Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
An den Feuern von Hastur - 9

An den Feuern von Hastur - 9

Titel: An den Feuern von Hastur - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
richtig?
Hier stimmt etwas nicht — und vielleicht ist es nur wieder ein Fehler im Computer , antwortete er. Erinnerst du dich an den heftigen Sturm, von dem ich sagte, er baue sich auf dieser Ebene hier auf? David warf ihr die ä ltere Karte zu.
Ysaye betrachtete sie stirnrunzelnd. Ihr kam sie vollkommen normal vor. Wenigstens sah sie aus wie Sturmmuster, die sie von Simulationen her kannte. Die Wolken bildeten die ü blichen Wirbel. Solche Satellitenfotos hatte sie schon von Dutzenden von Welten und von Tausenden von Simulationen gesehen. Was ist daran verkehrt?
Nichts , sagte David. Aber der Sturm ist nicht mehr da. Er ist einfach verschwunden.
Ysaye wollte es nicht glauben. Computerfehler l ö schen keine St ü rme aus. Du hast die Karte nicht richtig gelesen, das ist alles. Wahrscheinlich brauchst du auch ein Nickerchen.
Sieh selbst. David reichte ihr die neue Karte.
Ysaye sah zuerst auf die Zeit. Sie hatte etwas l ä nger als zwei Stunden geschlafen. Elizabeth kam, setzte sich neben ihr auf den Deckenstapel und betrachtete die Karte ebenfalls.
Er hat recht. Elizabeth tippte mit dem Finger auf die Karte. Siehst du hier das Tiefdruckgebiet? Es ist noch da, aber die Wolken sind weg. Es gibt keine Spur von einem Sturm, keinen Regen, keinen Schnee — nichts.
Vielleicht bedeutet auf diesem Planeten ein Tief keinen Sturm , meinte David unsicher.
Es gibt nichts anderes, was es bedeuten k ö nnte . Elizabeth blickte außerordentlich verwirrt drein. . falls dieser Planet nicht einzigartig in der Galaxis ist. Vielleicht rufen alle diese Berge Ver ä nderungen hervor — oder dieser monstr ö se Gletscher. Oder der ganze Schnee. Aber es klang zweifelnd.
M ö glich ist alles , erwiderte Ysaye.
Sicher. Trotzdem m ö chte ich wissen, wohin dieser Sturm abgezogen ist. Wir wollen abwarten, ob das Tief auf der n ä chsten Wetterkarte erscheint. Elizabeth zuckte die Achseln. Wenigstens habe ich etwas zu berichten. > Verloren: ein Sturm. < Es ist ein ziemlich großes Ding, um es zu verlegen.
Gott helfe mir. Sag das nicht. Du kennst die Vorschriften. Wir werden wahrscheinlich ein Extra-Fundb ü ro f ü r vermißte Wettermuster einrichten m ü ssen , scherzte David. Ich sehe es schon vor mir. Berichte in dreifacher Ausfertigung und Erw ä hnung im Protokoll jeder Konferenz. Verloren: ein tropisches Tiefdruckgebiet, zwei Hurrikane . Er tat, als wolle er sich die Haare ausreißen.
Das ist albern . kicherte Elizabeth.
Diesen Sturm hast du aber verlegt , hielt David ihr vor.
Ich nicht , wehrte Elizabeth entr ü stet ab. Meine Aufgabe ist, uber das Wetter zu berichten und es vorherzusagen, nicht, es zu machen. Vielleicht ist es eine Fehlfunktion des Computers. Vielleicht hat der Computer ein Tief gemeldet, wo in Wirklichkeit keins war, und die Gewitterwolken waren nur . nur eine seltsame, in Aufl ö sung begriffene Formation. Oder der Sturm hatte die Absicht, herausger ö hrt zu kommen, wo auch immer diese St ü rme herauszur ö hren pflegen, und irgend etwas zwang ihn wegzugehen.
Ysaye kroch zum Terminal hin ü ber, zog die H ü lle ab und begann, Diagnostiken durchlaufen zu lassen. Vielleicht , meinte sie versonnen, hat jemand da unten das alte Problem gel ö st. > Alle reden vom Wetter, und niemand tut etwas dagegen. <
Sie schwieg eine Weile, da ihre eigenen Worte eine seltsame Saite in ihr zum Schwingen gebracht hatten. Habe ich eben etwas dar ü ber getr ä umt? Sie versuchte, sich zu erinnern, aber der Traum war zerstoben.
David sah ernst auf sie hernieder
Das glaubst du?
Wir haben doch eben gesagt, m ö glich ist alles , wich Ysaye aus. Auch Eingeborene mit einer Technologie, die ganz anders ist als das, was wir uns unter Technologie vorstellen.
David bedachte den jetzt leeren Schirm mit einem Stirnrunzeln. Nun, wenn wirklich jemand das Wetter ver ä ndert hat . ganz gleich, wer er ist, wenn er diese Art von Macht hat, m ö chte ich den Mann gern kennenlernen — oder die Frau oder die Leute. Er uberlegte.
Andererseits , sagte er leise, vielleicht m ö chte ich es lieber nicht.
    IV
     
    Im Garten des Dalereuth-Turms gingen drei M ä dchen spazieren, zwei eng beieinander wie beste Freundinnen, w ä hrend die dritte ein bißchen Abstand hielt. Alle drei hatten das rote Haar und in ihren Z ü gen das starke aristokratische Gepr ä ge der Comyn, der erblichen Autarkie der Dom ä nen. Als Comyn bezeichnete man die Nachkommen der sieben Familien, und man betrachtete sie mit Ehrfurcht und Neid, denn jede Familie hatte eine besondere

Weitere Kostenlose Bücher