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Amnesie - Robotham, M: Amnesie - Lost

Amnesie - Robotham, M: Amnesie - Lost

Titel: Amnesie - Robotham, M: Amnesie - Lost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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sich jedes Mal beinahe vor Lachen in die Hose gemacht.

    Ich taste nach dem Block und lese den Briefkopf: »St. Mary’s Hospital, Paddington, London«. In der Schublade liegen nur eine Bibel und ein Koran.
    Ich entdecke ein Klemmbrett, das am Fußende des Bettes hängt. Als ich danach greife, explodiert in meinem rechten Bein ein Schmerz und schießt durch meinen Kopf hindurch. Herrgott! Tu das auf gar keinen Fall noch einmal.
    Ich rolle mich zusammen und warte, dass der Schmerz abebbt. Ich schließe die Augen und atme tief ein. Wenn ich mich auf einen ganz bestimmten Punkt in meinem Kiefer konzentriere, kann ich spüren, wie unter meiner Haut das Blut fließt, in immer kleinere Kanäle drängt und Sauerstoff verbreitet.
    Meine Frau Miranda, mit der ich nicht mehr zusammenlebe, konnte so schlecht schlafen, dass sie immer behauptet hat, mein Herz würde sie wach halten, weil es zu laut klopft. Ich habe nicht geschnarcht oder bin aus nächtlichen Albträumen hochgeschreckt, aber mein Herz hat gepumpt wie wild. Das steht auch auf Mirandas Liste von Scheidungsgründen. Ich übertreibe natürlich. Sie braucht keine zusätzliche Rechtfertigung.
    Ich mache die Augen wieder auf, und die Welt ist noch da.
    Ich atme tief ein, packe das Laken und hebe es ein paar Zentimeter an. Ich habe nach wie vor zwei Beine. Ich zähle extra nach. Eins. Zwei. Das rechte ist mit Schichten von Mull bandagiert, der an den Rändern abgeklebt ist. Irgendjemand hat mit Filzschrift etwas auf meinen Oberschenkel geschrieben, aber ich kann es nicht lesen.
    Weiter unten sehe ich meine Zehen, die mir zur Begrüßung zuwinken. »Hallo, Zehen«, flüstere ich.
    Zögernd greife ich nach unten, lege die Hand unter meine Genitalien und lasse die Hoden zwischen meinen Fingern hin und her rollen.
    Eine Krankenschwester schlüpft lautlos durch die Vorhänge. Ihre Stimme erschreckt mich. »Ist das ein sehr intimer Moment? «

    »Ich habe – ich habe – bloß nachgesehen.«
    »Also, ich glaube, Sie sollten das Ding vorher zum Essen einladen. «
    Sie spricht mit irischem Akzent, und ihre Augen sind grün wie frisch gemähtes Gras. Sie drückt auf den Rufknopf über meinem Kopf. »Gott sei Dank sind Sie endlich aufgewacht. Wir haben uns sehr große Sorgen um Sie gemacht.« Sie klopft gegen den Beutel mit der Flüssigkeit und überprüft die Fließgeschwindigkeit, bevor sie meine Kissen glatt streicht.
    »Was ist passiert? Wie bin ich hier gelandet?«
    »Sie sind angeschossen worden.«
    »Von wem?«
    Sie lacht. »Oh, das dürfen Sie mich nicht fragen. So was erzählt mir nie jemand.«
    »Aber ich kann mich an nichts erinnern. Mein Bein… mein Finger…«
    »Der Arzt sollte jeden Moment hier sein.«
    Sie hört mir offenbar nicht zu. Ich packe ihren Arm. Sie versucht, sich loszureißen, hat plötzlich Angst vor mir.
    »Sie verstehen mich nicht – ich kann mich nicht erinnern ! Ich weiß nicht, wie ich hierher gekommen bin.«
    Sie blickt zum Alarmknopf. »Man hat Sie im Fluss gefunden. Das habe ich aufgeschnappt. Die Polizei hat die ganze Zeit darauf gewartet, dass Sie erwachen.«
    »Wie lange bin ich schon hier?«
    »Acht Tage… Sie lagen im Koma. Ich dachte gestern schon, dass sie vielleicht zu sich kommen. Sie haben Selbstgespräche geführt.«
    »Was hab ich denn gesagt?«
    »Sie haben ständig nach einem Mädchen gefragt und gesagt, Sie müssten sie finden.«
    »Wie war ihr Name?«
    »Das haben Sie nicht gesagt. Bitte lassen Sie mich los. Sie tun mir weh.«

    Ich lockere den Griff, sie bringt sich in Sicherheit und reibt sich den Arm. Sie wird nicht mehr in meine Nähe kommen.
    Mein Herz beruhigt sich nicht. Es pocht weiter und weiter, schneller und schneller, chinesischen Trommeln gleich. Wie kann ich schon seit acht Tagen hier sein?
    »Was für ein Tag ist heute?«
    »Der dritte Oktober.«
    »Hat man mir Medikamente gegeben? Was haben Sie mit mir gemacht?«
    »Sie bekommen Morphium gegen die Schmerzen«, stottert sie.
    »Was noch? Was haben Sie mir sonst noch eingeflößt?«
    »Nichts.« Sie blickt erneut zum Alarmknopf. »Der Doktor kommt gleich. Versuchen Sie, ruhig zu bleiben, sonst muss er Sie sedieren.«
    Sie huscht hinaus und kommt bestimmt nicht zurück. Als die Tür zufällt, sehe ich auf einem Stuhl vor dem Zimmer einen Polizisten sitzen, die Beine ausgestreckt, als wäre er schon lange da.
    Ich sinke aufs Bett zurück und rieche Verbände und getrocknetes Blut. Ich halte die Hand hoch und versuche, mit dem fehlenden Finger zu wackeln. Wie kann

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