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Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Titel: Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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hatte mit seiner Ansicht recht.
    Angus verfiel in flotten Laufschritt. Lieber wäre er schneller gerannt, doch von nun an durfte er es sich nicht mehr erlauben, sich von Sib Makkern oder Mikka Vasaczk abzusondern.
    Sie bogen um eine, dann noch eine Ecke, bevor Angus das entfernte Donnern der Minenexplosion hörte, unter seinen Stiefeln ihre Erschütterung spürte.
    Hinter ihm knallte zwei, dreimal Mikka Vasaczks Impacter-Gewehr. Aus Türen mußten Amnion zum Vorschein gekommen sein. Sib Mackerns Pistole gab ein irgendwie zielloses Geprassel von sich, als wüßte er nicht, worauf er schoß.
    Immer mehr Ecken. Angus’ Interncomputer revidierte seine Schätzwerte.
    Irgendwo in ihrer Sektion bereiteten die Aliens ihre Abwehr vor, sammelten sich genug Amnion, um die menschlichen Eindringlinge einfach zu überrennen. Angus mußte hoffen, daß sie über die Art der Gefahr, in der sie schwebten, noch für eine Weile im unklaren, folglich in Konfusion blieben. Sonst hätte er davon ausgehen müssen, daß sie längst darüber informiert waren, auf was er es abgesehen hatte – und wußten, wie sie ihn aufhalten konnten.
    Unvermittelt stürmte er in einen breiten Gang, der in die gewünschte Richtung verlief.
    Dutzende anderer Korridore zweigten davon ab, jede Einmündung wirkte so furchterregend wie der Einstieg einer Höhle. Doch der Gang bot die Möglichkeit zu schnellerem Vorankommen. Diese Gelegenheit durfte er keinesfalls ignorieren.
    Das Blinken eines roten Indikators im Innern des Raumhelms zeigte ihm an, daß die Klimakontrolle des EA-Anzugs bis über die Toleranzwerte hinaus belastet wurde. Er schwitzte einfach zu viehisch: soviel Feuchtigkeit ließ sich nicht ausgleichen. Bald mußte ihm Dehydration drohen.
    Er knurrte vor sich hin, während er Nick Succorso an der linken, Mikka Vasaczk und Mackern längs der rechten Seite des Korridors vorrücken ließ. Mit der Materiekanone sicherte er alles, was sich voraus erstreckte. In der Mitte des Gangs führte er seine Begleiter so zügig an, wie sie mitzuhalten vermochten.
    Nick Succorso war ebenfalls im Kampf geschult; auch er hatte gut ausgeprägte Instinkte. An der ersten Abzweigung auf seiner Seite hakte er eine Handgranate vom Gürtel, zündete sie und schleuderte sie mit kraftvollem Schwung in den Korridor. Dann schlang er das Impacter-Gewehr über die Schulter und nahm die beiden Pistolen zur Hand. Sie verursachten weniger Lärm.
    Mikka Vasaczk folgte seinem Beispiel.
    Fast sofort danach feuerte sie in den Schlund einer Abzweigung. Sobald sie sich davon überzeugt hatte, daß das Ziel eliminiert worden war, zog sie Sib Mackern weiter vorwärts.
    Die Detonation der Handgranate klang dumpf und zu gedämpft, zu wenig eindrucksvoll, um davon eine große Schadenswirkung zu erwarten.
    Noch neunzig Meter, schätzte Angus’ Interncomputer.
    Siebzig.
    Aus beiden Handfeuerwaffen schoß Nick Succorso in einen Nebengang. »Da habt ihr euer Fett, ihr Quallen«, knurrte er halblaut.
    Sechzig Meter.
    »Wir sollten uns nun allmählich nach Morn umschauen.« Angus’ Stimme kratzte in der Kehle. Er hatte kaum genug Speichel im Gaumen, um zu schlucken. »Langsamer! Achten Sie auf Türen, vor denen Posten stehen!«
    Er war viel zu exponiert, bemerkte Angus, viel zu leicht erkennbar. Grimmig schickte er Succorso und Mikka Vasaczk voraus. Er wartete ihre Zeichen ab, mit denen sie ihm mitteilten, daß er die Abzweigungen ungefährdet passieren konnte.
    Wo bist du, Morn? Wie soll ich dich finden?
    Bist du noch ein Mensch?
    Willst du mich noch immer umbringen?
    Es wäre vernünftiger, sah er ein, das Außenmikrofon ganz abzuschalten. Irgendwo in der Alien-Sektion steckte auch Milos Taverner; er mußte hier sein. Alles was Taverner brauchte, war ein Interkom-Apparat oder ein Megafon, und schon war Angus erledigt.
    Doch Angus’ Programmierung lehnte diese elementare Vorsichtsmaßnahme ab. Das Erfordernis zu hören, was außerhalb seines EA-Anzugs geschah, war unabweisbar.
    Damit muß Schluß sein.
    Dios, du gottverdammter Idiot! Wenn du wirklich meinen Tod gewünscht hast, hättest du es leichter haben können.
    Durch nichts als seine Instinkte gewarnt – das Kribbeln intuitiver Panik zwischen seinen Schulterblättern –, wirbelte er herum, schwenkte die gewichtige Materiekanone mit sich in Gegenrichtung und brachte sie gerade in dem Moment in Anschlag, als fünf Amnion in den Korridor hasteten. In fünfzig bis sechzig Metern Entfernung kamen sie auf ihn zugetrabt. Mit ihrer Krustenhaut

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