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Amsterdam-Cops 04 - Tod eines Strassenhaendlers

Amsterdam-Cops 04 - Tod eines Strassenhaendlers

Titel: Amsterdam-Cops 04 - Tod eines Strassenhaendlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janwillem Van De Wetering
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als Grijpstra und de Gier durch die breiten Schwingtore hereinkamen.
    «Guten Tag», rief de Gier, und Bezuur wollte den Gruß schon erwidern, als er Louis Zilver erblickte, der aus der hinteren Tür des schwarzen Citroën kam. Er sah auch das Vorderteil des weißen Polizeitransporters, den die Amstelveener Konstabel auf der anderen Straßenseite parkten.
    Bezuur blieb stehen, dann drehte er sich um und rannte davon.
    «Halt», dröhnte Grijpstra, aber Bezuur kletterte bereits auf einen Bulldozer. Als der Diesel des Bulldozers startete, zog Grijpstra seine Pistole.
    «Halt! Polizei! Wir schießen!»
    Der Commissaris war jetzt bei ihnen. Der Konstabel war mit ihm gekommen, aber als er den Bulldozer näherkommen sah, drehte er sich um und lief zum Citroën. Er öffnete den Kofferraum und griff nach dem Karabiner. Er lud und kniete sich bei den Schwingtoren hin. Grijpstra richtete seine Waffe in die Luft und feuerte. Der Konstabel feuerte ebenfalls, aber das breite Planierblatt des Bulldozers war bereits oben; die Kugel prallte ab, bohrte sich in die Ziegelmauer und bewegte die Blätter einer Schlingpflanze, die ihre roten Blüten in einem schwachen Protest schüttelte. Auch de Gier feuerte, aber seine Kugeln gingen vorbei, als sich der Bulldozer auf seiner linken Raupe herumschwang.
    Die uniformierten Amstelveener Konstabel standen unschlüssig am Tor und hielten es für wenig sinnvoll, ihre Feuerwaffen zu benutzen, da sich vor ihnen so viel bewegte. Der Bulldozer brüllte und drehte sich immer wieder herum, wobei sich sein glänzendes schweres Stahlblatt auf und ab bewegte. Dann verharrte das Blatt in horizontaler Position, nackt und drohend, die Maschine sprang vor. De Gier brach der Schweiß aus. Das Planierblatt war auf den Commissaris gerichtet, eine kleine, verlorene Gestalt auf dem riesigen Platz. De Gier steckte sein Reservemagazin in die Pistole und feuerte wieder. Er sah, wie Bezuurs dicker Leib zitterte, als ihn die Kugel traf, aber die Maschine blieb nicht stehen, sondern schob sich unaufhaltsam auf den Commissaris zu, der zur nächsten Ecke des Platzes lief, wo er keuchend Zuflucht zu finden hoffte, indem er sich an die Ziegelmauer schmiegte.
    De Gier spürte eine Hand auf der Schulter und schaute sich um. Cardozo hockte neben ihm und zeigte zur anderen Seite des Platzes hinüber. Ein anderer Motor war zum Leben erweckt worden, ein großer Schaufelbagger kam heran und zermalmte die Kiesel mit seinen großen Ketten.
    «Zilver», rief Cardozo.
    «Was?»
    «Zilver. Er sitzt in der Kabine des Baggers. Ich habe ihn gebeten, etwas zu unternehmen. Er hat gesagt, er könne mit einem Schaufelbagger umgehen, stimmt’s?»
    De Gier nickte, aber er war nicht interessiert. Er schaute wieder zum Commissaris hinüber, der die Ecke jetzt erreichte und an den Schlingpflanzen riß in einem vergeblichen Versuch, die Entfernung zwischen seinem kleinen Körper und dem herankommenden Blatt zu vergrößern. Die Ecke schien sicher zu sein, denn das Blatt zerkratzte die Mauer zu beiden Seiten, ohne ihn berühren zu können. Schlingpflanzen und Ranken wurden von der Mauer gerissen, fielen auf das Planierblatt und auf Bezuurs Sitz und schmückten den Bulldozer mit roten und orangefarbenen Blüten und dunkelgrünen Blättern. Der Bulldozer fuhr zurück und sprang wieder nach vorn, wobei er diesmal die Mauer streifte und den Commissaris zwang, seine Zuflucht aufzugeben. Als der Bulldozer wendete, um den laufenden alten Mann zu verfolgen, schloß de Gier fast die Augen, um die Szene auszulöschen. Der Commissaris hatte auf dem freien Platz keine Chance, er würde dem Bulldozer niemals davonlaufen können. De Gier leerte sein Magazin, aber die Kugeln trafen die Maschine und nicht den Mann, der ihren Angriff lenkte. Als de Giers Pistole knackte, knurrte er Cardozo an: «Schieß, du Idiot, schieß.»
    Cardozo schüttelte den Kopf. «Grijpstra ist irgendwo hinter ihm. Schau!»
    Der Schaufelbagger hatte den Bulldozer gefunden und richtete sein geschlossenes Maul mit den Stahlzähnen gegen Bezuurs Körper. Der Motor des Schaufelbaggers heulte auf, und sie sahen, wie Zilver in seiner geschlossenen Glaskabine hinten auf der Maschine wie wild die Hebel drückte. Bezuur spürte die Gefahr und änderte die Richtung des Bulldozers. De Gier sprang auf und rannte zum Commissaris, der gegen ihn fiel und zusammenbrach. De Gier hob den alten Mann auf und lief zum Tor. Ein Konstabel öffnete die hintere Tür des Citroën, und de Gier legte den

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