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An den Feuern von Hastur - 9

An den Feuern von Hastur - 9

Titel: An den Feuern von Hastur - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Ysaye. Wir m ü ssen gehen.
Und damit hob sie ihr Kind hoch, drehte sich um und ging davon. Mit jedem scheinbar normalen Schritt legte sie eine unglaubliche Entfernung zur ü ck, bis sie im Nebel verschwand. Leonie blieb stehen, wo sie die ganze Zeit gestanden hatte, wie gel ä hmt, unf ä hig, ihr zu folgen, selbst wenn sie den Mut dazu aufgebracht h ä tte.
Dann war da pl ö tzlich das Gef ü hl, als reiße sie etwas zur ü ck, und sie fand sich in ihrem K ö rper im Turm wieder, und das m ü tterliche Gesicht von Ysabet, Arilinns bester Heilerin, beugte sich ü ber sie.
Leonie versuchte zu sprechen und konnte es nicht. Ihre Stimme kam nur als ein Kr ä chzen heraus, und sie war so m ü de, so unglaublich m ü de, so vollst ä ndig ausgelaugt, als habe sie zehn Tage lang versucht, die Relais ganz allein offenzuhalten.
Sprich nicht, chiya , sagte Ysabet ruhig. Komm, ich helfe dir, das da zu trinken — was du jetzt brauchst, sind Ruhe und Schlaf . Leonie sch ü ttelte den Kopf. Sie drehte das Gesicht von dem Becher mit irgendeinem Gebr ä u weg, das Ysabet ihr einfl ö ßen wollte, bis die Heilerin ihn schließlich mit dem Ausdruck der Verzweiflung hinstellte. Na gut, sagte die Frau von Geist zu Geist. Was ist so dringend, daß es nicht warten kann?
Ich muß eine Schuld bezahlen — eine Verpflichtung einl ö sen. Leonie berichtete ihr alles, ohne jedoch zu enth ü llen, daß sie seit ihrer Ankunft in Arilinn in unerlaubtem Kontakt mit Ysaye gestanden hatte. Nat ü rlich konnte sie von Geist zu Geist nicht l ü gen, aber sie ließ soviel aus, daß Ysabet den Schluß zog, Ysaye, eine unausgebildete und daher unberechenbare Telepathin, habe Leonies Geist festgehalten, als sie angegriffen wurde, nicht umgekehrt, und Leonie habe auf die unerwartete Doppel-Attacke reagiert, wie sie es gelernt hatte. Leonie, wund und offen, wie sie war, sah Ysabet all die erhofften Folgerungen ziehen und empfand m ü de Erleichterung. Sie sagte nichts von der Blutschuld, die Ysaye ihr auferlegt hatte. Sie stellte es so hin, als f ü rchte sie sich zu schlafen, solange diese Schuld noch nicht bezahlt war.
Das zumindest war nicht vorget ä uscht. Der Schlaf w ü rde Tr ä ume bringen, die ganz bestimmt Alptr ä ume sein w ü rden. Leonie hatte in diesem Augenblick nicht die Kraft, sich ihnen zu stellen.
Widerstrebend willigte Ysabet ein, sie ein Weilchen ohne die Medizin ausruhen zu lassen, wenn sie still im Bett liegen bleibe. Ich bringe dir gleich Obstsaft, versprach Ysabet. Jetzt muß ich diese Geschichte der Bewahrerin vortragen, und sie wird entscheiden, was zu tun ist. Hoffen wir, daß diese Sternenfrau die einzige ihres Volkes mit soviel laran war.
Damit ließ Ysabet sie wieder in die Kissen sinken, und Leonie schloß, zumindest nach außen hin gehorsam, die Augen.
Aber in dem Augenblick, als die Frau das Zimmer verlassen hatte, nahm sie das letzte bißchen an Kraft zusammen und schickte eine Gedankensonde in die Richtung von Aldaran. Sie suchte zwei Personen, deren Gedanken jetzt mit einem Geisterwind dahintrieben.
    Zeb und Kadarin ritten wieder bergab, und Elizabeth und David waren hinter der H ü gelkuppe außer Sicht geraten. Wahrscheinlich war es eine große Dummheit gewesen, dachte Zeb, daß er sich zu dieser kleinen Expedition hatte verleiten lassen. Er war mit einem unberechenbaren Alien allein, vollkommen allein — und er wollte die Wirkungen einer halluzinogenen Droge ausprobieren. Aus seiner Jugendzeit in Arizona wußte er ganz genau, daß ein nat ü rliches Halluzinogen nicht schw ä cher sein muß als ein synthetisches. Das war den Peyote-Kauern l ä ngst bekannt.
    Von neuem fragte Kadarin, als sp ü re er Zebs wachsendes Unbehagen: Sind Sie sicher, daß Sie nicht lieber Schutz vor dem Geisterwind suchen wollen? Eine Andeutung von Spott in Kadarins Ton gen ü gte, daß alle von Terra stammenden Macho-Instinkte Zebs sich auf die Hinterbeine stellten und an die Brust trommelten.
    Nichts da, Freund , antwortete Zeb. Ich f ü rchte mich vor keinem Wind, auch nicht vor Geistern oder irgendeiner Droge, die es je gegeben hat.
    Ihm war, als hN ore er im Hintergrund seiner Gedanken seinen Großvater sagen: Es gibt kein Pferd, das nicht geritten werden kann, aber es gibt auch keinen Mann, der nicht abgeworfen werden kann. Deshalb denke lieber daran, bevor du einen Mustang zwingen willst, daß du vielleicht nicht der Mann bist, der dieses Pferd reiten kann.
    Doch nun war es zu sp ä t f ü r einen R ü ckzieher. Hinter der n ä

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