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Amelia Peabody 10: Die Hüter von Luxor

Titel: Amelia Peabody 10: Die Hüter von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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gewisse Vorsicht entwickelt, da es leider Menschen gibt, die sich auf bekannte Persönlichkeiten stürzen, um damit zu prahlen, deren Bekanntschaft gemacht zu haben. Ich konnte nur vermuten, daß diese Dame – deren Namen mir immer noch nicht eingefallen war – von jenem schnöden und mir unerklärlichen Wunsch beseelt war. Deshalb entschuldigte ich mich höflich und erklärte ihr, daß wir bereits anderweitig verpflichtet seien. Diesen Wink ignorierte sie völlig und sagte statt dessen, daß sie Luxor erst in einigen Tagen verließe und daß ihr jeder Abend recht sei. Eine solch rüde Hartnäckigkeit verdient meiner Ansicht nach eine unmißverständliche Reaktion. Ich wollte gerade etwas Entsprechendes äußern, als sie mich am Arm packte.
    »Da ist wieder dieser Einheimische, der mich verfolgte und Geld von mir verlangte«, sagte sie aufgebracht. »Kommen Sie hierher, Mrs. Emerson, wo er uns nicht bemerkt.«
    Die Stelle, zu der sie mich hektisch zerrte, war ein mittlerweile versperrter Durchgang, durch den die Besucher früher zum südlichen Bereich vorgelassen worden waren.
    Eine entsetzliche Vorahnung bemächtigte sich meiner. War das ein weiterer Versuch einer Entführung? An einer solch belebten Stätte eher unwahrscheinlich, aber der Durchgang befand sich in einem entlegenen Winkel und war von Gerüsten verdeckt. Emerson trat hinter einer der nahe gelegenen Säulen hervor. »Wo zum Teufel willst du denn hin, Peabody?«
    »Ah«, sagte meine neue Bekanntschaft und ließ meinen Arm los. »Da ist Ihr Gatte. Erfreut, Sie wiederzusehen, Professor. Ich hatte Mrs. Emerson gerade gefragt, ob Sie mir die Freude eines gemeinsamen Abendessens gewähren würden.«
    »Eher unwahrscheinlich«, sagte Emerson, während er sie von Kopf bis Fuß musterte. »Aber wenn Sie mir Ihre Karte geben, lasse ich es Sie wissen.«
    Nachdem sie in ihrer voluminösen Handtasche gewühlt hatte, zauberte sie ihre Visitenkarte hervor und kehrte dann – in dem Glauben, ihr Ziel erreicht zu haben – zu ihrer Reisegruppe zurück.
    »Hmmm«, sagte Emerson und drehte das kleine Stück Karton in seiner Hand.
    »Wo sind die anderen?« fragte ich in der Hoffnung, einem längeren Vortrag zu entgehen, der mir jedoch zwangsläufig nicht erspart blieb.
    »Dort.« Emerson deutete eine Geste an. »Zur Hölle mit dir, Peabody, wenn du so weitermachst, werde ich dich einsperren.«
    »Was hätte denn schon passieren können inmitten Hunderter von Touristen? Sie ist doch nur eine harmlose Landplage.«
    »Zweifellos.« Emerson warf einen Blick auf die Visitenkarte.
    »Mrs. Louisa Ferncliffe. Heatherby Hall, Bastington on Stoke.«
    »Neureich«, erwiderte ich naserümpfend. »Ihr Akzent war ziemlich gewöhnlich. Wir haben sie neulich bei Cyrus kennengelernt.«
    »Ich hatte nicht das Vergnügen.«
    Ich hakte ihn unter, und wir schlenderten in Richtung der anderen. »In letzter Zeit ist es relativ ruhig geworden, Emerson.«
    »Vermutlich geschieht nichts, wenn wir alle zusammenbleiben, so wie wir das in den letzten Tagen praktiziert haben.«
    Aufgrund des durchbohrenden Blicks seiner stahlblauen Augen klang das wie eine Drohung. Ich befürchtete, daß es eher eine deprimierende Tatsache war. Wie sollten wir unseren skrupellosen Widersacher finden, wenn wir ihm keine Chance gaben, an uns heranzukommen?
    Das Mittagessen nahmen wir im Karnak Hotel ein. Der herrliche Blick über den Fluß, das hervorragende Essen und die vereinzelten Versuche einer anregenden Unterhaltung zeitigten wenig Wirkung auf die allgemein düstere Stimmung. Die Stunden verstrichen; uns blieb nur noch wenig Zeit. Unsere lieben Gäste wollten nicht zum Westufer zurückkehren, sondern direkt zum Bahnhof aufbrechen, um dort den Nachtexpreß zu nehmen; ihre Koffer waren bereits gepackt und würden dorthin gebracht. Von Zeit zu Zeit füllten sich Lias Augen mit Tränen, und sie wandte ihr Gesicht unter dem Vorwand ab, die Aussicht zu bewundern, wischte sie dann jedoch heimlich fort. Sie hatte sich in Gurneh von Abdullah und Daoud verabschieden wollen, doch das hielt ich nicht für ratsam.
    Als wir unser Mittagessen beendet hatten, war der Nachmittag bereits angebrochen. Sir Edward war überaus zuvorkommend gewesen; er hatte sich Evelyn gewidmet und sie mit Erinnerungen an die herrlichen Tage in Tetisheris Grab zu erheitern versucht. Die Erinnerungen waren leider nicht so tröstlich wie von ihm angenommen. Während dieser Ausgrabungssaison war David in unser aller Leben getreten; mir war klar, daß

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