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Amelia Peabody 18: Das Königsgrab

Titel: Amelia Peabody 18: Das Königsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Augen, Katherine umarmte die beiden jungen Leute mit mütterlichem Stolz.
    Alles in allem war es ein rundum gelungener Abend. Der Höhepunkt war ein Telegramm, das uns bei unserer Heimkehr erwartete. Mr Smith fasste sich ebenso kurz wie Emerson, hier sein Originalton: »Das Böse hat verloren, das Gute gesiegt. Ein glückliches Neues Jahr.«
    Ich hatte schon immer vermutet, dass der Mann einen gewissen, wenn auch nur rudimentär entwickelten Sinn für Humor hätte.

    Die familiären Aktivitäten wurden zunehmend wichtiger, da alle wussten, dass die Abreise drohend näherrückte. Die letzte Partie Schach (die David verlor), die letzten kleinen Bücher, die Carla für ihre Verwandten in England bastelte, der letzte von Fatimas berühmten Nachmittagstees, die letzten Besuche im Tal der Könige.
    David zog es magisch dorthin. Er nahm seine Zeichenmaterialien mit und verfolgte den Abtransport jedes einzelnen Objekts mit sehnsüchtigen Blicken. Die Menschenansammlungen rund um das Grab waren zu einer echten Plage geworden, und Howard tat mir im Grunde genommen leid, obwohl er sich im höchsten Maße unkollegial verhalten hatte. Andererseits konnte man den Schaulustigen keinen Vorwurf machen. Die Freilegung des Grabes ging zügig voran. Und die Artefakte, die über den Pfad zum Grab von Sethos II. transportiert wurden, übertrafen einander in ihrer erlesenen Schönheit. Howard hatte den Besuchern ein kleines Zugeständnis gemacht, indem er die Stücke unverhüllt fortschaffen ließ.
    Nachdem wir nach einem solchen Besuch heimgekehrt waren, suchte Ramses mich auf. »Es gibt da etwas, das ich mit dir besprechen möchte, Mutter.«
    »Ich kann mir schon denken, was.«
    »Ach, ja?«
    »Aber mein Junge, ich weiß doch, was meinen Lieben auf der Seele brennt. Du wünschst dir für David, dass er einmal einen Blick in Tutanchamons Grab werfen darf, nicht? Ich hab mir den Kopf zerbrochen, wie man das anstellen könnte, aber mir ist nichts Gescheites eingefallen. Ich hab mich sogar dazu herabgelassen, Howard zu schreiben und ihn mit aller Herzlichkeit zum Tee eingeladen. Verrat das bloß nicht deinem Vater.«
    »Er würde genau wie ich anmerken, dass das reine Zeitverschwendung sei«, sagte Sethos, der eben aus dem Haus kam. Seine Miene glich der eines satten, zufriedenen Katers, der heimlich am Sahnetopf genascht hat. Ich kombinierte, dass er mit Margaret zusammengewesen war. Er fläzte sich in einen Sessel, legte die gespreizten Fingerspitzen aneinander und spähte seltsam entrückt zu mir. »Wieso hast du das gemacht?«
    Ich erklärte es ihm. »Ach so«, murmelte er. »Sehr lobenswert. Du willst zu Kreuze kriechen, weil du David helfen möchtest. Schätze mal, du hast Carter nicht offen darum gebeten?«
    »Gute Güte, nein. Ich wollte unter gar keinen Umständen mit der Tür ins Haus fallen. Aber ich hab mein Bestes versucht.«
    »Stimmt«, konstatierte mein Schwager. »Ist der Tee fertig?«
    Kurz darauf rückte er gemeinsam mit Carla den Zukkerplätzchen zu Leibe, als wäre er ausgehungert. Gegen Abend fuhr er mit Margaret nach Luxor, zu einem romantischen Candlelightdinner in einem der Hotels.
    »Ich pass auf, dass sie nichts anstellt«, versicherte er mir, machohaft seinen Schnurrbart zwirbelnd.
    »Aber wehe, wenn mir dieser O’Connell über den Weg läuft«, fauchte Margaret. »Der soll sich warm anziehen. Mir auf die Nase zu binden, dass er die bessere Story hat!«
    Der nächste Tag war der letzte. David, Sennia und Gargery würden tags darauf den Zug nehmen und die lange, beschwerliche Rückreise antreten. Für jenen Nachmittag hatten wir unsere engsten Freunde zum Tee eingeladen. Auf meine Frage, was sie am Morgen unternehmen wollten, schlug Sennia einen letzten Besuch bei Pharao Tut vor, wie sie ihn scherzhaft nannte. David war natürlich hellauf begeistert und Gargery fügte sich in sein Schicksal. Emerson schloss sich notgedrungen der Gruppe an. Das Automobil hatte er vorübergehend abgeschrieben, weil es einfach nicht laufen wollte. (Vermutlich wegen des Teils, das ich mit Nefrets Hilfe ausgebaut hatte.)
    Margaret kam als Letzte in den Stall geschlendert, wo die Pferde schon gesattelt bereitstanden. Ihren khakifarbenen Hosenanzug hatte sie modisch mit einem leuchtenden Halstuch und ein paar silbernen Armreifen aufgewertet. Zudem entdeckte ich einen Hauch Rouge auf ihren Wangen. »Wo ist – ähm – Anthony?«, wollte ich wissen.
    »Auf eigene Faust losgezogen. Wen reite ich?«
    »Diesen Esel da.« Emerson hob sie

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