American Psycho
meint Van Patten kopfschüttelnd …
»Ich werde kein verdammtes Kondom benutzen«, verkündet McDermott.
»Ich hab da diesen Artikel gelesen und mir fotokopiert«, erklärt Van Patten, »und da steht, unsere Chancen, es zu bekommen, liegen bei nullkommanichts, einem Zehntelprozent oder so, und das völlig unabhängig davon, mit welcher Schlampe, Schlammfotze oder Fickschleuder man auch immer im Bett landet.«
»Typen können es einfach nicht kriegen.«
»Naja, weiße Typen jedenfalls nicht.«
»Dieses Mädchen hatte einen verdammten Handschuh an?« fragt Price immer noch geschockt. »Einen Hand schuh? Mein Gott, warum hast du dir nicht lieber einen runtergeholt?«
»Merke: ›Und der Schwanz bewegt sich doch‹«, sagt Van Patten. »Newton.«
»Wo hast du deinen Abschluß gemacht?« fragt Price. »Auf der Baumschule?«
»Leute«, verkünde ich, »schaut mal, wer da kommt.«
»Wer?« Price hält es nicht für nötig, sich umzudrehen.
»Ein Tip«, sage ich. »Der größte Schleimer bei Drexel Burnham Lambert.«
»Connolly?« tippt Price.
»Hallo, Preston«, sage ich und schüttele Prestons Hand.
»Kollegen«, grüßt Preston über den Tisch gebeugt und nickt jedem zu. »Tut mir leid, daß ich heute nicht mit euch zum Essen kann.« Preston trägt einen Zweireiher aus reiner Wolle von Alexander Julian, ein Baumwollhemd und eine Perry-Ellis-Seidenkrawatte. Er geht in die Hocke und stützt sich mit einer Hand auf der Lehne meines Stuhls ab. »Ich sage nur ungern ab, aber ihr wißt ja, Verpflichtungen.«
Price wirft mir einen anklagenden Blick zu und fragt mit den Lippen: »War der eingeladen?«
Ich zucke mit den Schultern und trinke meinen J&B aus.
»Was hast du gestern abend getrieben?« fragt McDermott, und dann: »Netter Zwirn.«
»Mit wem hat er’s gestern abend getrieben«, korrigiert Van Patten.
»Nicht doch«, meint Preston. »Ganz gepflegter, anständiger Abend. Kein Wein, Weib und Gesang. War mit Alexandra und ihren Eltern im Russian Tea Room. Stellt euch vor, sie nennt ihren Vater ›Billy‹. Aber ich bin so verdammt müde, und das nach einem Stoli.« Er nimmt seine Brille ab (Oliver Peoples natürlich) und gähnt, während er sie mit einem Armani-Taschentuch sauberreibt. »Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, unser überkandidelter orthodoxer Kellner hat irgendwas in den Borschtsch getan. Ich bin so verdammt müde.«
»Was machst du statt dessen?« fragt Price, offensichtlich ohne jedes Interesse.
»Muß diese Videos zurückbringen, Vietnamesisch mit Alexandra, ein Musical, Broadway, irgendwas Englisches«, antwortet Preston und läßt den Blick durch den Raum wandern.
»He, Preston«, sagt Van Patten. »Wir wollen die GQ -Fragen einschicken. Hast du eine?«
»O ja, hab ich«, meint Preston. »Also, wenn du einen Smoking trägst, wie vermeidest du, daß dein Hemd vorne hochrutscht?«
Van Patten und McDermott verharren für eine Minute in Schweigen, bis Craig beunruhigt und mit nachdenklich verzogener Stirn sagt: »Die ist gut.«
»He, Price«, sagt Preston. »Hast du eine?«
»Ja«, seufzt Price. »Wenn all deine Freunde Volltrottel sind, ist es dann ein Verbrechen, ein leichtes Vergehen oder höhere Gewalt, wenn du ihre blöden Rüben mit einer 38er Magnum wegbläst?«
»Kein Fall für GQ «, wirft McDermott ein. »Versuch’s mal bei Soldier of Fortune. «
»Oder bei Vanity Fair .« Van Patten.
»Wer ist das?« fragt Price und blickt zur Bar. »Ist das Reed Robison? Und übrigens, Preston, du brauchst nur eine vorn in dein Hemd eingenähte Patte mit Knopfloch, die dann mit einem Knopf an der Hose festgemacht werden kann; und vergewissere dich, daß die gefältelte Vorderseite deines Hemds nicht über den Hosenbund reicht, sonst bauscht es sich beim Hinsetzen, ist dieser Idiot jetzt Reed Robison? Er sieht verdammt danach aus.«
Von Price’ Ausführungen noch ganz verstört, dreht sich Preston – immer noch in der Hocke – um und peilt, nachdem er sein Glas abgestellt hat, Richtung Bar. »Nein, das ist Nigel Morrison.«
»Ah«, ruft Price aus. »Einer von den jungen englischen Homos, wo macht er noch gleich sein Praktikum …?«
»Woher weißt du, daß er ein Homo ist?« frage ich ihn.
»Das sind alles Homos«, winkt Price ab. »Die Engländer.«
»Woher willst du das wissen?« Van Patten grinst.
»Ich hab gesehen, wie er Bateman in der Herrentoilette bei Morgan Stanley in den Arsch gefickt hat«, sagt Price.
Ich seufze und frage Preston: »Wo arbeitet
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