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Amelia Peabody 16: Wächter des Himmels

Titel: Amelia Peabody 16: Wächter des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Nachricht nicht weiter überraschte. Seit Generationen heirateten die Herrscher der Heiligen Stadt, genau wie die altägyptischen Pharaonen, Schwestern und Halbschwestern. Was das Königshaus dringend brauchte, war frisches Blut.
    Der gestürzte Regent gab Ramses eine kurze, geschäftsmäßige Schilderung seiner Mannschaftsstärke und ihrer Einsatzgebiete, mit gelegentlichen Einwürfen von seinem Stab. »Wir planen, am Abend der Zeremonie über den Pass zu kommen, wenn das Volk dort versammelt ist. Die Rekkit werden rebellieren und viele andere auch. Sie werden von hinten angreifen und wir werden die Truppen des Tyrannen zermalmen wie Korn zwischen Mahlsteinen.«
    »Das könnte funktionieren«, meinte Ramses gedehnt. »Aber auf Kosten wie vieler Menschenleben?«
    Der verhärmte Spionagechef räusperte sich. »Männer sterben nun einmal in einem Krieg. Hat der Bruder der Dämonen einen besseren Plan?«
    »Nein, aber der Vater der Flüche«, versetzte Ramses. »Erlaubt, dass ich zu ihm und der Sitt Hakim zurückkehre und ihnen darlege, was ich von euch erfahren habe. Ihr müsst den Übergriff bis nach der Zeremonie verschieben. Meine Eltern haben einen Plan entwickelt.«
    Nicht nur einen – an die abstrusen Einfälle seiner Mutter mochte er nicht einmal denken, geschweige denn, sie seinem skeptischen Publikum erläutern. Die Erwähnung des Vaters der Flüche ließ sie zwar verstummen, aber überzeugt wirkten sie deshalb noch lange nicht.
    Nach einer nachdenklichen Pause nickte Tarek und nahm sich ein Stück Papier. »Wir werden warten, bis wir morgen vom Vater der Flüche Nachricht haben. Ich schreibe die Namen derjenigen in der Stadt auf, die mir treu ergeben sind. Prägt sie Euch gut ein und vernichtet das Blatt.«
    Ramses blinzelte erstaunt. Es war Papier, gewöhnliches Schreibpapier – und Tarek hielt einen ganz normalen Bleistift in der Hand. »Woher habt Ihr das?«, wollte er wissen.
    »Er brachte es mit. Er brachte viele nützliche Dinge mit, Medikamente, neues Saatgut, Bücher und Schreibutensilien, Schwerter, härter als Eisen –«
    »Wer?«
    Tarek machte große Augen. »Na, wer wohl? Euer Freund.«
12. Kapitel
    Gleich nachdem Zekare und seine Entourage sich zurückgezogen hatten, ging Emerson in den Garten. Er kam mit leeren Händen zurück. Dass Ramses keine neue Nachricht hinterlassen hatte, verstärkte seine Weltuntergangsstimmung zusätzlich. Unser Abschied von Nefret hatte ihn an den Rand der Verzweiflung getrieben. Mich im Übrigen auch; sie verhielt sich nämlich höchst eigenartig, der Blick, den sie mir zum Abschied zugeworfen hatte, war ein stummer Hilferuf. Was hatten sie mit ihr angestellt, dass dieses sonst so fröhliche Mädchen dermaßen bedrückt wirkte?
    »Komm, wir machen einen kurzen Spaziergang durch den Garten«, schlug ich vor. »Bei Mondschein ist das bestimmt traumhaft.«
    »Traumhaft, pah«, schnaubte Emerson und setzte sich geräuschvoll. »Der Garten interessiert mich nicht die Bohne.« Er griff nach der Whiskyflasche.
    »Wir müssen uns wohl ein bisschen einschränken«, sinnierte ich laut, denn die Flasche war halb leer.
    »Vielleicht kann unser ›Freund‹ uns nicht nur Kaffee, sondern auch Whisky besorgen«, knirschte Emerson. »Er scheint kleine Annehmlichkeiten zu schätzen.«
    »Kann doch sein, dass Captain Moroney den Kaffee mitgebracht hat, obwohl ich ihn wahrlich nicht für einen Genussmenschen halte. Wie dem auch sei, Emerson, wir müssen eine Nachricht für Ramses aufsetzen. Holst du bitte die Lampe her, ja?«
    Ich nahm Papier und Stift zur Hand und fasste die neueren Ereignisse zusammen. »Verflixt, ich muss weiter ausholen. Außerdem besteht dringender Diskussionsbedarf, denn wir brauchen zusätzliche Informationen. Gib mir doch bitte noch ein Blatt Papier.«
    »Erzähl mir jetzt nicht, du machst wieder eine von deinen unsäglichen kleinen Listen«, grummelte Emerson.
    Daoud, ein leidenschaftlicher Befürworter dieser hilfreichen Aufstellungen, setzte sich neben mich.
    »Ja, aber nicht das Übliche«, gab ich mit einem entschuldigenden Lächeln zurück. »Eher einen taktischen Operationsplan. Zunächst die auftauchenden Probleme, dann die Vorschläge zu ihrer Lösung.«
    »Hmpf«, murrte mein Gatte. »Das wird was Längeres, meine Liebe.«
    »Nicht unbedingt.« Ich schrieb fleißig weiter. »Das Hauptproblem ist zweifellos Nefret. Es behagt mir gar nicht, wie sie sich verhält. Wir müssen sie von dort fortschaffen, was praktisch unmöglich ist.«
    »Ich würde das

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