An den Feuern von Hastur - 9
enden.
Es k ö nnte schlimmer sein. David versuchte, sie aufzumuntern. Stell dir morgendliche ü belkeit bei Schwerelosigkeit vor.
Elizabeth sch ü ttelte sich. Stell du es dir vor, ich lasse das lieber bleiben.
Er zog sie an sich, und sie schmiegte sich in seine Arme, versuchte, ein bißchen w ä rmer zu werden. Bist du sicher, daß alles in Ordnung ist? dr ä ngte er. Mir gef ä llt es nicht, daß dir ü bel wird, und wir haben ü berhaupt keine medizinische Betreuung f ü r dich. Dies ist der dritte Tag hintereinander, daß du das Fr ü hst ü ck von dir gegeben hast.
Nein, stimmt nicht , widersprach Elizabeth. Ich habe noch gar kein Fr ü hst ü ck gehabt. Und Frauen haben jahrtausendelang ohne ä rztliche Hilfe Kinder bekommen und unter morgendlichem Erbrechen gelitten. Es wird schon alles gut werden.
Er schloß sie fester in die Arme. Ich w ü nschte, sie ließen uns einfach gehen — oder sonst etwas. Aber seit du den Kontakt mit Ysaye verloren hast, rechne ich nicht mehr jede Minute mit einer Befreiung.
Inzwischen wird Ysaye bestimmt L ä rm geschlagen haben. Ich bin noch nie f ü r so lange Zeit ohne Kontakt mit ihr gewesen.
David sch ü ttelte den Kopf. Wir hatten uns daran gew ö hnt, st ä ndig in Verbindung zu stehen, aber bevor wir hier landeten, war dieser telepathische Kontakt mehr oder weniger von Zuf ä llen abh ä ngig. Und wir wissen nicht, welchen Einfluß die Entfernung hat. Deshalb k ö nnte Ysaye durchaus annehmen, du seist nur zu weit weg, um sie zu erreichen. Oder zu stark besch ä ftigt.
Elizabeth biß sich auf die Lippe und versuchte, den Gedanken von sich zu schieben, daß er recht hatte. Kadarin und Zeb Scott sind ja auch noch da .
Und Kadarin k ö nnte dahinterstecken , unterbrach David sie. Aber selbst wenn das nicht so ist, bin ich nicht geneigt, allzuviel Vertrauen in ihn zu setzen. Er hat f ü r meinen Geschmack einen gar zu eigenartigen Sinn f ü r Humor. Vielleicht findet er diese Situation h ö chst am ü sant.
Das entsprach so sehr der Wahrheit, daß Elizabeth nicht widersprechen konnte. Sie verfiel in d ü steres Schweigen. Nach ziemlich langer Zeit trat einer der R ä uber mit dem ein, was als Fr ü hst ü ck galt, altbackenem Brot, getrocknetem Fleisch und zwei Bechern mit dem hiesigen ä quivalent f ü r Kaffee.
Das Zeug war ebenso unappetitlich wie alle fr ü heren Mahlzeiten. Elizabeth nahm sich eine Scheibe Brot und knabberte entmutigt daran. Wenn sie uns doch nur etwas mitteilen w ü rden! sagte sie, um das Schweigen zu brechen.
Was denn zum Beispiel? David k ä mpfte mit einem Brocken Fleisch.
Irgend etwas! rief Elizabeth heftig. Ob sie sich wenigstens mit Lord Aldaran in Verbindung gesetzt haben oder nicht. Was sie tun wollen, wenn sie zu ihm gehen und er die Nasen z ä hlt und schlicht erkl ä rt, er vermisse niemanden. Wo bleiben wir dann? Vielleicht kommen sie dann auf die Idee, daß wir die Wahrheit gesagt haben. David seufzte. Aber Gott allein weiß, wie lange sie dazu brauchen w ü rden.
Irgend etwas erregte Elizabeths Aufmerksamkeit — ein Ger ä usch, das vorher nicht dagewesen war. Sie legte den Kopf auf die Seite. David, h ö rst du nichts?
Er unterbrach das Kauen und lauschte. Das ist — nein, das ist nicht der Wind, oder? staunte er. Das klingt wie ein Flugzeug! Auf dem Planeten kann es kein Flugzeug geben, das nicht von uns ist. Liz, sie kommen uns holen!
Seine Stimme ging in dem Dr ö hnen eines Fliegers unter, der in geringer H ö he ü ber die Mauern flog und wieder umkehrte. Hier spricht Captain Gibbons von dem Sternenschiff Minnesota! donnerte eine verst ä rkte Stimme von irgendwo außerhalb der Mauern.
Nein, ist er nicht. Das ist Grant Kelly . sagte David. Elizabeth brachte ihn zum Schweigen.
Wir haben euch umzingelt. Ihr haltet zwei Mitglieder der Crew des Sternenschiffs Minnesota gefangen. Wir geben euch f ü nf Minuten, sie freizulassen. Wir verhandeln nicht, wir zahlen kein L ö segeld. Wenn ihr sie freilaßt, werden wir uns zur ü ckziehen. Tut ihr es nicht, werden wir Waffen gegen euch einsetzen. Wenn ihr ihnen Schaden tut oder sie t ö tet, werden wir euch t ö ten. Eure Zeit beginnt jetzt. Ja! David sprang auf die F ü ße. Der hat es ihnen gegeben!
Elizabeth hatte Angst. Nein! rief sie. Das k ö nnen sie nicht! Sie wissen nicht, daß er es ernst meint!
Dann werden sie es lernen m ü ssen , erkl ä rte David herzlos. Soviel unsere Leute wissen, sind wir bereits tot.
Die Minuten schleppten sich dahin. Dann kam das unmißverst ä ndliche
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