ampir-Phantome
mich in Bewegung gesetzt. Von der rechten Seite her sah ich Suko und Jane ankommen, aber Mallmann war noch nicht fertig. Im Liegen schleuderte er seinen Dolch.
Die Waffe hätte mich, aber auch die Cavallo treffen können, da wir uns dicht beieinander befanden.
Sie traf Justine.
Ich sah, wie sich ihr die Klinge unterhalb der Brüste in den Leib bohrte und dabei tief eindrang. Das war in dem Augenblick passiert, als Justine sich abgestoßen hatte.
Die Wucht des Einschlags stoppte sie. Ob sie eine Schrecksekunde besaß wie wir Menschen auch, war mir nicht bekannt. Jedenfalls wurde der Angriff gestoppt, und ich rannte allein auf den Supervampir zu, der sich mit einigen Drehungen durch den Bodenbelag drehte, dabei Späne und Sand aufwirbelte und sich selbst aus dieser Wolke hervor in die Höhe erhob.
Sein letzter großer Trumpf wurde ausgespielt, denn Dracula II schaffte es, sich innerhalb weniger Sekunden in eine Fledermaus zu verwandeln.
Plötzlich zuckte ein großes Schattenwesen mit heftigen Flügelschlägen in die Höhe. Breite Schwingen, gehalten von einem schmalen Kopf dazwischen, der Mallmann’s Gesicht aufwies und auch das rote D auf der Stirn nicht verloren hatte.
Er floh.
Ich schoss hinter ihm her, traf jedoch nicht.
Im nächsten Moment erreichte er die Dunkelheit. Sie war sein Freund, verschluckte ihn – und wir hatten das Nachsehen...
***
Ein Einsehen dagegen wollte Justine Cavallo nicht haben. Sie war gierig auf das Blut der Vampir-Phantome und wollte auch nicht aufgeben, als wir uns schützend vor die Männer stellten.
»Warum nicht?«, brüllte sie uns an.
»Weil wir sie retten werden«, sagte ich. »Sie werden sich ihr Blut untersuchen lassen, und ich denke, dass sie mit einem Austausch ihre Normalität zurückgewinnen können. Du musst dir deine Nahrung woanders suchen.«
Sie trat wütend auf. Schaute auch Lorna an, die bei Jane stand, und hörte die Stimme der Detektivin.
»Wag es nicht, Justine. Dein Spiel ist vorbei!«
Die Blutsaugerin sagte nichts. Sie drehte sich nur um und beschäftigte sich mit dem Messer, dass noch immer in ihrem Körper steckte. Sie zog die Klinge aus der Wunde, und es war dabei kein Tropfen Blut zu sehen. Weder am Körper, noch auf der Klinge.
»Man kann nicht immer gewinnen, Justine«, sagte ich.
Sie wandte den Kopf. »Hör auf, Sinclair, du hast mir hier eine große Chance genommen. Ich hätte ihn fertig gemacht. Ich hätte ihn zerstückelt, und dann wäre der Weg für mich frei gewesen.«
»Du kannst jederzeit gehen. Hier hält dich keiner.«
Das tat sie auch. Sie warf uns einen letzten Blick zu, drehte sich um und verschwand.
»Jetzt leckt sie ihre Wunden«, sagte Suko, der, ebenso wie Jane, das Finale diesmal als Zuschauer erlebt hatte.
»Ja, das soll sie nur.«
Ich ging nach dieser Antwort nach draußen. Mein Blick fiel gegen den düsteren Himmel. Es war kein Will Mallmann als Fledermaus zu sehen. Aber er würde zurückkehren, das war sicher.
Für die fünf Vampir-Phantome war dieser Akt höchstwahrscheinlich glimpflich abgelaufen.
Leider nicht für den jungen Mann, der mit gebrochenem Genick im Stall lag. Und somit war das Negativ-Konto des Will Mallmann wieder angewachsen...
ENDE
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