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Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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entschlossen zur Saaltür strebte, erhaschte Ramses Nefrets Blick, gab ihr ein Zeichen und trat Katherine auf den Fuß. Nefret verließ ihren Tanzpartner und nahm die Verfolgung auf.
    »Verzeihen Sie vielmals, Katherine«, sagte Ramses.
    »Keine Ursache, mein Lieber. Schmerzt Ihre Verletzung? Vielleicht sollten wir uns besser setzen.«
    »Wie bitte? Ach so. Hmm, ja, ein bisschen. Nicht der Rede wert. Das wird schon wieder.«
    Er hatte Sebastian aus den Augen verloren. Was machte sein Vater nur so lange?
    Mrs Albion kehrte zurück, Nefret folgte ihr. Ihr Nicken und Lächeln beruhigten ihn; vermutlich hatten sie die Damentoilette aufgesucht.
    Er maß weiterhin den Raum, auf der Suche nach Sebastian, als er seinen Vater erspähte. Ramses’ spontaner, tiefer Seufzer zauste Katherines Haar.
    »Kommen Sie, wir setzen uns, Ramses«, schlug sie vor.
    »Habe ich Ihren Fuß schon wieder erwischt?«
    »Nein, mein Lieber, aber die Musik hat geendet.«
    Ihr Gatte beanspruchte sie für den nächsten Tanz, worauf Ramses schnurstracks zu seinem Vater strebte. Emersons Erscheinungsbild hätte dessen bessere Hälfte im höchsten Maße misstrauisch gestimmt: Ihm standen die Haare zu Berge, seine Krawatte hatte sich gelöst, und sein Grinsen erinnerte an die Große Katze des Re nach einem schmackhaften Mahl. Ramses zog ihn beiseite.
    »Hier, lass mich deine Krawatte binden, bevor Mutter dich so sieht.«
    »Was ist denn? Ach das.« Emerson blickte an sich hinunter. »Danke, mein Junge.«
    »Und?«, drängte Ramses.
    »Ist alles glatt gelaufen. Was hattest du erwartet?«
    »Hast du irgendwas gefunden?«
    »Oh ja.«
    »Spann mich nicht auf die Folter, Vater.« Er zog den Knoten fest.
    »Ich kann jetzt nicht darüber reden«, sagte Emerson vorwurfsvoll. »Aber kurz gesagt – Teufel noch. Hallo, Bertie. Haben Sie mich gesucht? Ich war nur kurz im Park, um –«
    »Nein, Sir. Ich meine – haben Sie Jumana gesehen?«
    »Im Hotelpark? Äh – nein.«
    »Ist irgendwas, Bertie?«, erkundigte sich Ramses.
    Bertie fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Es ist nur, dies ist mein Tanz, und ich kann sie nicht finden. Sie war mit Sebastian zusammen, aber er scheint auch nicht im Saal zu sein.«
    »Irgendwo müssen sie ja sein«, meinte Emerson gedehnt. »Teufel noch! Da ist deine Mutter. Deine Mutter, meine ich, Ramses. Habe ich den nächsten Tanz etwa mit ihr?«
    »Keine Ahnung«, sagte Ramses. Seine Mutter steuerte im Eilschritt auf sie zu, und ihr Blick verhieß nichts Gutes für Emerson. »Du erzählst es ihr besser gleich, vermutlich hat deine Abwesenheit sie misstrauisch gemacht.«
    »Jumana –«, fing Bertie an.
    »Ja, richtig. Schätze, sie ist im Damenwaschraum. Komm, wir fragen Nefret.«
    Nefret kehrte eben von dort zurück. »Mrs Albion war jetzt schon dreimal da! Sie zieht ständig ihre Handschuhe aus und wäscht sich die Finger. Ich mag gar nicht daran denken warum. Ist Vater –«
    »Er tanzt mit Mutter«, erwiderte Ramses.
    »Gott sei Dank!«
    »Ja, aber Jumana ist verschwunden. Sie war nicht zufällig im Waschraum?«
    »Sebastian kann ich auch nirgends entdecken«, warf Bertie ein.
    »Oha. Tut mir Leid, ich habe sie aus den Augen verloren … bei dem ganzen Hin und Her. Vielleicht ist sie im Park, um ein bisschen frische Luft zu schnappen.«
    »Der Professor ist eben aus dem Park zurückgekehrt. Er meint, er habe sie nicht gesehen. Aber das könnte er auch nicht, wenn sie in irgendeiner dunklen Ecke sitzen würden.«
    »Es ist doch gar nicht gesagt, dass sie zusammen sind, Bertie«, beschwichtigte Nefret. »Trotzdem werden wir uns ein wenig umsehen.«
    Der Park mit seinen exotischen Gewächsen war eine der Attraktionen von Luxor. Bunte Lampions hingen in den Zweigen, ringsum standen Bänke und Stühle. Einige Gäste genossen die kühle Luft und den nächtlichen Blütenduft. Verschlungene Pfade führten zu lauschigen Plätzchen.
    »Ihr geht in diese Richtung«, meinte Bertie. »Und ich nehme die andere.«
    Zugegeben, Nefret hatte ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt, indes wollte sie einfach nicht glauben, dass Jumana ernsthaft in Gefahr sein könnte. Nicht hier, in einem öffentlichen Park voller Menschen. Wenn das Mädchen gebilligt hatte, dass Sebastian sie hierher führte, dann hatte sie lediglich unbedacht gehandelt. Nefret wurde das unangenehme Gefühl nicht los, dass Bertie ihr dies nicht abnehmen würde. Seine Miene war grimmig-entschlossen.
    »Ich komme mit dir«, rief sie. »Warte auf mich.«
    Er steuerte bereits auf den

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