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Amelia Peabody 18: Das Königsgrab

Titel: Amelia Peabody 18: Das Königsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Informationen will«, ätzte der Professor und wurde sichtlich blass. »Schreck lass nach. Du meinst –«
    »Ihre Ankunft macht womöglich diejenigen hellhörig, die wissen, dass sie die Ehefrau ihres Kontrahenten ist«, folgerte ich. »Die letzten Tage wurden wir zwar nicht beobachtet, aber das kann sich schnell wieder ändern.«
    »Hölle und Verdammnis«, murmelte Nefret. Sie dachte an die Kinder. »Können wir Margaret nicht irgendwie abwimmeln?«
    »Wie denn?«, wollte Ramses wissen. »Wenn wir Verbindung mit ihr aufnehmen, lenken wir die Aufmerksamkeit auf uns, und das gilt es unter allen Umständen zu vermeiden.«
    Ich beobachtete Sethos, der den Blick starr auf Nefrets besorgtes Gesicht heftete. Plötzlich war mir klar, was er vorhatte.

    In den darauf folgenden Tagen hatte ich ständig ein Auge auf meinen Schwager, obwohl ich mir ehrlich gesagt nicht schlüssig war, was zu tun wäre, falls er tatsächlich heimlich verschwand. Er schien hin- und hergerissen. Letztlich entschlossen, sich den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen, um sie von uns abzulenken, hatte er auch keine Eile. Natürlich war immer die Möglichkeit gegeben, dass seine Opferbereitschaft nutzlos verpuffte, sollten seine Verfolger uns im Besitz einer Kopie des mysteriösen Dokuments wähnen. Ramses arbeitete erneut daran und war genau wie Sethos und ich der Ansicht, dass der entschlüsselte Text womöglich Lösungen für unsere Probleme skizzierte.
    Alle anderen waren mit dem neuen Grabfund beschäftigt. Am Tag nach unserem kleinen Abenteuer wurde die Wand abgetragen und Carter betrat die Vorkammer zum – wie er beteuerte – ersten Mal. Weder er noch Carnarvon verloren ein Wort über ihre nächtliche Aktion. Unerklärlicherweise konnte Rex Engelbach nicht kommen und schickte dafür seinen Assistenten Ibrahim.
    Die Fährleute schipperten fleißig Touristen ans Westufer. Wir wussten aus eigener Erfahrung, dass Howard sich nicht lange bitten lassen würde, wollten Leute das Grab sehen. Als Erstes waren natürlich die formellen Besichtigungen für Regierungsbeamte sowie Antikenverwaltung angesetzt.
    Beide Male wurden wir nicht eingeladen. Das war eine bewusste Ausgrenzung, zumal Merton von der Times sich in der zweiten Gruppe offizieller Besucher tummelte – der einzige Journalist, dem diese Ehre zuteil wurde. Ich vermochte mir bildhaft vorzustellen, wie Kevin mental auf die Barrikaden ging.
    Wir bekamen sämtliche Neuigkeiten quasi druckfrisch von Daoud. Emerson machte einen Riesenbogen um das Osttal. Er war zu stolz, um zu Kreuze zu kriechen. Ich zwar nicht, aber er verbot uns ganz rigoros einzulenken. Stattdessen scheuchte er uns zur Arbeit ins Westtal, mit einer Verve, die sein früheres Desinteresse fast wieder wettmachte.
    »Er hat Bedenken, Carnarvon könnte uns rauswerfen«, vertraute Cyrus mir an. Gemeinsam mit Bertie und Jumana machten wir eine kurze Pause unter der schattigen Zeltplane, die ich hatte aufstellen lassen. Cyrus zwirbelte sein Bärtchen, das verschwitzt war wie alles an ihm, und nahm sich ein Glas kalten Tee. »Was zum Kuckuck hat Emerson denn zu Seiner Lordschaft gesagt? Mittlerweile sind mir mindestens ein Dutzend unterschiedlicher Versionen zu Ohren gekommen, eine schlimmer als die andere.«
    Ich seufzte. »Das hatte ich schon befürchtet. Grundgütiger, dieses Land ist eine Brutstätte für üble Gerüchte! Es war wieder mal eine der für Emerson typischen Argumentationen, Cyrus, gespickt mit Kraftausdrücken. Verständlich, dass Carnarvon wütend war – nicht zuletzt angesichts der Tatsache, dass Emersons Anschuldigungen vermutlich zutrafen.«
    »Man munkelt, dass der Professor Mr Carter und die anderen bezichtigt, Juwelen aus dem Grab entwendet zu haben«, warf Jumana ein.
    »Das würden sie niemals tun«, protestierte Bertie, sein aufrichtiges Gesicht bestürzt.
    Jumana schüttelte den Kopf. »Du bist ja soooo naiv, Bertie.«
    Der junge Mann errötete. Bevor er antworten konnte, tauchte Emerson stirnrunzelnd in der Öffnung von Ajas Grab auf und stemmte die Hände in die Hüften.
    »Was macht ihr denn da?«, brüllte er. »Hopphopp, zurück an die Arbeit. Bertie, Sie können jetzt mit dem Abmessen der Grabkammer anfangen.«
    Die drei anderen sprangen auf. Ich hatte meinen Tee noch nicht ausgetrunken, deshalb blieb ich sitzen. »Hast du den Boden in der Kammer denn schon komplett freigelegt?«, rief ich.
    »Meinst du, ich könnte den Sarkophagdeckel mal eben locker mit einer Hand heraustragen?«
    Seine Beschwerde war an

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