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Amelia Peabody 18: Das Königsgrab

Titel: Amelia Peabody 18: Das Königsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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wirft sie mir wüste Beschimpfungen an den Kopf«, seufzte Ramses. »Ich hab ihr erklärt, dass wir gar nicht wussten, was uns erwartete. Und dass wir nicht mehr warten konnten.«
    »Ich schlage vor, wir ergehen uns nicht weiter in Vorwürfen und Rechtfertigungen«, unterbrach ich ihn. »Am besten einigen wir uns auf den folgenden Sachverhalt: Zunächst einmal werden wir Carters und Carnarvons unautorisiertes Betreten der Grabstätte vor niemandem erwähnen. Wir waren dort, weil wir starke Bedenken hatten, dass jemand das Grab plündern könnte, und trafen dabei auf die Ibn Simsah Brüder. Emerson und Ramses blieben dort und hielten Wache, um weitere Versuche zu vereiteln, bis Rais Gurgar heute Morgen eintraf.«
    »Das heißt also, wir sollen lügen?«, versetzte Nefret.
    »Ich tue das nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt, Nefret. In diesem Fall lassen wir ja lediglich gewisse Details unter den Tisch fallen. Carter und Carnarvon hatten keinerlei Befugnis, das Grab zu betreten. Allerdings lehrt uns die Heilige Schrift, dass wir den Stab nicht über unserem Nächsten brechen dürfen. Ihr Handeln müssen sie mit ihrem eigenen Gewissen vereinbaren.«
    »Ich kann es nicht ausstehen, wenn du die vermaledeite Bibel zitierst«, knurrte Emerson. »Ich hab gar nicht vor, Carter ans Messer zu liefern, aber was ist mit ihm da?« Er deutete mit seiner eigespickten Gabel auf Kevin.
    »Er wird nichts davon drucken«, sagte Ramses. »Schließlich möchte er sich Carnarvons Gunst nicht verscherzen.«
    »So ist es«, bekräftigte Kevin, ein Stück Eigelb von seiner zerknitterten Krawatte wischend. »Zudem würde ich eine Verleumdungsklage riskieren, wenn Sie mir nicht den Rücken stärken. Anhängen könnte man mir jedoch höchstens, dass ich nach den allgemeinen Öffnungszeiten noch im Tal war. Das Grab hab ich nämlich nie betreten.«
    »Ich fürchte, das Gleiche gilt für Sir Malcolm«, sagte ich mit Bedauern in der Stimme. »Was immer er vorhatte, Einbruch oder gar Raub hat er sich nicht zuschulden kommen lassen. Lasst uns zum Wesentlichen zurückkommen. Kevin hat eingeräumt, dass in Archäologen- und Journalistenkreisen schon seit einigen Wochen Gerüchte über einen bedeutenden Fund die Runde machen. Offenbar hat Lord Carnarvon Howards Telegramm diversen Freunden gezeigt und die haben das natürlich brühwarm anderen erzählt. Als Kevin erfuhr, dass Arthur Merton von der Times Schiffspassagen nach Ägypten gebucht hatte, nahm er prompt den nächstbesten Dampfer. Ihr wisst, was das bedeutet, oder?«
    »Weitere Journalisten werden sich dem anschließen, wenn sie nicht schon auf dem Weg sind«, rief Nefret.
    »Darunter auch Margaret Minton«, setzte Kevin angesäuert hinzu. »Sie ist scharf darauf zu kommen, und sie wird nichts unversucht lassen, mir die Story vor der Nase wegzuschnappen.«
    Ich war nicht die Einzige, die zu Sethos blickte. Er verzog keine Miene. Damit hatte er vermutlich schon gerechnet und sich längst darauf eingestellt.
    »Sie beteuert, eine langjährige Freundin von Ihnen zu sein«, fuhr Kevin fort, der natürlich nichts von der Verbindung selbiger Dame mit »Anthony Bissinghurst« ahnte. »Aber Sie erzählen Ihr doch nichts, oder? Ich kenne Ihre Familie wesentlich länger als sie.«
    »Ich erzähle weder dieser Dame noch sonst wem irgendetwas, Sie im Übrigen eingeschlossen«, versetzte der Professor. »Sind Sie fertig mit dem Frühstück? Sie haben meine Gastfreundschaft lange genug strapaziert. Leben Sie wohl, Mr O’Connell.«
    Kevin erhob sich hastig. »Das Telegrafenamt hat sicher eben erst geöffnet.« Er rieb sich die Hände. »Dann bin ich der Erste, noch vor Merton.«
    »Wenn Sie mich oder Mrs Emerson mit einem Wort erwähnen, mache ich Sie einen Kopf kürzer«, brüllte der Vater der Flüche ihm hinterher.
    »Das traut er sich nicht«, wiegelte ich ab. »Immerhin ist er weiterhin von unserem Wohlwollen abhängig. Offen gestanden leuchtet mir auch nicht ein, worüber er schreiben sollte. Er war doch gar nicht in dem Grab.«
    »Er braucht keine Fakten«, grummelte Emerson. »Er wird jede Menge Unsinn erfinden und in den glühendsten Farben schildern.«
    Sethos betupfte sich die Lippen mit einer Serviette und legte sie wieder ordentlich gefaltet auf den Tisch. »Ich bringe mich zwar nur äußerst ungern mit meinen persönlichen Problemen in die Diskussion ein, aber habt ihr euch schon einmal überlegt, was passiert, wenn Margaret tatsächlich herkommt?«
    »Sie wird uns löchern, weil sie

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