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Amelia Peabody 18: Das Königsgrab

Titel: Amelia Peabody 18: Das Königsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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war so viel … ich möchte noch einmal runter … Bertie, lass mich sofort los!«
    Sie riss sich von ihm los, jedoch nicht von Ramses.
    »Oh nein, du gehst nicht mehr nach unten«, meinte der. »Jumana, treib es nicht zu weit. Und«, setzte er mit einem unfreiwilligen Grinsen hinzu, als sie sich dicht an ihn schob und ihn beschwörend ansah, »versuch das erst gar nicht. Es reicht voll und ganz, wenn du dich mit Suzanne anlegst.«
    Jumana kicherte.
    Emerson seufzte. »Jumana, du gehst auf der Stelle nach Hause. Mit Bertie. Argumentier nicht mit ihm. Versuch ja nicht wegzulaufen –«
    »Und traktier ihn nicht mit üblen Schimpfwörtern«, fiel ich ihm ins Wort.
    »Ja genau, beschimpf ihn nicht«, bekräftigte Emerson.
    »Äh – ich hab mich doch klar ausgedrückt, Jumana?«
    »Ja Sir. Ich werde umgehend zum Schloss zurückkehren und Bertie nicht beschimpfen.«
    »Gut. Ramses, du bringst deine Mutter und diesen … diesen … Journalisten nach Hause.«
    »Und was ist mit ihnen?« Ich deutete mit meiner Fußspitze auf die am Boden liegenden Ibn Simsah Brüder.
    »Oh bitte, Sitt«, stöhnte einer der beiden. »Lass uns gehen. Wir bereuen es. Wir sind geläutert. Werft uns nicht den Schakalen zum Fraß hin.«
    »Die Idee hat was.« Emerson kratzte sich am Kinn. »Leider verstößt sie gegen unsere hehren Prinzipien der Menschlichkeit. Bind sie los, Ramses. Wir wissen ja, wo wir sie finden können. Augenblicklich stören sie nur. Genau wie Sie, Sir Malcolm. Also trollen Sie sich.«
    Letztlich blieb Ramses bei seinem Vater, und Sethos begleitete Kevin und mich zu der Eselkoppel, wo wir die Pferde zurückgelassen hatten. Sir Malcolm hatte bereits das Weite gesucht – gemeinsam mit seinem bedauernswerten Diener. Jumana und Bertie waren zu Fuß gekommen. Ich hatte dem Mädchen ins Gewissen geredet und war mir sicher, dass sie meinen kleinen Vortrag beherzigen würde. Als wir davonritten, hörte ich, wie sie und Bertie sich lauthals beschimpften, allerdings muss ich ihr zugutehalten, dass sie ihn nicht mit üblen Begriffen traktierte. Kevin war widerspruchslos mitgekommen. Er kannte Emerson zur Genüge und mochte diese Bekanntschaft nicht weiter ausreizen.
    »Ein kleiner Whisky-Soda wird die Wogen schon wieder glätten«, sagte er launig.
    »Versprechen Sie sich da mal nicht zu viel«, konterte ich. »Sie und der Daily Yell haben mir über die Jahre einen Haufen Ärger bereitet, Kevin.«
    »Aber Ma’am, Sie dürfen nicht vergessen, dass ich mich als echter Freund erwies, als Sie mich brauchten.« Seine Stimme klang so schmeichelnd wie die eines irischen Tenors.
    »Bleibt abzuwarten«, seufzte ich, »ob Ihnen die Freundschaft diesmal wichtiger ist als Ihr journalistischer Ehrgeiz.«
    Ich räume an dieser Stelle ein, dass ich die Ereignisse jener Nacht erst einige Tage später niederschrieb. Trotzdem ist der Bericht lückenlos; es war eine Nacht, an die man sich stets erinnern wird, eine der unvergesslichsten in meinem ganzen Leben. Dieses Grab war das erste Monument, das noch einen Großteil der ursprünglichen Ausstattung enthielt, die man dem Pharao mit auf seinen Weg ins Jenseits gab. Die Fantasie hatte uns häufig prachtvolle Bilder von kostbaren Schätzen vorgegaukelt, aber das hier war die Realität.
    Die Einzige, die die ganze Nacht friedlich schlummerte, war Nefret, und als sie mit Ramses zum Frühstückstisch kam, sprühten ihre kornblumenblauen Augen Blitze. Aus seiner zerknirschten Miene las ich, dass sie unserem Sohn bereits die Leviten gelesen hatte. Jetzt waren wir an der Reihe. Statt Kevins freundliche Begrüßung zu erwidern, maß sie ihn mit vernichtendem Blick.
    »Wieso ist dieser Mann immer noch hier?«, wollte sie wissen. »Kann er nicht endlich verschwinden?«
    Kevin setzte eine gekränkte Miene auf. Die karottenroten Haare waren inzwischen mit grauen Fäden durchzogen und die wasserblauen Augen von Fältchen umrahmt, seine Sommersprossen aber immer noch genauso zahlreich und auffällig wie früher. »Ich hab Ihnen doch nichts getan«, protestierte er. »Unsere alte Freundschaft –«
    »Er reist wieder ab, sobald er vor versammelter Mannschaft wiederholt hat, was er mir letzte Nacht berichtete«, erklärte ich. »Es ist ziemlich wichtig, da werdet ihr mir bestimmt beipflichten. Was hat Ramses dir erzählt, Nefret?«
    »Ach, so einiges.« Ihr skeptischer Blick glitt von Kevin zu dem Teller Rührei, den Fatima vor sie hinstellte. »Ich bin erst vor einer halben Stunde wach geworden.«
    »Und seitdem

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