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Amelia Peabody 18: Das Königsgrab

Titel: Amelia Peabody 18: Das Königsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Zeichnung, als wäre sie aus Glas.
    »Halt dich tapfer.« Ich umarmte ihn ein letztes Mal. »Ich hab mehr bekommen, als ich verdiene, Tante Amelia.«
    »Du hast bekommen, was du dir verdient hast, mein Junge. Unsere tiefe Zuneigung, die Erfüllung eines Herzenswunsches und vielleicht einen kleinen Denkanstoß.«
    »Ich werde darüber nachdenken«, sagte David ernst.
    »Versprochen.«
    Als wir uns am Nachmittag zum Tee einfanden, grummelte Emerson: »Das Haus ist einfach zu still, Sennia fehlt mir schon jetzt.« Ich stieß ihn heimlich in die Seite, worauf er hastig hinzufügte: »Aber ich hab ja euch, meine Schätzchen. Ihr werdet mich trösten.«
    »Schätze, das galt nicht uns«, bemerkte Sethos. »Margaret und ich werde in Kürze abreisen, aber diesen Verlust erträgst du sicher mit Fassung.«
    »Großvater hat mit uns geredet«, sagte Carla mit Nachdruck. »Komm, wir spielen Bogenschießen, Opa.«
    »Oder Schach«, schlug David John vor.
    Gefangen zwischen Szylla und Charybdis entschied Emerson sich für das Bogenschießen und schlenderte gemeinsam mit Carla ins Freie. Während David John die Schachfiguren aufbaute, wandte ich mich an Sethos:
    »Und wie sehen deine weiteren Pläne aus, nachdem du sozusagen in den Ruhestand getreten bist?«
    »Ich werde mich als Autor von Kriminalromanen versuchen. David John hat mir seine Zusammenarbeit zugesagt.«
    David John, der Sethos als Spielpartner ins Auge gefasst hatte, fing den Gesprächsfetzen auf. »Möchtest du den Schluss lesen, den ich zu dem Buch geschrieben habe, das Großmama mir weggenommen hat?«
    »Nichts, was ich lieber täte«, erklärte Sethos aus vollstem Herzen. Immer noch besser als sich von einem fünfjährigen Knirps mit schöner Regelmäßigkeit schachmatt setzen zu lassen.
    David John lief los, um das Manuskript zu holen. »Ich möchte nicht ungastlich klingen«, sagte ich, »aber habt ihr schon das Datum eurer Abreise festgesetzt?«
    »Das liegt bei dir, Amelia.«
    »Keine Ahnung, wie du das meinst.«
    »Nein? Du beobachtest unablässig die Straße und schnappst dir jede Mitteilung, die ins Haus kommt. Ich denke, ich weiß, was du vorhast, und das möchte ich auf keinen Fall versäumen.«
    »Gute Güte«, murmelte ich ein wenig ertappt. »Gute Güte«, rief Sethos, der David Johns Manuskript in Händen hielt und eben die erste Seite überflog. Ich harrte in der Tat einer Mitteilung. Dass sie nicht eintraf, zerrte zunehmend an meinen Nerven. Worauf zum Kuckuck wartete der Mann noch?
    Der sehnlich erwartete Brief traf am Nachmittag per Boten ein. Ich las ihn im Beisein der anderen auf der Veranda und vermochte mir einen triumphierenden Aufschrei nicht zu versagen.
    »Ha! Genau wie ich vermutete!«
    Emerson schien irgendwie pikiert, als ich ihm alles erklärte. Allerdings entschädigte ihn die Aussicht auf ein neuerliches Abenteuer dafür, dass ich ihm etwas verschwiegen hatte. Wir einigten uns darauf, gleich nach dem Abendessen aufzubrechen und den Pfad zu nehmen, der über die Hochebene ins Tal der Könige führte. Der Mond strahlte hell am Himmel, zudem kannten wir die Strecke. Ausgenommen Margaret, weshalb sie auch mehr oder weniger freiwillig zu Hause blieb.
    Auf dem höchsten Punkt des Gebels über Deir el-Bahari angelangt, ermahnte ich die anderen dazu, mit äußerster Vorsicht weiterzuklettern und mucksmäuschenstill zu sein. Wir waren noch nicht weit gekommen, als ich Geräusche vernahm: gedämpfte Stimmen und das gereizte Schnauben mehrerer Kamele. Ich winkte meine Truppe zu mir.
    »Wir dürfen auf gar keinen Fall warten, bis sie mit dem Verladen der gepackten Kisten anfangen«, wisperte ich, »sondern umgehend aktiv werden, sonst werden die Artefakte womöglich noch beschädigt.«
    Dank meines Informanten waren wir noch rechtzeitig gekommen. Nach einem Schwall gezischter Kommandos und dem Aufflammen von Fackeln drang eine brandende Geräuschkulisse aus dem Wadi zu uns herauf.
    »Jetzt!«, schrie ich. Mit gezücktem Schirm ging ich auf die Schurkenbande los.
    Die Auseinandersetzung war kurz, aber durchaus konstruktiv. Die Diebe waren eben im Begriff, sich in das Felsengrab hinabzulassen, als wir sie überraschten. Da meine Begleiter die Situation vollkommen unter Kontrolle hatten, verfolgte ich den Mann, der sich in geduckter Haltung klammheimlich durch die zerklüfteten Felsformationen davonzustehlen suchte.
    »Es ist zwecklos, Sir Malcolm«, rief ich. »Sie sind überführt. Stehen Sie auf und nehmen Sie Ihre gerechte Strafe wie ein Mann

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