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Amors Glücksfall (German Edition)

Amors Glücksfall (German Edition)

Titel: Amors Glücksfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Wasser
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es ein. Zum Glück ist der Begriff im Programm gespeichert. Dies ist die einzige Bedingung, um das Wort einstellen zu können. Die verbotenen Begriffe würde man so schnell gar nicht einspeichern können.
    Amanda lässt das Strichmännchen Pirouetten drehen.
    „Was ist?“, fragt Peter.
    „Ein sehr schönes Wort, weiter nichts“, antwortet sie. „Schöner Zufall“, schreibt sie in ihre interne Bewertung des Spiels. „Nicht Schicksal, sondern ...“, schreibt sie hingegen an den Skorpion. Das System markiert Schicksal und löscht das Wort. War ja klar. Noch ein Versuch. „Wenn wir das Gleiche denken, dann ist das?“
    „Gedankenübertragung!“
    „Nein!“
    „N a komm!“, fordert er sie auf.
    „Du denkst an mich und ich rufe dich an!“
    „Telepathie!“
    „Nein, das hattest du doch gerade! Liebe ist kein ...“
    „Zuckerschlecken!“ In me inem Büro bricht Gelächter aus.
    „Nein, warte: Zufall!“
    Karim beginnt zu klatschen. Ich wische mir Tränen aus den Augenwinkeln und lache weiter.
    „Richtig!“, schreibt Amanda und lässt wieder das Stichmännchen tanzen. „War aber nur das erste Wort.“
    „Zufallsbekanntschaft?“, beeilt sich Peter. „Nein?“
    „Willst du mich treffen?“, schreibt Amanda. Im gleichen Moment bemerkt sie aber offensichtlich, dass das letzte Wort genau der gesuchte Begriff ist. Sie beeilt sich, es zu löschen.
    „Willst du mich ...“ wird abgeschickt. Wieder lachen wir. Und offensichtlich lacht auch der Skorpion vor seinem Monitor. Es dauert ein paar Sekunden länger, bis seine Reaktion kommt. Normalerweise ist er viel schneller. Er schickt ihr einen Kommentar, statt den Begriff zu erraten. Es ist eine Telefonnummer. „Gewagter Schachtzug“, denke ich. Amanda antwortet nicht und Karim und ich starren uns verdutzt an. Fünf Minuten später ist unser so vielversprechendes Pärchen offline.
    „Das ging mir jetzt zu schnell“, stottert Karim. Ich überlege, ob sie gerade telefonieren, um ein Date klarzumachen oder ob Amanda sich nun endgültig von unserer Plattform verabschiedet hat und Skorpion sich zwangsläufig erst einmal verzieht. „Also die Skorpione sind jetzt nicht gerade die leidenschaftslosesten Sternzeichen, aber das hier ...“, höre ich den Jungen weiterreden. „Na vielleicht sind sie ja eine Ausnahme von meiner Regel“ , sagt er.
    „Deine Regel , aha.“ Jetzt fängt er auch noch so an!
    „Also nach meiner Theorie gehen die Leute entweder miteinander ins Bett oder sie verlieben sich.“
    „Waas?“ – „So ein Schwachsinn!“, denke ich. Der glaubt doch selbst nicht daran, was er sagt! Das sehe ich ihm an. Der Satz in Kombination mit seinem Gesichtsausdruck gibt mir endgültig den Rest. „Ach komm“, murmle ich. „Vielleicht sind die nur abgestürzt“
    „Gleichzeitig?“ Karim schüttelt den Kopf und versucht weise dreinzublicken. So nach dem Motto: „Lorenzo, du verstehst einfach nichts von der Liebe, weil du selbst noch nie eine Beziehung hattest.“
    „ Vielleicht hätte ich es besser für mich behalten sollen“, überlege ich, lasse den Computer hinunterfahren und gehe an meinen, will sagen: Lorenzos, Platz zurück.
    Eine weitere Stunde später radle ich genauso ergebnislos in Sachen Liebe wie die Tage zuvor stumm und deprimiert nach Hause. Denn weder Amanda noch der Skorpion gehen in der Zwischenzeit wieder online, um mich auf andere Gedanken zu bringen. Ich nehme an, die haben Besseres zu tun. Und irgendwie ahne ich, dass dies nicht gerade die Liebe ist.
     
     

11   „Wo ist Mark?“
     
     
    „Die kaufen uns doch auf“, höre ich Jan aus der Gemeinschaftsküche verkünden. Erst jetzt sehe ich, dass niemand an seinem Platz sitzt.
    „Mia?“ Ich sehe ihren Kopf in der Tür auf der anderen Seite des Büros, lasse meine Tasche neben den Stuhl fallen und gehe hinüber. „Die proben jetzt bestimmt einen Aufstand!“, denke ich, während ich mich dem Pulk nähere. Als ich vor der Küche stehen bleibe, sehe ich, dass sie voll ist: „Was machen die da?“
    „Was ist denn los?“, frage ich Mia. Sie macht einen Rückwärtsschritt und steht wenige Sekunden später vor mir.
    „Mark hat die Firma verkauft!“, flüstert sie. Es ist, als hätte sie mich angespuckt. Ich würde die Firma nie verkaufen.
    „Das würde er nie tun!“, sage ich aufgebracht. Das würde er nicht, ich weiß es sicher. Ich bin Mark. Oh Mist! Meine Gedanken überschlagen sich. „Wie kommt ihr darauf?“, versuche ich so ruhig wie möglich weiterzureden. Mia

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