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American Gods

American Gods

Titel: American Gods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Gaiman
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Bierreklameschild davor.
    Der Parkplatz war halb leer.
    Drinnen war die Luft rauchgeschwängert, und die Jukebox spielte »Walking After Midnight«. Shadow sah sich nach den Krokodilen um, konnte sie aber nirgends erblicken. Er fragte sich, ob die Frau an der Tanke ihn wohl auf den Arm genommen hatte.
    »Was darf’s sein?«, fragte der Barkeeper.
    »Bier des Hauses und einen Hamburger mit allem Drum und Dran. Und Fritten.«
    »Schüssel Chili vorweg? Bestes Chili im ganzen Staat.«
    »Klingt gut«, sagte Shadow. »Wo ist das Klo?«
    Der Mann deutete auf eine Tür in der Ecke der Bar. Über dem Türrahmen hing ein ausgestopfter Alligatorkopf. Shadow ging durch die Tür.
    Es war eine saubere, gut beleuchtete Toilette. Shadow blickte sich, Macht der Gewohnheit, erst einmal um. (»Denk dran, Shadow, du kannst nicht zurückschlagen, wenn du am Pissen bist«, hörte er Low Key sagen, gedämpft wie immer.) Er entschied sich für das Becken ganz links. Dann öffnete er den Reißverschluss und pinkelte eine Ewigkeit, genoss die Erleichterung. Er las die vergilbenden Zeitungsausschnitte, die gerahmt auf Augenhöhe hingen, Zeitungsausschnitte mit einem Foto von Jack und zwei Alligatoren.
    Ein höfliches Grunzen erklang vom Urinal gleich neben ihm, obwohl er niemanden hatte hereinkommen hören.
    Der Mann im hellen Anzug war im Stehen größer, als er im Flugzeug auf dem Sitz neben Shadow ausgesehen hatte. Er hatte beinahe Shadows Größe, und Shadow war ein ziemlicher Riese. Er starrte nach vorn. Er beendete sein Geschäft, schüttelte die letzten paar Tropfen ab und zog den Reißverschluss hoch.
    Dann grinste er wie ein Fuchs, der Scheiße von einem Stacheldrahtzaun frisst. »Also«, sagte Mr. Wednesday, »Sie hatten Zeit nachzudenken, Shadow. Wollen Sie einen Job?«

irgendwo in amerika
     
     
    Los Angeles, 23:26 Uhr
     
    In einem dunkelroten Zimmer – die Farbe der Wand gleicht der von roher Leber – befindet sich eine groß gewachsene Frau in cartoonhafter Aufmachung: hautenge Seidenshorts, die Brüste hochgezogen und von der darunter zusammengeknoteten gelben Bluse nach vorn gedrückt. Ihr schwarzes Haar ist hoch aufgetürmt und oben auf dem Kopf zusammengelegt. Neben ihr steht ein kleiner Mann, der ein olivfarbenes T-Shirt und eine teure blaue Jeans trägt. In der rechten Hand hält er eine Brieftasche und ein Handy Marke Nokia, das eine rot-blaue Frontschale aufweist.
    Das rote Zimmer enthält ein Bett, auf dem weiße, satinartige Laken und eine ochsenblutfarbene Tagesdecke liegen. Am Fuß des Betts steht ein kleiner Holztisch, auf dem sich eine kleine Steingutstatue einer Frau mit gewaltigen Hüften und ein Kerzenhalter befinden.
    Die Frau reicht dem Mann eine kleine rote Kerze. »Hier«, sagt sie. »Zünde sie an.«
    »Ich?«
    »Ja«, sagt sie. »Wenn du mich haben willst.«
    »Ich hätte mir einfach im Wagen einen blasen lassen sollen.«
    »Vielleicht«, sagt sie. »Willst du mich denn nicht haben?« Sie streicht mit der Hand an sich entlang, von den Schenkeln bis zu den Brüsten, eine Geste der Präsentation, als würde sie ein neues Produkt vorführen.
    Rote Seidenschals über der Lampe in der Ecke färben das Licht rot.
    Der Mann sieht sie gierig an, dann nimmt er ihr die Kerze aus der Hand und drückt sie in den Halter. »Hast du Feuer?«
    Sie reicht ihm ein Streichholzbriefchen. Er reißt ein Streichholz ab, entzündet den Docht, der zunächst flackert, dann aber eine stetige Flamme trägt, die der gesichtslosen, ganz aus Hüften und Brüsten bestehenden Statue daneben den Anschein von Bewegung verleiht.
    »Leg das Geld neben die Statue.«
    »Fünfzig.«
    »Ja«, sagt sie. »Jetzt komm und liebe mich.«
    Er knöpft sich die Jeans auf und zieht das olivgrüne T-Shirt aus. Mit ihren braunen Fingern massiert sie ihm die weißen Schultern; dann dreht sie ihn um und beginnt, ihn mit ihren Händen, ihren Fingern und ihrer Zunge zu verwöhnen.
    Es kommt ihm vor, als wären die Lampen in dem roten Zimmer gelöscht worden und die einzige Beleuchtung würde jetzt von der Kerze kommen, die mit heller Flamme brennt.
    »Wie heißt du?«, fragt er sie.
    »Bilquis«, teilt sie, den Kopf hebend, ihm mit. »Mit q.«
    »Mit was?«
    »Ach, schon gut.«
    Er ist jetzt am Keuchen. »Ficken wir«, sagt er. »Ich muss dich ficken.«
    »Okay, Schatz«, sagt sie. »Das machen wir. Aber würdest du etwas für mich tun, während wir es machen?«
    »He«, sagt er, plötzlich gereizt, »ich bin hier derjenige, der zahlt.«
    Mit einer

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