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Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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nächstbesten Pfad zu. Sie raffte ihre Röcke und lief hinter ihm her.
    Sie hatte das Ende des Weges, der im weiten Bogen zum Hotel zurückführte, fast erreicht, als Nefret eine Männerstimme hörte, gedämpft und eindringlich, die Worte unverständlich, und Jumanas schrille, gestammelte Antwort. »Nein, ich habe keine Angst, aber ich möchte jetzt wieder reingehen.«
    Sebastian lachte leise. »Noch nicht.«
    Nefret holte tief Luft und brüllte: »Jumana!«
    Jumana schoss aus der Dunkelheit hervor. Bertie stürzte sich auf Sebastian. Er zerrte den jungen Mann ins Licht und drohte ihm mit der Faust.
    »Halt sie auf«, rief Nefret. »Sie werden sich prügeln!«
    »Sieht ganz danach aus«, sagte Ramses hinter ihr. »Los, Bertie, verpass ihm einen ordentlichen Schwinger.«
    Bertie ließ Sebastians Revers los und trat zurück. »Er trägt eine Brille. Ich kann doch keinen schlagen, der eine –«
    Sebastians Faust landete zielsicher unter Berties Kinn, worauf dieser rücklings zu Boden fiel.
13. Kapitel
    Also wirklich«, entrüstete ich mich, »ich weiß gar nicht, welche unserer skandalösen Abendaktivitäten wir zuerst diskutieren sollen.«
    »Aber ich«, entgegnete Emerson. »Beim Allmächtigen, Bertie, mussten Sie unbedingt wie ein Gentleman kämpfen?«
    Wir hatten die Party etwas überstürzt verlassen. Sobald ich Emerson entdeckt hatte, wusste ich, dass er irgendetwas im Schilde führte, doch bevor ich ihm auf den Zahn fühlen konnte, kam Nefret hereingelaufen und berichtete mir, dass Jumana hysterisch geworden sei und dass Bertie einen Bluterguss am Kinn und eine Beule an der Stirn kühlen müsse und dass Ramses Sebastian Albion durch den Park jage und dass wir – langer Rede kurzer Sinn – am besten sofort aufbrechen sollten. Wir sammelten die anderen ein, einschließlich Ramses, der sich wieder gefasst hatte, und traten den Heimweg an. Da unser Haus näher war als das Schloss, gingen wir alle zu uns. Nachdem er Jackett, Weste und Krawatte abgelegt und sich mit einem Glas Whisky-Soda bewaffnet hatte, schien Emerson in der richtigen Stimmung für einen Vortrag.
    »Denken Sie immer daran, mein Junge, es ist sinnlos zu kämpfen, wenn man nicht gewinnen will. Vergessen Sie diesen ganzen Kram von wegen Fair Play und so.«
    »Das nächste Mal werde ich Ihre Worte beherzigen, Sir«, murmelte Bertie.
    »Ich hoffe doch sehr, dass es kein nächstes Mal geben wird«, seufzte Katherine. »Nefret, sind Sie sicher, dass er keine Gehirnerschütterung hat, oder einen Schädelbruch oder –«
    »Er ist nicht sehr schlimm gestürzt«, sagte Jumana.
    Wir schauten alle zu ihr. Sie hatte sich den ganzen Rückweg an Nefrets Schulter ausgeweint – Ramses hatte ihr seine verweigert –, aber ob vor Zerknirschung oder schlichtweg Aufregung hätte ich nicht einzuschätzen gewusst.
    »Es tut mir so Leid«, stammelte sie. »Ich wollte doch nicht … Aber warum seid ihr alle böse auf mich? Wieso wollte Bertie sich unbedingt mit Sebastian prügeln? Er war sehr höflich, er hat doch nur –«
    »Er hat dich zurückgehalten, obwohl du gehen wolltest«, fiel Nefret ihr scharf ins Wort. »Was meinst du, wäre er weiterhin so höflich geblieben, wenn wir nicht gekommen wären?«
    Jumanas Lippen bebten.
    »Sie trifft keine Schuld«, murmelte Bertie. »Sie war völlig ahnungslos.«
    »Nun, vielleicht war sie das wirklich«, lenkte ich ein. »Ich nahm an … Also habe ich es versäumt, ihr meinen kleinen Vortrag mit auf den Weg zu geben. Du erinnerst dich, Nefret?«
    »Und ob.« Nefrets zusammengekniffene Lippen entspannten sich. »Noch vor weniger als einer Stunde habe ich ihr ins Gewissen geredet. Offenbar hat es keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.«
    Sie trat zu Jumana, fasste sie an den Schultern und hob sie aus ihrem Sessel. »Wirst du mir jetzt einmal aufmerksam zuhören, Jumana? Bertie hat sich heute Abend wie jeder anständige junge Mann verhalten, der einem unerfahrenen Mädchen zu Hilfe kommt, das im Begriff steht …« Sie spähte zu mir und fuhr fort: »… von einem skrupellosen Halunken ausgenutzt zu werden. Er hätte es für jede junge Frau getan, Jumana, also bilde dir nichts ein! Er hat lediglich den Fehler gemacht, dass er die Spielregeln einhielt und das Gleiche auch von Sebastian erwartete. Geh jetzt auf dein Zimmer und denke darüber nach, was ich gesagt habe, es sei denn, du willst dich bei Bertie entschuldigen und ihm danken.«
    Puterrot im Gesicht stotterte Bertie: »Oh, ich sage doch, sie braucht sich nicht zu

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