An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)
herunterzog, als er etwas entfernt, im schwachen Schein der Fackeln die Umrisse einer gebückten Gestalt sichtete, welche ungestüm auf sie zu eilte und dabei mühevoll etwas hinter sich herschleifte, das weithin verneh m bar über den steinernen Boden polterte.
„Das ist sicher nicht der dicke Barin!“, auch der Jüngere der be i den machte sich nun kampfbereit und gab den anderen hinter sich mit erhobener Faust ein Zeichen.
Mit dem Mut der Verzweiflung und wütendem Gebrüll zerrte Wolf den schweren Hammer der unausweichlichen Konfronta-tion entgegen und erhöhte entschlossen seine Geschwindi g keit, als er zwei Angehörige der Eskorte, mit gezückten Schwertern auf sich zu laufen sah. Geschickt nutzte er den eigenen Schwung, lehnte sich leicht zurück, hielt dem außerordentlichen Gewicht des Hammers sein eigenes entgegen und schleuderte ihn dann ex-plosionsa r tig mit beiden Händen um seinen Körper.
Noch ehe die heranstürmenden Soldaten den Ursprung des u n heilvollen, monotonen Surrens erkannten, wurde einer von ihnen durch die mörderische Kraft des fliegende Stahlkolosses im vo l len Lauf von den Beinen gerissen und wie eine Marionette gegen die Wand geschmettert.
Feine Gesteinswolken, durch die Wucht des Aufpralls aus der brüchigen Mauer katapultiert, hüllten den antiken Tunnel in ein undurchsichtiges Gewölk.
Von einem plötzlichen Schwindelgefühl übermannt, verlor Wolf nach dem wilden Tanz das Gleichgewicht, vermied aber einen verheerenden Sturz, indem er sich geschickt abrollte und atemlos wieder auf die Beine kam. Zu spät bemerkte er den, von seiner List verschonten, Angre i fer, der ihm unvermittelt von hinten in den Rücken trat. „Dafür wirst du bezahlen!“, drohte dieser und erhob sein Schwert, um den am Boden Liegenden zu erschlagen, doch bevor er seinen Vorhaben vollenden konnte, bohrte sich eine breite Speerspitze durch seinen Brustpanzer und ließ sein Lebenslicht augenblicklich erlöschen. Leblos sank er in sich z u sammen, als das scharfe Metall wi e der herausgezogen wurde und Wolf die Umrisse einer bulligen G e stalt in dem beißenden Nebel erkannte.
Ernsthaft hielt Stier die Lanze vor Wolfs Gesicht, der ebe n falls sein Schwert gezückt und in dessen Richtung erhoben hatte.
„Er hat ihm nicht das Genick gebrochen!“, flüsterte Adler leise und legte besänftigend die Hand auf die Schulter seines Freundes, der sich allmählich besann und langsam die tödl i che Spitze auf die Erde senkte.
„Wir haben keine Zeit für solche Gedanken, Stier!“ Besorgt blic k te er durch die aufklarende Staubwolke in Richtung der warte n den Krieger, die bei den Frauen und Kindern verbli e ben waren.
„Komm schon! Oder hat der Wolf seinen Biss verloren?“
Zögerlich nahm Wolf die helfende Hand Adlers an und ric h tete sich mit angespannter Miene auf.
„Das hier ist Galina von den Waldzwergen. Wir sind hier, um dich und den Jungen zu beschützen!“, fuhr Adler fort.
Gal begrüßte ihn geistesabwesend mit erhobener Hand und b e hielt dabei ebenfalls die lauernde Gefahr am Ende des Ganges im Auge.
„Woher wisst ihr …?“, entgegnete Wolf irritiert, wurde aber jäh von seinem alten Kameraden unterbrochen.
„Keine Zeit für Erklärungen! Wir haben hier noch etwas zu tun. Hannah und Natas sind unter den Gefangenen, nicht wahr?“
Wolf betätigte Adlers Annahme mit einem stummen Nicken.
Währenddessen hatte Stier den Druidas Kriegshammer en t deckt, hielt in triumphierend in den Händen, untersuchte ihn akribisch und betätigte einen kleinen, geheimen Hebel am Knauf der edlen Waffe.
Gal, die in seiner Nähe stand, fuhr erschrocken herum, als aus kaum wahrnehmbaren Perforati o nen an beiden Schlagflächen des Hammers scharfe Dornen heraussprangen.
„Lasst mich das erledigen!“, zischte er argwöhnisch und bala n cierte die massive Waffe spielerisch in seinen Händen, bevor er einige Schritte aus der schützenden Staubwolke trat und sich dem kleinen Trupp zu erkennen gab.
„He, ihr da!“, rief er ihnen entgegen, „so viele, stolze Druidas-krieger, um auf ein paar Weiber und ihre Gören aufzupa s sen. Lächerlich!“ Provozierend schwang er das schwere Schlaginstr u ment um seinen Körper und rammte das massige Ende kraftvoll auf den Boden.
Unbeeindruckt von dem höhnischen Spott des Fremden begaben sich die erfahrenen Druidaskämpfer in Formation, erhoben ihre Schilde zu einer undurchdringlichen, eisernen Mauer und setzten sich dann mit militärischer Präzision in
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