American Psycho
Haares verlängert. Luis Carruthers empfahl das Aramis Nutriplexx System, einen Nährstoffkomplex, der die Durchblutung verbessert. Raus aus der Dusche und abgetrocknet, ziehe ich wieder die Ralph-Lauren-Boxershorts an, und bevor ich Mousse A Raiser auftrage, eine Rasiercreme von Pour Hommes, presse ich für zwei Minuten ein feuchtheißes Handtuch auf mein Gesicht, um die störrischen Barthaare weicher zu machen. Anschließend trage ich stets reichlich Moisturizer auf (ich schätze Clinique) und lasse ihn eine Minute einziehen. Man kann ihn abwaschen oder drauflassen und die Rasiercreme darüber auftragen – am besten mit einem Rasierpinsel, da er durch das Anheben der Barthaare den Bart weicher macht –, was nach meiner Erfahrung die Rasur erleichtert. Durch dieses Vorgehen verdunstet das Wasser weniger schnell, und die Reibung zwischen Haut und der Klinge wird gemildert. Vor der Rasur ist das Rasiermesser stets mit heißem Wasser anzufeuchten, und rasiert wird immer mit dem Strich, unter sanftem Druck auf die Haut. Mit Koteletten und Kinn wartet man bis zuletzt, denn dort sind die Barthaare kräftiger und brauchen längere Einweichzeit. Vorher spült man das Rasiermesser gründlich und schüttelt Restwasser ab. Danach reichlich kaltes Wasser ins Gesicht, um alle Rasierschaumreste zu entfernen. Die After-Shave-Lotion sollte stets wenig oder gar keinen Alkohol enthalten. Eau de Cologne sollte nie fürs Gesicht verwendet werden, da der hohe Alkoholanteil die Gesichtshaut austrocknet und sie älter aussehen läßt. Dann trägt man mit einem befeuchteten Wattebausch alkoholfreien, antibakteriellen Toner auf, um die Haut zu normalisieren. Zuletzt kommt die Feuchtigkeitscreme. Ehe man eine beruhigende Lotion aufträgt, die Feuchtigkeit bindet und die Haut geschmeidig macht, sollte man das Gesicht noch mal mit klarem Wasser reinigen. Anschließend noch Gel Appaisant, auch von Pour Hommes, eine hervorragende, milde Hautlotion. Sollte das Gesicht trocken sein und schuppen, wodurch es alt und grau aussieht, verwendet man eine Klärungslotion, die verbrauchte Hautschichten abträgt und das Hautbild frischer wirken läßt (außerdem wird dadurch die Sonnenbräune verstärkt). Dann trägt man ein Anti-Age-Augengel (Baume Des Yeux) auf, anschließend eine letzte Feuchtigkeitscreme mit Schutzfaktor gegen Umwelteinflüsse. Nachdem ich mein Haar trockengerubbelt habe, benutze ich eine Lotion, die die Kopfhaut strafft. Außerdem föne ich das Haar etwas, um ihm Halt und Fülle zu geben (ohne zu verkleben), trage dann noch mehr Lotion auf, bringe es mit einer Kent-Naturborsten-Bürste in Form und käme es schließlich mit einem groben Kamm zurück. Ich ziehe den Fair-Isle-Sweater wieder an, schlüpfe erneut in die gepunkteten Seidenslipper, eile ins Wohnzimmer und lege die neue Talking Heads in den CD-Player, aber sie beginnt zu springen, also nehme ich sie wieder raus und lege den Laserlinsen-Reiniger ein. Die Laser-Linse ist hochempfindlich und anfällig gegen Staub, Schmutz, Rauch, Verunreinigungen oder Feuchtigkeit, und wenn sie verschmutzt ist, wird die CD nicht richtig abgetastet, was zu Fehlstarts, unhörbaren Zwischenstellen, Sprüngen, Leiern und allgemeiner Verzerrung führen kann; der Linsenreiniger hat ein Reinigungsbürstchen, das sich automatisch auf die Linse ausrichtet, wenn sich die Disk dreht, um Schlieren und Staubteilchen zu entfernen. Als ich die Talking Heads CD wieder einlege, läuft sie einwandfrei. Ich greife mir die USA Today , die vor meiner Tür im Flur liegt, und nehme sie mit in die Küche, wo ich zwei Advil, eine Multivitamin- und eine Kaliumtablette nehme, die ich mit einer großen Flasche Evian herunterspüle, weil mein Hausmädchen, eine ältliche Chinesin, vergessen hat, die Spülmaschine anzustellen, ehe sie gestern Feierabend machte, und dann muß ich den Grapefruit-Zitronensaft aus einem St.-Rémy-Weinglas von Baccarat trinken. Ich schaue auf die Neonuhr über dem Kühlschrank, um mich zu vergewissern, daß mir noch Zeit bleibt, in Ruhe zu frühstücken. Ich stehe an der Kücheninsel und esse eine Kiwi und eine zerteilte japanische Apfelbirne (das Stück vier Dollar bei Gristede’s) aus Kühlschrankboxen aus Aluminium, die in Westdeutschland hergestellt sind. Ich nehme ein Kleie-Muffin, einen koffeinfreien Kräutertee und eine Packung Frühstücksflocken mit Weizenkeimen aus einem der großen Glasfront-Schränke, die den Großteil der Küchenwand einnehmen; die Einlegeböden sind aus rostfreiem
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