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An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry

An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry

Titel: An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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bis hierher kein Wort über diesen schießwütigen Mörder gesprochen“, entfuhr es dem Konstabler, als er erstaunt bemerkte, daß der Wagen schon einige Zeit vor der Station gestanden hatte.
    „Nun, Sudder! Da gibt es noch nicht viel zu sagen! Warten wir ab, welche Neuigkeiten uns der morgige Tag bringen wird. Ich hoffe, nur gute. Somit bleibt uns für heute nur noch der Wunsch einer geruhsamen Nacht.“ „Ihr Wort in Gottes Ohr, Sir!“ damit sprang Konstabler Sudder aus dem Wagen, und nach einem beiderseitigen „good evening!“ verschwand seine Gestalt im Gebäude der Underground Railways ...
    Der Motor in Kommissar Morrys Wagen war noch nicht ganz kalt, da war es auch schon mit der geruhsamen Nachtruhe für den Fahrzeuglenker vorbei. Kaum daß es sich der junge Officer in seiner Wohnung bequem gemacht hatte und die spitzen Notizen und unsachlichen Kritiken über den Doppelmord in der Tages= presse nachlesen konnte, riß ihn das Schrillen des Telefons aus seinen Betrachtungen.
    Grimmig faltete er die Zeitung mit den aufrührerischen Schlagzeilen zusammen und angelte sich den Hörer heran.
    Wieder war es Inspektor Gilbert, der an diesem Abend Nachtdienst bei der Mordkommission versah. Seine Stimme hörte sich spröde an und überschlug sich fast vor unterdrückter Wut: „Morry! Hier wieder mal Gilbert. — Damned! Wenn ich geahnt hätte, daß in dieser Nacht die gleiche Schweinerei passiert, wie bei meinem letzten Nachtdienst, dann hätte ich mit Kemmetham, der heute planmäßig Nachtdienst versehen sollte, nicht getauscht. Jetzt aber hänge ich wieder in dem Schlamassel drin.“
    „Also der dritte Mord innerhalb einer Woche, Gilbert?“ knirschte nun auch Kommissar Morry hart mit den Zähnen, und Schlag auf Schlag kamen Frage und Antwort: „So ist's, Morry!“
    „Und wo?“
    „Goddam, das ist es ja eben! Schauplatz des Geschehens ist wieder der Alhambra-Club in Holborn.“
    Einen winzigen Herzschlag lang stockte der Atem Kommissar Morrys. „Hören Sie, Gilbert! Sagten Sie wirklich Alhambra-Club? Der ist doch schon seit Tagen geschlossen.“ „Weiß ich auch, Morry! Darum bin ich ja ebenso perplex wie Sie. Aber verstehen Sie richtig. Nicht im Clubhaus, sondern wieder draußen auf dem Parkplatz wurde die Tat ausgeführt.“
    Während Kommissar Morry sein sofortiges Erscheinen zusagte und den Hörer wieder auf die Gabel legte, jagten sich hinter seiner Stirn die Gedanken. Es waren bittere Erkenntnisse, die dem sonst so erfolgreichen Leiter des Sonderdezernats kamen. Während die Öffentlichkeit nach der Überführung des Täters schrie, vermehrte dieser heimtückische Schütze sein Schuldkonto um einen weiteren Mord. — Und was hatte er und sein gesamtes Dezernat dem entgegenzuhalten? Nicht viel! — Nur einige Ermittlungen, deren Ergebnis auf eine Clique von Männern schließen ließ, die landesverräterische Beziehungen zu einer fremden Macht unterhielt und zu denen auch die beiden ersten Getöteten gehörten. — Ferner seine vage Vermutung, den Täter unter den Mitgliedern dieser Clique zu finden. Verdammt wenig, nachdem bereits drei Morde geschehen waren! Trotz dieser bitteren Pillen, die Kommissar Morry zu schlucken hatte, ließ er sich keineswegs entmutigen.
    ,Sorry! Rom war ja auch nicht in einem Tag erbaut worden! Sollten die Schmierer ruhig ihre Druckerschwärze tonnenweise über ihn und sein Dezernat ergießen. Der Augenblick würde gewiß noch kommen, wo er allen diesen Herren, die ihm im Moment gegenüberstanden, beweisen würde, daß sich ein Kommissar Morry noch lange nicht auf seinen früheren Lorbeeren auszuruhen gedenkt und den schießwütigen Gangstem die Herrschaft über die Stadt überläßt, so wie es einige Reporter in ihren Zeitungen zu behaupten wagten . . .
    Daß dieser Augenblick schon innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden eintreten würde, ahnte Kommissar Morry allerdings nicht, als er seinen Wagen hinter dem Alhambra-Club abbremste und sich mit äußerster Konzentration der Tatortbesichtigung widmete.
    „Beinahe der gleiche Vorgang wie beim Mord an Pat Folker“, empfing Gilbert den schweigsamen Kommissar. „Nur“, setzte Gilbert im gleichen Atemzug hinzu, „hat sich der Mörder diesmal etwas mehr Zeit gelassen und mindestens fünfmal den Finger gekrümmt.“
    „Wer ist der Mann?“ flüsterte Kommissar Morry mit einer unheimlich harten Stimme, während er mit Inspektor Gilbert auf den neben seinem Fahrzeug liegenden Getöteten zuschritt.
    „Laut

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