An den Feuern von Hastur - 9
Worten. Zeb nahm die H ä nde weg und vergewisserte sich, daß der Mund des Mannes sich bewegte. Gibt es nichts, was es dir ü ber jeden Zweifel hinaus beweisen k ö nnte?
War das der Grund f ü r all diesen herausfordernden Machismo? Wollte Kadarin ihn in eine bestimmte Position man ö vrieren, wo er einen angeblichen Beweis erhalten sollte, der ihn zum Gl ä ubigen machen w ü rde? Ich kann mir nichts denken , antwortete Zeb. Dann werde ich wohl einfach warten m ü ssen, bis es dir die Umst ä nde beweisen , sagte Kadarin. Aber ich muß dir sagen, Zeb, es schmerzt mich wirklich, daß du mich f ü r unehrlich h ä ltst. Ich l ü ge nicht, niemand von meinen Leuten l ü gt. Wir sind . die meisten von uns sind mit wenigstens soviel Telepathie begabt, daß wir wissen, wenn uns jemand anl ü gt.
Er verstummte, und Zeb h ö rte von neuem diese Stimme in seinem Kopf. Ich sollte mich nicht dar ü ber wundern, daß diese Kopfblinden an nichts glauben, was sie nicht sehen oder anfassen k ö nnen.
Die Luft war immer noch voll von dem schweren Duft der Kireseth-Bl ü ten. Zeb sah rundum die kleinen Wesen, die im Gras und in den B ä umen leben, und auch auf sie hatten die Pollen Wirkung. Ein Eichh ö rnchen — oder vielmehr etwas, das einem Eichh ö rnchen sehr ä hnlich sah — rannte behende einen am Rand des W ä ldchens stehenden Baum hinunter. Zeb kam zu Bewußtsein, daß er empfand, was das kleine Tier empfand.
Das war entschieden merkw ü rdig, denn es bestand nur aus Gef ü hl, hatte keine richtigen Gedanken und war nichts, was Zeb selbst ä ndig h ä tte erfinden k ö nnen. Die kleine Kreatur erfreute sich des warmen Tages und des schweren, aphrodisischen Geruchs in der Luft. Die Droge wirkte auf das Gehirn des Tierchens anders als auf seines. Es hatte jede Spur von Angst verloren, die Euphorie und die Desorientierung, die es h ä tten st ö ren sollen, spielten ü berhaupt keine Rolle, und sein einziges Anliegen war im Augenblick, ein Weibchen zu finden. Und nicht einmal das war sehr wichtig. Wenn kein Weibchen von der richtigen Gr ö ße — ganz zu schweigen von der richtigen Spezies — vorbeikam, w ü rde es sich im Gras herumrollen und wie ein K ä tzchen mit den Sonnenstrahlen spielen.
Dies war eine sch ö ne Welt. Anfangs hatte sich Zeb nicht viel aus ihr gemacht, denn sie war zu kalt, zu windig, zu gebirgig. Er hatte etwas von dem an sich, was sein Großvater lachend einen ö kofreak zu nennen pflegte, etwas, das sein Großvater teilte, und er war nur noch nicht f ä hig gewesen, sich f ü r diesen Planeten zu erw ä rmen.
Aber nun schenkte die Welt sich ihm, und er erkannte, wie sehr sie ihm gefiel. Diesen anderen Teil von sich selbst hatte er beinahe vergessen gehabt, weil er so lange im Raum gewesen war. Der Bl ü tenstaub hatte ihn von neuem geweckt, hatte ihn in Kontakt mit seinem eigentlichen Ich gebracht. Und er w ü nschte sich, Teil von dieser Welt zu sein, wie er es sich noch bei keiner Welt gew ü nscht hatte, nicht einmal bei der f ü r ihn verlorenen Erde. Als er die Ranch seines Großvaters hatte verkaufen m ü ssen, um die r ü ckst ä ndigen Steuern zu bezahlen, hatte es ihm fast das Herz gebrochen. Er hatte Terra den R ü cken gekehrt und war geradewegs in den Raum gegangen. Aber jetzt hatte sich dieser Ort f ü r ihn ge ö ffnet, und ihm war, als biete er sich ihm anstelle seiner verlorenen Liebe an.
Und es gab hier auch Menschen, die ihn brauchten. Felicia und die kleine Thyra. Kermiac Aldaran w ü rde nicht immer dasein, ebensowenig seine Lady — und außerdem brauchte Klein-Thyra einen Papa, und Felicia war eines dieser sanften Wesen, die einen Mann und Besch ü tzer brauchen. Nicht jede Frau brauchte einen, und das war Zeb sehr angenehm. Er sah ebensogern eine stolze und unabh ä ngige Frau wie einen frei laufenden Mustang, und er hielt es durchaus nicht f ü r notwendig, einen von beiden an Zaum und Sattel zu gew ö hnen.
Aber er . nun, er brauchte das Gef ü hl, der Besch ü tzer zu sein. Und die s ü ße Felicia brauchte jemanden wie ihn.
Hatte Kadarin ihn deshalb hergelockt? Manchmal benahm sich Kadarin wie Felicias großer Bruder Versuchte er, Zeb das ganze Bild dessen, was sich hier abspielte, vor Augen zu f ü hren? Vielleicht, denn h ä tte er es nicht getan, w ä re Zeb sehr wahrscheinlich nach Beendigung seiner Arbeit hier weitergezogen, wie er es auf jeder anderen Welt getan hatte.
Aber jetzt . Diesmal w ü rde er Wurzeln schlagen und bleiben. Und er hatte das Gef ü hl,
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