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Amelia Peabody 18: Das Königsgrab

Titel: Amelia Peabody 18: Das Königsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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eine Waffe umklammert, um ihre Lippen huschte ein kleines Lächeln. »Geht ruhig, ihr beiden. Und passt ja gut auf euch auf!«
    »Das hatte ich mir anders vorgestellt«, grummelte Emerson auf dem Weg zum Flussufer. »Du glaubst doch auch nicht, dass Gefahr besteht?«
    »Nein Vater. Komm, bringen wir es hinter uns.«
    Daouds Sohn Sabir ruderte sie ans Ostufer. Emerson bat ihn zu warten, dann machten sie sich auf den Weg zum Treffpunkt – dem Eingang des Luxor Tempels. Das Tor war zwar verschlossen, doch nahmen sie im schwachen Lichtschein die Gestalt des Mannes wahr, mit dem sie verabredet waren. Er trug eine Galabija und einen auffällig rotweiß gestreiften Schal über der Schulter. Sobald er sie bemerkte, entfernte er sich vom Tempeleingang.
    »Sollen wir ihn überwältigen?«, flüsterte Ramses.
    »Nein, nein. Er ist sicher nicht allein. Warte, bis wir den Rest der Bande zu fassen kriegen.« Emerson knirschte leise mit den Zähnen.
    Sie folgten der flinken Gestalt ihres Führers durch die Straßen der Touristenviertel, vorbei am Luxor Hotel, wo an den Bäumen im Park bunte Lampions schaukelten, und in die dunklen Gassen der Altstadt. Ramses hielt sich dicht an seinen Vater.
    »Sieht fast so aus, als wäre es keine gute Idee gewesen«, raunte er ihm zu.
    »Ganz im Gegenteil.« Emerson hielt es nicht einmal für nötig, die Stimme zu senken. »Je wüster das Umfeld, umso größer die Chance, dass was Interessantes passiert.«
    »Bist du bewaffnet?«
    »Ich? Wo denkst du hin! Wieso sollte ich?«
    Er stolperte. Ramses packte ihn am Arm. Er sah besser als sein Vater, und hier war verdammt wenig Licht. Die Gestalt vor ihnen war flüchtig wie ein Schatten, sie verschwand und tauchte wieder auf, sobald ein Streifen Mondlicht in die enge Gasse fiel. Plötzlich schien sie mit der Dunkelheit zu verschmelzen und war weg.
    Emerson blieb abrupt stehen. »Wo ist der Bursche?«
    Ramses zog eine Taschenlampe aus der Jackentasche. Der Lichtkegel enthüllte weder ihren Führer noch irgendwelche anderen Individuen. Stattdessen rechts und links von ihnen kleine Geschäfte, die bereits geschlossen hatten. Einige mit Wohnungen darüber, die Fenster dunkel und verriegelt. Ein Stück weiter vor ihnen ein gähnender, rechteckiger Schatten – eine offene Tür.
    »Ah«, sagte Emerson und stürmte los, bevor Ramses ihn aufhalten konnte. Er holte seinen Vater an der Tür ein und leuchtete mit der Taschenlampe ins Innere. Zunächst bemerkte er nichts Außergewöhnliches: eine Theke, Regale mit Konservendosen und abgepackten Kartons, Kisten mit welkendem Salat und getrockneten Linsen, Säcke mit Mehl und Zucker, ein paar Schemel.
    Die Tür klatschte ihm in den Rücken und katapultierte ihn gegen Emerson, der nach vorn in den Raum taumelte und über einen der Schemel stürzte.
    »Stehen bleiben«, befahl eine Stimme auf Arabisch. »Licht aus.«
    Ramses drehte sich wohlweislich nicht um. Ihre Präsenz war beinahe körperlich spürbar – zwei Männer – nein drei. Und die Tür war mit einem bestürzend festen Krachen ins Schloss gefallen.
    »Mach sie nicht aus«, wies Emerson ihn an.
    »Nein Sir, das hatte ich auch nicht vor.«
    Drei weitere Männer standen hinter der Theke. Sie waren in lange, wallende Gewänder gehüllt und mit Tüchern vermummt, die lediglich schmale Augenschlitze freigaben. Einer blinzelte und hob reflexartig eine Hand, als der Strahl der Taschenlampe auf ihn fiel.
    »Licht aus«, wiederholte er. »Hier ist es hell genug.«
    Er entzündete ein Streichholz, das er an einen Docht hielt, der in einer mit Öl gefüllten Tonschale schwamm. Mit dieser Lampe trat er hinter dem Tresen hervor und winkte sie beiseite.
    »Und jetzt?«, fragte Ramses auf Englisch.
    »Erst mal hören, was sie wollen. Nur ja nichts überstürzen.« Emerson trat zurück und fuhr auf Arabisch fort. »Wollt ihr Geld?«
    Der Anführer spuckte verächtlich auf den Boden. »Wir haben bereits Geld bekommen. Wir wollen Informationen. Dann passiert euch nichts.«
    Der Kerl war kein guter Stratege, schoss es Ramses durch den Kopf. Sein Vater und er waren in einer weitaus besseren Position, mit dem Rücken zur Wand, besser gesagt, zu einem bunten Sammelsurium von Dingen, die von Haken baumelten oder aus irgendwelchen Säcken quollen. Die sechs hatten sie im Halbkreis umstellt. Kein Hinweis auf Schusswaffen, aber alle sechs hatten Messer.
    »Wer sagt mir denn, dass ich euch vertrauen kann?«, wollte Emerson wissen. Seine Stimme zitterte leicht.
    Heimlich musste

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