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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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mit seinen wallenden Seidenvorhängen, die grazil mit dem leichten Abendwind spielten, den besten Blick auf das G e metzel garantierten, ließen die stolzen Druidassoldaten auf sein Geheiß ihre mächtigen Kriegshörner ertönen, um die aufg e regte Masse zum Schweigen zu bringen.
    „Volk von Elderwall! Ich habe euch diese Spiele gewidmet, um mich vor eurer Treue und euerem Vertrauen zu verneigen. Zu lange haben die verräterischen Herren des Senats mit ihren Intr i gen das Volk hintergangen und hinter meinem Rücken dem ge i fernden Feind Tür und Tor geöffnet, um die tausendjährige R e gentschaft der Druidas zu beenden. In diesen schweren Zeiten wird dieses Bollwerk, diese uneinnehmbare Stadt jeder Gefahr trotzen, wenn alle Verräter und Unruhestifter dort unten in der Arena ihren verdienten Tod finden, zu eurer Unterhaltung!“
    Tosender Applaus und lautstarke Begeisterung erfüllten das Aud i torium und zogen selbst vereinzelte Zweifler in ihren Bann, bis die Hörner abermals erklangen.
    „Ein mächtiger Feind, gesandt aus den unheiligen Bergen, zieht unbeirrt seine blutige Spur durch das Land, aber Elderwalls Ma u ern werden standhalten und den Aggressor zermürben, so dass er abermals unverrichteter Dinge abziehen und sich uneins in alle Winde zerstreuen wird. Dann sollen die Lanzen unseres stolzen Heeres ihre zweifelnden Herzen durchbohren und dem Land den erträumten Frieden bringen!“
    Clavus der etwas abseits stand und dem Überlebenskampf der zum Tode geweihten mit versteinerter Miene beigewohnt hatte, hörte interessiert einem Boten zu, der aufgeregt das Podium be-treten hatte, dann trat er eine Schritt vor und flüsterte dem übe r raschten Karben ins Ohr. „Herr! Ein ungewöhnlich dichter Nebel ist aufgezogen und u m hüllt dis Stadt. Der Bannkreis ist für unsere Späher undurchdrin g lich, die Größe der nahenden Armee lässt sich nur erahnen!“
    „Zweifle nicht Clavus! Geh und erfülle dein Schicksal auf dem Kampfplatz. Töte Zacharias!“
    „Wie ihr wünscht, Herr!“ Clavus verließ zögerlich das Podium und begab sich über eine nicht enden wollende hölzerne Treppe in die Tiefen der Ar e na. Der großflächige Sandplatz, inmitten des imposanten Ba u werks,  hatte sich vom Blut der Opfer rot gefärbt, während g e schäftige Totenflederer den Großteil der fürchterlich zugerichteten menschlichen Überreste entfernten, um sie in Ma s sengräbern unterhalb der vollbesetzten Tribünen zu entso r gen.
    Inmitten des makaberen Treibens, bei dem zerlumpte Kinder auf-geregt zwischen den vermummten Erwachsenen umherran n ten, um die Leichenberge nach Wertgegenständen zu durchs u chen, stand unbehelligt eine geheimnisvolle Gestalt.
    Keiner nahm Notiz von dem ungewöhnlichen Fremden, der be-wegungslos im Schatten verweilte, während über ihren Köpfen der Mob tobte. Niemand bemerkte die eigenartige, offensichtlich leere Tragevorrichtung auf seinem Rücken und die funkelnden Augenpaare, die aus dem Dunkel der großen Kapuze hervorst a chen.
    „Die Kunst des Menschen sich selbst auszurotten“, flüsterte eine Stimme aus dem Nichts, „wenn sie es tun, dann mit vernichte n der Konsequenz und b e neidenswertem Einfallsreichtum!“
     
    Maks und Kasim waren schon einige Zeit in der Stadt unte r wegs und hatten erfolgreich in dem heillosen Chaos, das in den ve r schlungenen Straßen der Stadt herrschte, unbemerkt einige Druidassoldaten gewaltsamen und endgültigen Befragungen
    unterz o gen, um den Eingang in die verbotenen Katakomben zu finden, innerhalb derer sie Wolf und Natas, nach einer erfolg-losen, übe r irdischen Suche vermuteten.
    „Lass uns gehen! Hier gibt es nichts mehr zu tun!“, wisperte der unsichtbare Zwergenkönig seinem Träger ins Ohr und im näch s ten, unbewussten Moment eines Wimpernschlags waren die bei-den in der Menge verschwunden.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Kapitel 6
     
    Hauch
    des Schicksals
     
    I. Dunkle Hee r scharen
     
     
    Mit einer Hand die Zügel fest im Griff, die stählerne Faust ruhend in seinem Schoß, so verweilte Antes Borgo mit seinem gepanzerten Hengst auf einer leichten Anhöhe und ließ den Blick konzentriert über die gerodete Ebene schweifen, währenddessen zu seiner Rechten der nicht enden wollende Strom einer gewalt i gen Armee vorüberzog. Ehrfürchtiges G e murmel ging durch die furchtlosen Reihen, beim Anblick seines prächtigen

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