«, sagte Leverett. »Es sind die ernsthaftesten der Anhänger deines Gegenstücks. Er ist niemals dort gewesen, während er noch lebte. Die halbe Bevölkerung gehört sofort uns, sobald du aus dem Flugzeug steigst. Es ist der natürliche Einstieg für alles weitere.«
    »Sie werden denken, ich führe die Söhne der Finsternis an«, sagte E.
    »Im bildlichen Sinn, vielleicht«, sagte Leverett.
    »Das ist unnatürlich. Sie sind schlimmer als Heiden, wenn sie das glauben …«
    »Wir kümmern uns schon um ihre Seele, sei also unbesorgt.«
    E kopfschüttelte; fensterblickte, als überlegte er, ob er sich hindurchstürzen sollte. »Ich verstehe es nicht«, sagte er. »Nein. Ich verstehe es einfach nicht …«
    »Beruhigung«, sagte Leverett. »Wie wir dir gesagt haben, es ist dein Unwille, Problematiken mehr als nötig zu integrieren. Ruhe, Ruhe, Ruhe. Schließ die Augen und atme tief ein. So wie ich.«
    »Neben diesen Bildern haben Sie noch etwas geplant, nicht wahr?« fragte ich und unterbrach Leveretts Hyperventilation. Er wandte mir seine Aufmerksamkeit zu, schien irritiert, daß ich sprechen mußte.
    »Was ist gemeint?« fragte er.
    »Diese Poster werden drittweltlerisch großen Erfolg haben. Sie hätten es auch hier, aber vor dreißig Jahren. Jetzt sind sie aus der Mode, meinen Sie nicht?«
    »Wir haben viele Pläne arrangiert, Isabel«, sagte Leverett und wandte sich wieder E zu. »Unbesorge dich. Ruhe, Ruhe, Ruhe. Alles ist arrangiert …«
    »Es scheint mir eher, daß sie übersehen werden, falls Öffentlichkeit beabsichtigt ist«, sagte ich; die Venen an Leveretts Schläfen pulsierten, als wäre er gerannt. »Wird Holowerbung entworfen? Dateneinspeisung geplant? Diese Drucke sind gar nichts.«
    »Diese Drucke sind meine Idee, Isabel«, sagte er. E sagte nichts; er sah uns nur an, als ich fortfuhr.
    »Und vor dreißig Jahren hätten sie genügt«, sagte ich. »Die Öffentlichkeit ist medienvernetzt, Leverett. Ich denke, es sollte einen Plan geben, Infos direkt in jene öffentlichen Bereiche einzuspeisen, die Sie beeinflussen möchten, sonst wird man es niemals aufnehmen. Mein Punkt ist klar, oder?«
    »Alles ist unter Kontrolle«, wiederholte Leverett mit solcher Sicherheit, daß ich wußte, daß es nicht so sein konnte. »Unbesorgtheit, es wird alles funktionieren.«
    »Ich habe nur plädiert, nicht mehr«, sagte ich. »Wenn alles unter Kontrolle ist, sollte alles wie gewünscht laufen.« Leverett seufzte; starrte mich einen Moment länger an, als ich erwartet hätte, bevor er wieder zu E sprach.
    »Es ist notwendig, daß wir dich in einem Auftrittsmedium offenbaren«, sagte er. »Unser Londoner Büro wird vor dem Abflug etwas Geeignetes arrangieren. Vergiß deine Sorgen, in eins dieser Kostüme genäht zu werden, Elvis. Gegenwärtig sollte ein früherer Look, dein eigener, vermutlich den Anforderungen genügen.«
    »Gut, denn ich habe euch gesagt, daß ich nicht dieses Glitzerzeug tragen werde.« E blickte in meine Richtung; ich sah ihm an, daß es ihm genausoviel Spaß machte wie mir, Leverett zu widersprechen. Leverett, der von uns eingekeilt war, schien unser Vergnügen nicht zu bemerken und fuhr fort, seinen Plan vorzustellen.
    »Wir werden jede Stadt einzeln besuchen«, sagte er zu E. »Jetzt ist Übung notwendig, um dich auf den Bühnenauftritt vorzubereiten. Reden werden nicht nötig sein, beim ersten Mal. Später werden wir dir geeignete Phrasen und Antworten zur Verfügung stellen, um die Sorgen deiner Leute …«
    »Es sind nicht meine Leute«, sagte E. »Es sind seine.«
    »Es sind Dero, sozusagen …« bot ich an.
    »Ich werde singen?«
    »Ich habe eine Liste mit Songs fertig«, sagte Leverett.
    »Songs, die ich mag oder die er gesungen hat?«
    »Was vertraut ist, wird immer am meisten geschätzt.«
    »Nicht, wenn ich es nicht mag«, sagte E, stand auf und holte die Gitarre, die Dryco ihm zur Verfügung gestellt hatte. Er klimperte auf den Saiten und zerriß eine; obwohl das Instrument akustisch aussah, war der Klang

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