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Amelia Peabody 03: Der Mumienschrein

Titel: Amelia Peabody 03: Der Mumienschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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dem Himmel einige Schritte näher, aber ich bin trotzdem ein Sünder.«
    Das selbstzufriedene Lächeln, das diese Worte begleitete, machte mich wütend, aber der junge Mann bewunderte ihn unverdrossen. >Schwester Charity< hatte die Arme verschränkt und hielt den Kopf gesenkt.
    Während ich noch schwankte, ob ich die Besucher hereinbitten sollte, übernahm Bruder Ezekiel die Initiative. Er ging einfach hinein. Ich folgte ihm und sah, daß er den bequemsten Sessel in Besitz genommen hatte.
    »Sie haben gute Arbeit geleistet«, sagte er überrascht. »Nur das heidnische Bild sollten Sie noch übermalen …«
    »Heidnisch?« wiederholte ich erstaunt. »Es ist christlich, Sir! Zwei Heilige, wenn ich mich nicht irre.«
    »Sie sollen keine heidnischen Bilder dulden«, predigte Bruder Ezekiel mit hohler Stimme.
    »Es tut mir leid, daß ich Ihnen keine Erfrischung anbieten kann«, sagte ich. »Wie Sie sehen, sind wir noch nicht fertig eingerichtet.«
    Emerson hätte diese Unfreundlichkeit nicht würdiger vorbringen können, denn im tragbaren Ofen brannte ein munteres Feuer, und das Wasser kochte beinahe. Doch ich begriff umgehend, daß man Ezekiel nicht mit Unfreundlichkeit erschüttern konnte. »Ich lehne Genußmittel in jeder Form ab«, bemerkte er kühl, »aber gegen eine Tasse Tee habe ich keinerlei Einwände. Ihr Engländer könnt ja ohne ihn nicht auskommen, nicht wahr? Setzen Sie sich, Madam. Charity wird sich um den Tee kümmern. Los, Mädchen, wo sind deine Manieren? Nimm deine Haube ab, und mach dich an die Arbeit.«
    Nachdem sie die Ofenröhre von Haube abgenommen hatte, kam ein sehr blasses, schüchternes und auf altmodische Weise hübsches Mädchengesicht zum Vorschein. Ihre dunklen, sanften Augen unter den langen, gebogenen Wimpern lächelten mit einer Süße, daß einem schwindlig werden konnte. Ihr langes braunes Haar war lieblos zu einem Knoten zusammengesteckt, aber einige Strähnen hatten sich selbständig gemacht, und ihre Locken umrahmten ihre rundlichen Wangen.
    Ich erwiderte ihr Lächeln, bevor ich mich merklich unfreundlich an ihren Bruder wandte. »Unser Diener wird den Tee zubereiten«, sagte ich. »John?«
    Ich wußte, daß er zugehört hatte, denn die Tür zum Hof war nur angelehnt. Sie öffnete sich sofort, und John trat ein. Als ich ihn so dastehen sah, mit aufgerollten Ärmeln, so daß man seine kräftigen Muskeln sehen konnte, großgewachsen und auf meine Befehle wartend, war ich sehr stolz auf ihn. Doch meine Anordnungen erhielten keine Erwiderung, denn John war jede Äußerung in der Kehle steckengeblieben, als er das Mädchen bemerkt hatte.
    Ihr war seine Reaktion nicht entgangen, und ein leichtes Erröten färbte ihre Wangen, und sie senkte die Augen. Das wiederum beeindruckte John zutiefst. Wie er es fertigbrachte, den Tee zuzubereiten und ohne Zwischenfall zu servieren, war mir ein Rätsel, denn er ließ die ganze Zeit über das Mädchen nicht aus den Augen.
    Eigentlich hatte ich erwartet, daß Bruder Ezekiel die Szene mit Ablehnung betrachten würde, doch er beobachtete die beiden nur und sprach kaum ein Wort. Bruder David dagegen demonstrierte seine gute Erziehung, indem er sehr huldvoll einige der Schwierigkeiten beschrieb, die er und sein Kollege mit der örtlichen Bevölkerung gehabt hatten.
    Ich dachte schon, ich müßte John an den Schultern aus dem Zimmer schieben, nachdem er den Tee serviert hatte, aber meine dritte Aufforderung fand endlich Gehör, und er stolperte hinaus. Wieder blieb die Tür einen Spalt offen.
    Kurz darauf erhob sich Mr. Jones. »Wir werden jetzt zurückreiten«, kündigte er an. »Ich werde Charity bei Sonnenuntergang abholen.«
    »Nein, nein, nehmen Sie sie nur wieder mit«, widersprach ich. »Ich weiß Ihr Angebot zu schätzen, aber ich möchte es nicht annehmen. Meine Leute kommen gut zurecht.« Bevor er etwas erwidern konnte, fuhr ich lauter fort: »Falls ich Hilfe brauche, werde ich jemanden einstellen, aber ganz sicher werde ich diese junge Dame nicht zu meiner Putzfrau machen!«
    Ezekiels Gesicht wurde puterrot, doch David kam ihm zuvor. »Meine liebe Mrs. Emerson, Ihre Absicht ehrt Sie, aber Sie haben uns nicht richtig verstanden. Jede ehrliche Arbeit ist keine Schande. Ich würde selbst die Ärmel aufrollen, und ich weiß, daß Charity genauso denkt.«
    »Aber ja, selbstverständlich«, hauchte die junge Dame, und der Blick, den sie David schenkte, sprach mehr als Worte.
    »Nein«, sagte ich.
    »Nein?« wiederholte Ezekiel.
    »Nein.«
    Wenn ich

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