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Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms

Titel: Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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ein Ruder hin und bezog Schelte von Sethos und Emerson. »Sie sollen rudern, na los doch!«, brüllte mein Gatte. Fünfzehn Meter.
    Die Isis explodierte. Die Detonation war ohrenbetäubend. Holz- und Metallstücke flogen durch die Luft. Das Boot schaukelte heftig, sobald die Druckwellen uns erreichten. Als sie schließlich nachließen, waren wir weiterhin seetüchtig, die Dahabije dagegen ein Opfer der Flammen.
    Wir saßen wie versteinert und, zumindest in meinem Fall, nachdenklich und beklommen da. Vermutlich war ich die Einzige, die in den dahintreibenden Trümmern eine verstümmelte, aber durchaus identifizierbare Leiche bemerkt hatte. Falls sie dem Hausboot vor der Explosion hatte entfliehen wollen, hatte sie schlicht zu lange gezögert.
    Ich senkte den Kopf und murmelte ein kleines Gebet – gewährt unser Glaube doch auch dem schlimmsten Sünder Hoffnung auf Erlösung. Ich schloss ein kurzes Dankgebet für unsere Rettung an und sah abrupt auf, um mich zu vergewissern, ob ich nicht zu vorschnell gewesen war. Nein, sie waren alle da, wohlbehalten und mehr oder weniger unversehrt. Und die Amelia näherte sich im Eiltempo.
    Sie nahmen uns an Bord, und sogar Rais Hassan verließ seinen Posten, um uns zu beglückwünschen. Cyrus umarmte seinen Stiefsohn überschwänglich, was Bertie ausgesprochen peinlich war; Nefret rannte zu Ramses, und Selim umarmte jeden Einzelnen.
    Ich wollte gerade vorschlagen, alles Weitere zu vertagen, bis die Verletzten versorgt seien, als mir ein Aufschrei entfuhr und ich wild gestikulierte. Erschöpft und erschlagen, tropfnass und blutverschmiert, verfolgten die Überlebenden jenes unglaublichen Abenteuers schweigend, wie der Regierungsdampfer erhaben vorübersegelte, auf dem Weg nach Kairo und in Sicherheit.

    Später dann sorgte unsere unerwartete, wenn auch willkommene Rückkehr nach Luxor für erhebliche Aufregung. Keiner hatte so recht gewusst, wo wir steckten, und alle waren besorgt. Im Triumphzug geleitete man uns vom Hafen nach Hause, wo eine weitere Gratulationsrunde folgte. Nachdem ich Evelyn und Lia – und Gargery – gestattet hatte, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen, setzte ich der Flut von Fragen ein Ende.
    »Wir werden zur Teezeit ausführlich Bericht erstatten. Wir brauchen dringend ein Bad und frische Sachen, einige von uns benötigen medizinische Versorgung. Cyrus, gehen Sie heim und holen Sie Katherine zum Tee. Daoud, bring diese Frau in den Lagerschuppen und sperr sie ein – mit allem Nötigen, natürlich. Selim, Bertie, ihr geht mit in Nefrets Praxis.«
    »Sethos kommt auch mit«, sagte Nefret. »Ich muss die Kugel entfernen.«
    Er hielt seine Tochter umschlungen, seit Emerson ihm dargelegt hatte, dass er ihr sein Leben verdanke – wie freilich auch den erfolgreichen Gesamtverlauf, denn wir hätten nicht handeln können, solange er in Gefahr war. Was sie ihrem Vater erzählt hatte, nachdem sie sich zu einem langen, vertraulichen Gespräch zurückgezogen hatten, wusste ich nicht, aber ich würde es bestimmt noch herausfinden. Jedenfalls hatte es die längst überfällige Versöhnung herbeigeführt.
    Jetzt sagte er mit der gewohnten Ironie: »Ich würde sie lieber drinlassen. Ich war schon einmal Nefrets Patient.«
    Natürlich überzeugte ich ihn. Er und Maryam folgten Nefret. Seine Tochter stützte ihn, er hatte seinen Arm um ihre Schultern gelegt.
    »Und nun zu dir, Emerson«, hob ich an.
    Nefret hatte ihn provisorisch versorgt, dennoch sah er entsetzlich aus. Da ihm nur Daouds Sachen passten und der ihm nichts leihen konnte, trug er noch immer dieselbe Kleidung wie bei Nefrets Verfolgung. Er war mit Pflastern und Prellungen übersät, gleichwohl hatte er François’ Tötungsabsicht und den Kampf gegen diesen skrupellosen Bösewicht heruntergespielt.
    »Aber nicht doch, Peabody«, versetzte Emerson und verschränkte die Arme. »Ich habe mich noch gar nicht zu deinem leichtfertigen, unüberlegten Verhalten geäußert. Komm mit.«
    »Ja, mein Schatz.«

    Ich befand, dass wir feiern sollten. Fatima, die ihren Gefühlsüberschwang wie stets mit Bergen von Essen dokumentierte, servierte Tabletts voller Köstlichkeiten. Daoud war da, und Kadija, und auch Selim, der sich weigerte, das Bett zu hüten. Die Familie, einschließlich der Vandergelts, Sennia und Gargery, beide Katzen (die bestimmt kein Interesse an unseren Erlebnissen hatten, dafür aber an Fatimas Fisch-Sandwiches), und die lieben Kleinen – alle. Ihr Lärm hätte Tote aufwecken können, gleichwohl stand

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