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ampir-Phantome

ampir-Phantome

Titel: ampir-Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weder Jane noch ich die Marke erkannt hatten. Wir wussten nur, dass es sich dabei um ein recht flaches Fahrzeug gehandelt hatte.
    Das genau wandte uns jetzt das Heck zu. Seine Rückleuchten sahen aus wie dicke, zittrige Blutstropfen, um die wir uns nicht weiter kümmerten, denn Justine erreichte den Boden.
    Mit beiden Füßen gleichzeitig traf sie auf. Perfekter hätte man diesen Salto nicht hinlegen können. Sie stand, drehte uns ihr Gesicht zu und lachte scharf.
    »Bravo«, lobte ich und deutete ein Klatschen an.
    Die Cavallo hob nur die Schultern. Mit sehr lässigen Schritten kam sie auf uns zu.
    »Du hast nichts verlernt«, lobte ich sie.
    »Das wäre ja noch schöner gewesen.«
    »Und jetzt?«
    »Ihr habt es gesehen«, erklärte sie und lächelte dabei.
    »Ja, ein verdammt schnelles Auto«, sagte Jane. »Kannst du uns sagen, wer das gewesen ist?«
    »Sicher, wenn du den Fahrer damit meinst.«
    »Genau den.«
    Justine ließ sich ein wenig Zeit mit der Antwort. Sie wollte die Spannung noch weiter aufbauen und sagte dann mit leiser Stimme:»Es war ein Vampir-Phantom...«
    ***
    Diese Antwort hatten wir nicht erwartet. Sie war so überraschend gekommen, dass wir zunächst mal schwiegen.Ich bemerkte, dass Jane Collins mich anschielte, denn sie konnte mit dem Begriff Vampir-Phantom auch nichts anfangen.
    »Nun?«
    Ich wollte nicht, dass sich Justine länger an unserer Überraschung weidete, und fragte deshalb:»Was zum Teufel, verstehst du unter einem Vampir-Phantom?«
    »Darüber muss ich auch noch nachdenken. Es könnte so etwas wie ein Vampirgeist sein.«
    »Ach.« Ich verzog die Lippen. »Seit wann gibt es auch Geister von Vampiren?«
    Justine hob die Schultern. »Das kann ich euch nicht genau sagen. Zudem weiß ich nicht, ob es sich wirklich um einen Geist handelt. Man müsste ihm gegenüberstehen.«
    »Gern. Und wann?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wo ist er hingefahren?«, fragte Jane.
    »Ich kann es euch nicht genau sagen. Aber ich denke, dass er zu der alten Burg unterwegs ist. Sie gehört einem gewissen Lionel Curtis, ein Mensch, ein reicher Lord, der eben seinen Hobbys frönt.«
    »Dem Blutsaugen?«, fragte ich.
    »Das weiß ich nicht genau.«
    »Doch, du willst es nur nicht sagen. Allerdings bist du nicht gut auf Curtis zu sprechen, sonst hättest du uns nicht als Verstärkung mitgenommen.«
    »Ich wollte euch nur etwas bieten.«
    »Klar«, sagte ich spöttisch. »Dann können wir jetzt in aller Ruhe nach Hause fahren.«
    »Wenn ihr wollt.«
    »Und was hast du vor?«
    Sie lächelte uns breit an. Diesmal präsentierte sie ihre beiden Beißerchen nicht. »Mich würde interessieren, wo er hingefahren ist.«
    Ich musste lachen. »Willst du damit andeuten, dass du es nicht weißt?«
    »Irgendwie.«
    »Du bist nicht zum ersten Mal hier.«
    »Das nicht.«
    »Komm, raus mit der Sprache. Wo müssen wir hin.« Ich schaute dorthin, wo der Wagen verschwunden war.
    »Es ist genau die Richtung.«
    »Perfekt, und dort finden wir auch diese Burg?«
    »Vor einigen Tagen hat sie dort noch gestanden.«
    »Dann werden wir sie auch jetzt finden«, sagte ich.
    Und somit mussten wir uns mit dem Gedanken vertraut machen, dass die Nacht noch nicht beendet war...
    ***
    Ich übernahm erneut das Steuer, und auch die beiden Frauen nahmen wieder ihre alten Plätze ein. Dass wir in dieser Nacht noch auf Vampirjagd gehen würden, das hätte ich nicht gedacht. Aber wer mit Justine Cavallo unterwegs ist, der ist vor Überraschungen nicht sicher, und das erlebten wir wieder mal.
    Eine Nacht, die zwischen den Jahreszeiten lag. Laut Kalender war der Frühling zwar eingetroffen, aber die Natur hatte dabei ihr Veto eingelegt, denn von einer lauen Frühlingsnacht war beim besten Willen nichts zu spüren.
    Es blieb eine noch winterliche Kühle. Die Temperaturen lagen nicht besonders weit über dem Gefrierpunkt.
    Wir nahmen den Weg, den auch der dunkle Flitzer genommen hatte. Das graue Band der Straße schnitt schnurgerade in diese leere dunkle Welt hinein. Über uns breitete sich ein unendlich erscheinender Himmel aus, durch helles Sternenlicht gepunktet, das sich wie ein Glitzerreigen verteilte.
    Ich brauchte nicht besonders Acht zu geben. Wir befanden uns Mutterseelen allein auf der Bahn, über die das Fernlicht seinen hellen Hauch gelegt hatte.
    Für einen Fotografen wäre es sicherlich ein tolles Motiv gewesen. Ich allerdings hätte mir Tageslicht gewünscht, doch da konnte ich noch Stunden warten.
    Die Welt gehörte der Nacht, durch die wir rollten,

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