Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
Vom Netzwerk:
entschuldigen. Es war – ähm, es war – was man so macht, ihr wisst schon. Es ist nur … ich habe es nicht sonderlich gut gemacht. Ich meine –« Jumana brach in Tränen aus und stürzte aus dem Zimmer. Bertie lächelte zerknirscht. »Ich scheine wieder alles verpatzt zu haben, wie üblich. Hätte nicht die Beherrschung verlieren dürfen.«
    »Da warst du nicht der Einzige«, räumte Ramses ein. Er hatte sich ebenfalls seiner formellen Abendgarderobe entledigt und hockte neben Nefrets Sessel am Boden. »Ich habe mich noch grotesker aufgeführt – hinter ihm durchs Gebüsch zu preschen! Vermutlich bekomme ich morgen eine Rechnung vom Hotel, für zertretenes Grünzeug.«
    »Ein Gutes hat das Ganze«, erklärte ich. »Jetzt wissen wir, warum die Albions so freundlich zu Jumana waren. Dieser widerwärtige Schnösel hatte doch tatsächlich – äh – ein Auge auf sie geworfen. Deine Warnung, Ramses, hat ihn nur noch mehr angespornt. Manche Männer, glaube ich, halten ein unschuldiges Mädchen für eine Trophäe.«
    »Und für sicherer als Bordelle«, murmelte Ramses. »Also bitte, Ramses.«
    »Verzeihung, Mutter. Ich würde niemals abstreiten, dass Sebastian sie verführen wollte, aber ist es nicht merkwürdig, dass sein Vater und seine Mutter ihn dabei unterstützen? Vor allem seine Mutter.«
    »Pah«, schnaubte Emerson. »Sie findet, dass den Albions – Vater und Sohn – jedes Mittel recht sein sollte, um ihr Ziel zu erreichen. Sie wollen Jamils Grab. Sie glauben, dass Jumana ihnen helfen kann, es zu finden. Ist doch logisch, warum sie so versessen darauf sind. Jamil hat ihnen ein paar Appetithäppchen serviert!«
    Provozierend grinste er mich an.
    »Jetzt weiß ich auch, wo du heute Abend gewesen bist«, entfuhr es mir. »Hab ich’s mir doch gedacht.«
    »Nein, Peabody, hast du nicht, sonst hättest du mich unter allen Umständen begleiten wollen, und man hätte dich auf frischer Tat ertappt – wie mich beinahe.«
    »Das musst du uns erzählen.« Nefret lächelte schelmisch.
    »Mach ich, sobald alle still sind. Konnte nichts dafür, dass sie mich um ein Haar erwischt hätten«, führte Emerson aus. »Einer dieser verdammten Sufragis tauchte auf, während ich meine Dietriche im Zimmerschloss ausprobierte. Natürlich hat er mich erkannt, also gab ich ihm eine Handvoll Münzen und ein paar Beschwörungen mit auf den Weg. Einmal im Zimmer, legte ich meine Tarnung an.«
    Er brach ab – um genüsslich einen Schluck Whisky zu nehmen. Ich fragte erst gar nicht nach, warum er sich die Mühe mit der Verkleidung gemacht habe. Diese gehört für Emerson einfach dazu.
    »Du magst mich jetzt fragen«, grinste Emerson, »warum ich mir die Mühe mit der Verkleidung gemacht habe. Diese Vorsichtsmaßnahme war unumgänglich. Wenn ich in der Suite entdeckt worden wäre, von einem der Albions oder einem Bediensteten, hätte derjenige lediglich einen bärtigen Ägypter wahrgenommen, bevor ich durch das Fenster oder die Tür geflüchtet wäre. Aber offen gestanden hat mich niemand gestört. Ich hatte reichlich Zeit, sämtliche Räume zu inspizieren. Die Beute, wenn ich sie einmal so nennen darf, befand sich in Albions Zimmer. Er und seine Frau haben getrennte Schlafzimmer.«
    »Das ist nebensächlich, Emerson«, krittelte ich. »Und geht dich nichts an.«
    »Man weiß nie, was relevant sein kann, Peabody. Es ist zwar unwahrscheinlich, aber vielleicht hat sie gar keine Ahnung von Albions Machenschaften mit Jamil. Er hatte eine Kiste Artefakte, darunter auch Fragmente von dem Wandfresko mit Khonsu. Jamil muss ihm diese Stücke verkauft und darauf gepocht haben, dass es sich um aussagekräftige Kostproben handelt. Der Flegel hatte richtig Sinn für Humor. Was den Rest angeht … Ich rekapituliere so gut wie möglich: Als Erstes ein weiterer Kosmetiktiegel wie der, den du erstanden hast, mit intakter Kartusche. Er gehörte, wie Ramses richtig erkannt hat, der Gottesgemahlin Schepenupet. Zweitens und drittens zwei Uschebtis mit Inschrift für dieselbe Frau, ungefähr fünfundzwanzig Zentimeter hoch, aus türkisfarbener Fayence. Viertens und besonders hervorzuheben, ein Sistrum aus Bronze mit goldenen Intarsien.« Er nahm ein Stück Papier von dem neben ihm stehenden Tischchen. »Das habe ich gemacht, während ihr diesen ganzen Wirbel um Bertie veranstaltet habt«, führte er aus. »Mein künstlerisches Geschick ist nicht so gut wie Davids, aber ich wollte die Details einfangen, solange ich mich noch daran erinnere.«
    Wir scharten uns

Weitere Kostenlose Bücher