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Amnion 2: Verbotenes Wissen

Amnion 2: Verbotenes Wissen

Titel: Amnion 2: Verbotenes Wissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Zunge eine Spur von Salzgeschmack; den Schweiß seiner Konzentration, die er gebraucht hatte, um die Käptens Liebchen von der Station fortzusteuern, den Schweiß seiner Wollust.
    Und doch, trotz der Art und Weise, wie ihr ganzer Leib ihn verlockte, hielt er sich zurück. In Morn schwollen die durchs Z-Implantat verursachten Bedürfnisse zur Übermächtigkeit an; ihrem Einfluß entzogene Synapsen übermittelten dringliche Botschaften der Brunst. Sie hatte kein Interesse daran, daß er jetzt mit ihr redete; sie wollte ihn haben, in sich spüren, sie wünschte, daß er seine Mannheit in der Hitze ihrer Leibesmitte erschöpfte.
    »Ist das die Tour, wie du Kaptein Thermogeil ausgetrickst hast? Bist du deshalb noch am Leben?«
    »Nein«, widersprach sie, ohne zu überlegen, völlig unwillkürlich. »Nein.« Aber sie mußte überlegen, mußte klar denken, denn tat sie es nicht, lautete vielleicht ihr nächster Satz: Diese Tastenkombination hat er nie benutzt.
    Ihr lustvolles Verlangen erzeugte in ihrem Gehör ein Rauschen wie von einem Wasserfall. Angestrengt schluckte sie, um in ihren Ohren den Druck auszugleichen, versuchte es mit der schlichtesten Antwort, auf die Nick hereinfallen mochte. »Du hast ihn doch gesehen. Ich bin ihm deinetwegen abgehauen. Für ihn konnte ich nicht so wie für dich empfinden.«
    Sie wußte nichts über ihn. Vielleicht verblendete seine Eitelkeit ihn dermaßen, daß er diese Auskunft fraglos akzeptierte.
    Doch es verhielt sich nicht so. Oder er zeichnete sich durch derartig tiefverwurzelte Eitelkeit aus, daß sich ihr so leicht nun auch wieder nicht schmeicheln ließ. Er regte sich nicht; sein Lächeln bezeugte Hintersinn und Blutdurst. »Du hast noch einen Versuch.«
    Noch einen Versuch. Noch einen Versuch. Morn konnte nicht richtig denken. Während das Z-Implantat diese Wirkung auf sie hatte, sah es kein klares Denken vor. Was könnte sie Nick erzählen, das genügend Wahrheitsgehalt hatte, um glaubhaft zu sein, und genug von der Wahrheit abwich, um sie zu schützen?
    »Bitte, Nick«, sagte sie, wimmerte fast vor Brünstigkeit. »Können wir darüber nicht später reden? Ich will dich jetzt.«
    Er lächelte und lächelte, aber lenkte nicht ein. Lediglich mit einer Hand strich er über ihren Busen, kreiste mit den Fingerspitzen um ihre Brüste. Wieder bog Morn, diesmal unfreiwillig, den Rücken nach oben. Weder bemerkte sie in seinem Lächeln eine Warnung, noch in seinen Augen, ehe er mit einem Fingernagel grob gegen ihre Brustwarze schnippte.
    Für einen Sekundenbruchteil verschob sich die ausgewogene Justierung des Z-Implantats zur Schmerzseite. Morn japste; fast hätte sie aufgeschrien.
    »Dein Name ist Morn Hyland«, sagte Nick nahezu gutmütig. »Du gehörst zur VMKP. Und Angus Thermogeil ist der schmierigste Illegale zwischen Erde und Bannkosmos. Er ist nichts als Abschaum, aber du zählst zur Elite, du arbeitest für Min Donner. Eigentlich hätte er dich auf jeden Fall beseitigen müssen. Es wäre am sinnvollsten für ihn gewesen, dich in deine Atome zu zerstäuben und sich nicht mehr zur KombiMontan-Station zurückzutrauen. Also erklär mir, wieso du am Leben geblieben bist.«
    Zum Glück erneuerten die am Kontrollgerät eingeschalteten Funktionen des Z-Implantats Morns Empfänglichkeit für Nicks Nähe beinahe augenblicklich. Ihr Schrei verflog, als hätte er ihr nie zu entfahren gedroht.
    »Weil er ein Crewmitglied benötigt hat«, antwortete sie. Darin steckte soviel Wahrheit, daß es glaubwürdig klang. »Er war allein in der Strahlenden Schönheit. Und ich allein in der Stellar Regent, ich bin die einzige Überlebende gewesen.« Damit äußerte sie genug Unwahres, um sich abzusichern. »Ich konnte nichts tun, was für ihn eine Gefahr bedeutet hätte. Darum habe ich mit ihm eine Vereinbarung getroffen. Er hätte mich dem Tod überlassen können.« Zu klaren Gedankengängen war sie noch immer nicht fähig, aber sie hatte sich innerlich hinlänglich darauf vorbereitet, ihm Auskünfte zu erteilen. »Ich bin am Leben geblieben, weil er ein Besatzungsmitglied nötig hatte.«
    Vielleicht weil sie so heiß nach Nick gierte, fühlte sie, hatte sie den Eindruck, wie er innerlich mit sich rang. Gestautes Blut schwärzte seine Narben; er besah alles, auf was sein Blick fiel, mit urtümlicher, besitzergreiferischer Leidenschaftlichkeit. Seine Finger streichelten Morns Brustwarze, als beabsichtigte er den Schmerz fortzureiben. Morn spürte ein Zittern in seinen Muskeln, als er sich über sie

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