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Amelia Peabody 16: Wächter des Himmels

Titel: Amelia Peabody 16: Wächter des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Wort ›praktisch‹ streichen, Peabody.«
    »Theoretisch ist nichts unmöglich«, widersprach ich. »Aber in diesem Fall bin ich geneigt, dir zuzustimmen. Ich werde Ramses dahingehend informieren. Ob ihn das von einer größeren Dummheit abhält, kann ich nicht beurteilen, aber wir wollen das Beste hoffen. Ich bezweifle, dass uns die Zofen von Nutzen sind. Selbst wenn ich eine bestechen kann, es sind zu viele.«
    »Wieso betonst du dauernd, was wir nicht können?«, brummte er. »Nenn mir doch mal was Positives.«
    »Ich schildere nur die Alternativen, in der Hoffnung, dass dir etwas einfällt, was ich übersehen habe«, sagte ich mit Engelsgeduld. »Da das nicht der Fall ist, fahre ich fort. Angenommen, ich könnte den König überreden, sie noch einmal als Dolmetscherin mit herzubringen? Besteht die Möglichkeit, sie heimlich durch jemand anderen zu ersetzen?«
    »Und mit wem, wenn ich fragen darf? Vielleicht mit Daoud?« Emerson platzte der Kragen. Selim kicherte stillvergnügt und Daoud schaute etwas betreten aus der Wäsche.
    »Besser nicht, Sitt Hakim.« Er kratzte sich den Bart.
    »Ich dachte da eher an mich.«
    »Um Himmels willen, Peabody, zügle deine ausschweifende Phantasie«, entrüstete sich Emerson. »Einmal abgesehen von der Tatsache, dass sie euch zwei niemals lange genug unbewacht lassen würden, um einen Kleidertausch vorzunehmen, liefe das unbefriedigende Resultat darauf hinaus, dass eine Geisel gegen eine andere ausgetauscht wird. Fällt dir nichts Konstruktiveres ein? Notier das bloß nicht! Sonst denkt Ramses noch, dass du den Verstand verloren hast.«
    »Wir könnten die Wachen angreifen und sie alle töten oder fesseln und knebeln und dann mit Nur Misur flüchten«, schlug Daoud vor.
    »Daran habe ich auch schon gedacht. Wir sind zu viert und überdies erprobte Kämpfer. Trotzdem, die anderen sind erheblich in der Überzahl, das könnte kritisch werden.«
    Emerson rollte die Augen himmelwärts, versagte sich aber jeden Kommentar, worauf ich fortfuhr: »Die optimale Gelegenheit bietet sich für uns am Abend der Zeremonie. Nefret ist dann im Sanktuarium des Tempels und wir gehören sicher zu den geladenen Gästen, die anwesend sind, wenn sie die Göttin zurück in ihren Schrein bringt. Können wir nicht störend in das Zeremoniell eingreifen und ein heilloses Chaos anstiften? Im Zuge der allgemeinen Verwirrung reißen wir Nefret aus der Menge, verkleiden sie als – ähm – irgendwie und machen uns mit ihr aus dem Staub.«
    »Ich könnte die Pistole in die Luft abfeuern«, erbot sich Daoud.
    Emerson befingerte sein Kinngrübchen. »Das könnte funktionieren«, räumte er gedehnt ein, »wenn wir alle bewaffnet wären. Wo könnte Merasen die gestohlenen Waffen versteckt haben? Ich Volltrottel, warum hab ich sein Haus nicht durchsucht, als ich die Gelegenheit dazu hatte?!«
    »Ich hab auch nicht daran gedacht«, gestand ich. »Vielleicht sollten wir ihm einen neuerlichen Besuch abstatten. Der kleine Haken bei diesem Plan ist allerdings die Ablauffolge der Zeremonie. Falls wir unsere öffentliche Erklärung vor Nefrets Auftritt abgeben müssen, richtet das bereits eine Menge Schaden an.«
    »Vielleicht können wir Seine infernalische Majestät davon überzeugen, dass er den Programmablauf ändert«, gab Emerson zu bedenken. »Oder – andere Idee – wir setzen die Waffen ein, wenn wir neben dem König am Fenster der Erscheinung stehen.«
    »Ihn erschießen, meinst du? Um Himmels willen, Emerson, so kaltblütig sind wir nun auch wieder nicht.«
    »Du hast Recht. Schade drum. Das wäre ein Geniestreich. Ich rede den Kerl in Grund und Boden und dann, bumm, er fällt tot um, von den Göttern gerichtet.«
    »Zügle deine ausschweifende Phantasie, mein Bester«, versetzte ich scheinheilig lächelnd. »Wenn uns nichts Konstruktiveres einfällt, müssen wir während der Zeremonie aktiv werden, aber Mord ist nicht unser Stil. Hier. Ich habe einige Ansätze notiert, jetzt können wir nur auf eine Resonanz hoffen.«
    Ich gab Emerson den gefalteten Bogen. Als er aus dem Garten zurückkam, fragte ich: »Wie viel Uhr ist es?«
    »Keine Ahnung. Wieso?«
    »Ich werde gleich einen weiteren Anfall haben«, sagte ich nach einem Blick auf Daouds Verehrerin, die sich hinter einer Säule verbarg und ihn schüchtern beobachtete. »Einen dramatisch schlimmen Anfall.«
    Ich ließ den Bleistift fallen, krümmte mich und stöhnte herzzerreißend.
    »Die Zofen?«, fragte meine Gatte verdutzt.
    »Ein bisschen mehr

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