An den Feuern von Hastur - 9
beleuchtete Stadt, bis wir den gr ö ßten Teil des Wettersatelliten-Netzwerks in Betrieb genommen haben. Hast du eine Vorstellung, wie lange das dauern wird, Ysaye?
Stunden , erwiderte Ysaye ersch ö pft. Nur gut, daß alles nach einem eigenst ä ndigen Programm abl ä uft. Ich habe weiter nichts zu tun, als den Babysitter zu spielen.
Du siehst schrecklich m ü de aus, Ysaye. In Elizabeths blauen Augen stand die Sorge geschrieben. Wie lange arbeitest du ü brigens schon? Oder sollte ich sagen: Wie lange ü berarbeitest du dich schon?
Ysaye zuckte hilflos die Achseln. Ich weiß es nicht. Ich habe nicht auf die Uhr gesehen. Kann man das ü bersetzen mit: >Ich habe mein Gehirn vor drei Tagen mit dem Computer verbunden und seitdem keine Pause mehr gemacht neckte David sie.
Etwas in der Art , gab Ysaye mit mattem Auflachen zu. Das und — nun, ihr beiden wißt ja, daß ich nicht gern in einem fremden Bett schlafe. Ich konnte einfach nicht einschlafen, da habe ich eben weitergearbeitet.
Warum legst du dich da dr ü ben nicht ein bißchen hin und versuchst es noch einmal? schlug Elizabeth vor und zeigte auf einen Stapel wattierter Computerdecken in der Ecke. Du sagst ja selbst, daß alles automatisch abl ä uft. David und ich werden hier sein und dir Bescheid geben, wenn etwas schiefgeht. Sonst wird in den n ä chsten Stunden kaum jemand hier hereinkommen. Außer uns und dem Bauteam sind alle noch auf dem Schiff. Du h ä ttest es ruhig und gem ü tlich.
Das wird nicht mehr lange so bleiben , warnte David. Sobald die Sicherheit gr ü nes Licht gibt, setzt eine Stampede sondergleichen ein. Auch hier wird es so sein. Die Sicherheit braucht sich nur noch zu ü berzeugen, daß die Kuppeln stabilisiert sind. Nicht etwa, daß es hier irgendwo frische Luft g ä be, aber wenigstens bieten die Kuppeln eine Abwechslung gegen ü ber dem Schiff.
Ja , murmelte Ysaye, die Schwerkraft ist niedriger. zu dem Deckenstapel und ließ sich darauf niedersinken. be, ich folge deinem Vorschlag, Elizabeth. Im Augenblick k ö nnte ich wahrscheinlich ü berall schlafen, selbst bei St ö rungen aller Art. Weckt mich, wenn etwas Interessantes passiert.
Das werden wir , versprach Elizabeth fr ö hlich. Du brauchst unbedingt eine Pause, bevor man dir die Arbeit ü bertr ä gt, f ü r den Kapit ä n in den Bibliotheksspeichern nach obskuren Ver ö ffentlichungen ü ber Mondformationen zu suchen. Einer der Techniker erz ä hlte mir, dieses Vier-Monde-System treibe ihn zur Raserei!
David hatte w ä hrenddessen die Monitore im Auge behalten, die den Ablauf der Arbeiten außerhalb der Kuppel zeigten. Pl ö tzlich sagte er: He, das sieht aus, als stellten sie die Freizeitkuppel auf — falls es nicht die Unterkunft ist. Jedenfalls ist es eine große Kuppel.
Nein, ich bin sicher, die Unterkunft ist es nicht. Damit wird man warten, bis die erste Gruppe mit einem Untersuchungsbericht ü ber den Planeten zur ü ckkehrt , sagte Elizabeth. Vielleicht k ö nnen wir uns gleich da unten niederlassen, vor allem dann, wenn es keine Sie eine
Ich glauintelligenten Lebewesen gibt. Warum sollen wir eine weitere große Kuppel aufstellen und Luft f ü r sie erzeugen, wenn es auf der Oberfl ä che massenhaft gute nat ü rliche Luft gibt .
Ein zwingendes Argument — obwohl ich immer noch nicht gegen intelligente Lebewesen wetten m ö chte , stimmte David ihr zu. Ysaye, die mit geschlossenen Augen ruhig dalag, h ö rte, wie ein Stuhl uber den Fußboden scharrte. Sie brauchte nicht erst hinzusehen, um zu wissen, daß David sich sowohl ihren Stuhl als auch das Terminal angeeignet hatte. Ihr Verdacht wurde best ä tigt, als seine Stimme von dieser Stelle aus, ein bißchen rechts von ihr, fortfuhr: Eines, an dem der Planet keinen Mangel haben wird, ist frische Luft. Und selbst wenn es intelligente Lebewesen gibt, hat man noch auf keinem Planeten einen Weg gefunden, Luft zu verkaufen. Das ist in Orbitalen Kolonien oder in Kolonien auf luftlosen Welten m ö glich, aber nat ü rliche Luft ist immer noch die einzige Ware, die es ü berall umsonst gibt.
Laß das die BehN orden nicht h ö ren , scherzte Elizabeth, sonst werden sie eine Methode finden, sie zu messen, und das Atmen besteuern.
Was meinst du denn, was eine Kopfsteuer ist? fragte er lachend. Elizabeth stimmte in sein Lachen ein. Dann herrschte lange Zeit Schweigen. Ysaye war halb eingeschlafen, als Elizabeth, der eine Ver ä nderung auf dem Schirm aufgefallen war, fragte: Was geschieht denn jetzt?
Das System
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