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Amelia Peabody 18: Das Königsgrab

Titel: Amelia Peabody 18: Das Königsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Hotel heute Morgen in aller Frühe verlassen und sich über den Fluss bringen lassen. Er bot ihr seine Dienste an, aber darauf sagte sie ein – ähm – schlimmes Wort zu ihm. Stattdessen hat sie Rashid Ibn Ibrahim als Dragoman angeworben.«
    »Wenigstens ist er ein grundehrlicher Mann«, entfuhr es mir erleichtert. »Und bärenstark, soweit ich weiß.«
    »Halb so wild.« Daouds Miene blieb finster. »Ich kann sie zurückholen, Sitt. Du musst es nur sagen.«
    »Die Idee hat was«, sinnierte ich laut. »Wäre ihr zu gönnen, nach dem, was sie sich mit mir erlaubt hat. Aber lassen wir das. Sie würde ohnehin aufpassen wie ein Luchs, dass du ihr nicht zu nahe kommst. Ich tippe darauf, dass sie ins Osttal will. Ja, ganz bestimmt. Hat Sabir gesehen, ob ihr jemand gefolgt ist?«
    Daoud musterte mich fragend, worauf ich ausführte: »Irgendjemand Verdächtiges, meine ich?«
    »Davon hat er nicht gesprochen.«
    Dumme Frage, schalt ich mich. Sabir auf den Zahn zu fühlen, ob er etwas Außergewöhnliches bemerkt hätte, war illusorisch. Die Fähren waren morgens immer proppenvoll.
    Ich bedankte mich bei Daoud und schickte ihn seiner Wege.
    Mir war schrecklich langweilig. Cyrus hatte die Arbeiten an Ajas Gruft für beendet erklärt, nachdem er in der Grabkammer bis auf den Deckel des Sarkophags wenig Aufschlussreiches entdeckt hatte. Sobald Bertie den endgültigen Grundrissplan fertiggestellt hätte, würde der Eingang wieder zugeschüttet. Nicht weil es noch irgendetwas Wertvolles zu holen gab, aber die Grabräuber von Luxor waren dauernd auf der Suche nach Dingen, die sie verkaufen konnten, wie beispielsweise bemalte Relieffragmente von den Grabwänden.
    Die beiden letztlich nicht fertiggestellten Gräber waren wenig reizvoll. Emerson, der sich normalerweise umfassende Notizen von den Überresten gemacht hätte, hatte diese Aufgabe an Selim und Nefret delegiert. Er selbst stapfte durch die Felsen, führte mal hier und mal dort Probegrabungen durch. Der Ärmste, er wollte partout ein Grab – irgendeines, ob vollendet oder unvollendet, ausgeraubt oder intakt –, um es in die numerische Liste einzufügen. Ihm ging es nicht um Schätze, sondern um neue Erkenntnisse für die Wissenschaft. Ich wünschte, ich könnte ihm helfen, aber wie? Immer wieder ertappte ich mich dabei, dass meine Gedanken abschweiften.
    Margaret hatte sich mir gegenüber zwar scheußlich verhalten, aber das war für mich noch lange kein Grund, mich aus der Verantwortung für sie zu stehlen. Indem ich einlenkte, könnte ich vielleicht wieder ihr Vertrauen gewinnen und ihr gute Ratschläge geben. Ich suchte mir also ein schattiges Plätzchen (was in diesem kargen, von Felsen umschlossenen Tal nicht einfach ist) und nahm noch ein paar kleinere Aufzeichnungen vor.
    Ich überzeugte Emerson, zeitig den Heimweg anzutreten, wozu er auch, frustriert von seiner erfolglosen Suche, gleich bereit war. Als er sich später auf der Veranda zu mir gesellte, frisch gebadet und umgezogen, inspizierte er argwöhnisch meine Vorbereitungen. Fatima brachte Platten mit Sandwiches und Teekuchen, zudem hatte sie steif gestärkte Spitzendeckchen auf die Tische gelegt.
    »Was soll das?«, meinte der Professor. »Gibst du eine Party? Davon hast du mir gar nichts erzählt.«
    Ich hätte nicht übel Lust gehabt, die Deckchen zu entfernen, aber damit hätte ich Fatima tief gekränkt. Für sie war das der Inbegriff eines elegant gedeckten Tisches, und sie verbrachte Stunden mit dem Stärken und Bügeln dieser Tücher.
    »Ich habe einige Leute eingeladen, aber zweifellos werden nicht alle kommen können.« Ich zeigte ihm ein Kärtchen, das mich nach meiner Rückkehr aus dem Westtal erwartet hatte. »Mrs Breasted entschuldigt sich vielmals, aber sie sind anderswo verpflichtet.«
    »Gott sei Dank«, sagte Emerson allen Ernstes. »Sie hat noch jedes Mal abgesagt, nicht? Wieso lädst du sie überhaupt noch ein?«
    »Aus reiner Höflichkeit, mein Lieber. Ich verstehe ohnehin nicht, wieso sie ihren Mann unbedingt nach Ägypten begleiten muss. Sie interessiert sich nicht für die Ägyptologie und jammert die meiste Zeit nur herum.«
    »Anders als du, mein Schatz.« Emerson hauchte mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. »Wen erwartest du sonst noch?«
    »Cyrus und seine Truppe natürlich; ich hab sie heute früh eingeladen. Selbstverständlich auch Miss Minton. Und … Aber da ist er ja schon. Pünktlich wie die Maurer!«
    Emerson stieß einen unschönen Fluch aus. »Das ist ja diese

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