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Amnion Omnibus

Amnion Omnibus

Titel: Amnion Omnibus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Donaldson
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Sorge.
    Gleich darauf läutete der Interkom-Apparat der Schleusenkammer. Davies schaltete ihn ein. »Anlegen erfolgt in sechs Minuten, Leute«, teilte Kapitänhauptmann Ubikwe mit. Man hätte meinen können, es bereitete ihm Spaß, auf dem Vulkan zu tanzen. Seine Stimme klang unter diesen Umständen beinahe ungehörig locker. »Ich führe das Manöver so vorsichtig wie möglich durch, aber es wird sich trotzdem empfehlen, Sie halten sich fest. Kapitän Thermopyle und Ciro Vasaczk sind noch in Warteposition. Ich habe Thermopyle eben vorgeschlagen, jetzt abzuzischen, um früher drüben zu sein, er war aber der Meinung, die Amnion könnten die Emissionen der Lenkdüsen orten. Wahrscheinlich hat er recht. Er kennt sich mit seinen cyborgischen Störfeldern ja besser aus als ich.« Je länger Angus jedoch wartete, um so länger mußten Davies und Dr. Shaheed dem Schicksal widerstreben, das Marc Vestabule ihnen zugedacht hatte.
    »Und wenn er gar nicht abfliegt?« fragte Dr. Shaheed in die Richtung des Interkom-Apparats.
    »Anscheinend haben Sie einen mißtrauischen Charakter, Dr. Shaheed«, antwortete Kapitän Ubikwe fröhlich.
    »Aber sollte es dahin kommen, wird Mikka Vasaczk es so wenig witzig wie ich finden.« Ein dunkles Auflachen drang aus dem Lautsprecher. Ciro Vasaczks Leben stand genauso wie das aller übrigen Beteiligten auf dem Spiel. »Offen gesagt, wir haben schon darüber gesprochen. Sie läßt ihn nicht zurück an Bord, sollte er seine Aufgabe nicht erfüllen. Statt dessen will sie versuchen, den Protonenemitter mit der Bordartillerie unschädlich zu machen, ehe der Amnioni das Feuer eröffnet. Tja, ich muß gestehen, wir sind auch ein bißchen argwöhnisch.« Bei dieser Einlassung deutete sein Tonfall auf ein grimmiges Feixen hin.
    Störender Schweiß rann Davies ins Kreuz. Überall unterm EA-Anzug juckte es ihn, ohne daß er sich kratzen konnte.
    »Gibt’s Neuigkeiten von Morn?« fragte er. Dumme Frage: Das Kommandomodul und die Rächer hatten, sobald die Posaune am Modul verankert, worden war, den wechselseitigen Funkverkehr eingestellt. Angus hatte vermeiden wollen, daß die Amnion Verdacht schöpften. Dennoch schaffte Davies es nicht, den Wunsch nach neuen Informationen zu bezähmen.
    Von Sekunde zu Sekunde verstärkte sich bei ihm der Eindruck, daß er im Kampf gegen das Grauen unterlag.
    Er benötigte Halt – und Morn war der einzige Halt, den er im Leben je gehabt hatte.
    Doch allem Anschein nach brachte Kapitänhauptmann Ubikwe Verständnis auf. »Laut Scanning war eine Trichterantenne der Rächer ‘ne Zeitlang auf Suka Bator gerichtet, aber die Funkverbindung ist vor zehn oder fünfzehn Minuten beendet worden. Deshalb nehme ich an, daß Morn Hyland ihre Aussage gemacht hat und das Regierungskonzil jetzt darüber debattiert.« »Danke.« Rasch desaktivierte Davies den Apparat, um über die Tatsache hinwegzutäuschen, daß ihm Kapitän Ubikwes Auskunft nicht genügte. Er hätte als innere Stütze Konkreteres gebraucht.
    Er mußte auf sich selbst bauen. Aber er hatte momentan keine andere als die Überzeugung, daß die Amnion ihn demnächst benutzten, um die Menschheit auszulöschen.
    Dr. Vector kehrte sich ihm wieder zu. Bedauern zog dem Älteren die Mundwinkel nach unten.
    »Tut mir leid, Davies. Ich hätte Sie nicht mit diesen Fragen über Angus Thermopyle belästigen sollen. Egal, was er anstellt, wir können’s sowieso nicht mehr ändern.« Verlegen schwieg er, dann schob er das Kinn vor und zwang sich zum Weitersprechen. »Ich will Ihnen sagen, was ich wirklich als besorgniserregend betrachte.“
    Vor Trotz verkrampfte er die Schultern. »Die Wahrheit ist, daß ich zum Kämpfen wenig tauge.« Sein gequälter Blick verriet, er meinte, daß er in dieser Beziehung nichts taugte. »Ich habe die Befürchtung, daß ich Ihnen keine sonderliche Hilfe sein kann. Sie tun das Ihre, da bin ich sicher, aber Sie werden meinetwegen scheitern.
    Und ich weiß nicht, ob ich das verkrafte.« Er verzog das Gesicht. »Jedenfalls solange ich Mensch bin.“
    Klaustrophobie und Konfusion erzeugten in Davies’ Gaumen einen abscheulichen Geschmack. Er schluckte, aber der Geschmack verschwand nicht. Jetzt war ihm nicht mehr danach, Dr. Shaheed anzuschreien. Nun wäre er am liebsten in Tränen ausgebrochen.
    »Wenn es sich so verhält«, gab er beklommen zur Antwort, »ist es vielleicht ratsamer, Sie bleiben an Bord. Ich erzähle denen, ich hätte Sie umgebracht.
    Damit sie nicht Ihre Kenntnisse erfahren. Das

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