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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
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rumzumachen.«
    »Er ist nicht verheiratet«, sagte Saffy.
    »Sorry. Mit einem geschiedenen Mann herumzumachen. Mein Fehler.«
    »Er ist Witwer.«
    Jess versuchte, die Hasenohren abzuschütteln, aber sie klebten fest an ihrer Haut. Wahrscheinlich für immer. »Ach, wie praktisch. Dann braucht Greg ja nur noch vom Hausdach zu springen, dann kannst du ihn heiraten. Richte ich ihm aus, wenn ich ihn das nächste Mal sehe …«
    »Ähm … Jess, könntest du Greg vielleicht noch nichts von ihm erzählen?«
    Jess schüttelte den Kopf. »Ich hab gerade ein Déjà-vu, Saffy.«
    »Und Joe auch nichts von Greg? Ich würde das einfach gern zum richtigen Zeitpunkt machen.«
    »Hast du diesem Typen überhaupt nichts von Greg erzählt?«
    »Doch, natürlich. Er weiß, dass ich gerade eine längere Beziehung hinter mir habe, aber er weiß nicht, dass ich geheiratet habe.«
    Jess verschlug es die Sprache.
    »Ach komm, Jess. Wir sind doch nicht wirklich verheiratet. Wir haben uns zwanzig Minuten nach der Trauung getrennt.«
    Jess stellte sich mit dem nackten Fuß auf die Hasenohren und zerrte an ihrer Hand. Sie bekam sie los, ein Stück Haut blieb jedoch an dem pinkfarbenen Fell kleben. Ihre Fingerspitze blutete.
    »Tut mir leid, Saffy, verheiratet ist verheiratet. In unserem rückständigen Land muss man vier Jahre getrennt leben, bevor man die Scheidung überhaupt einreichen kann.«
    »Oh mein Gott. Du hast recht. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.« Saffy klang entsetzt. »Was habe ich mir überhaupt dabei gedacht, Jess? Als ich Greg geheiratet habe, meine ich. Das konnte ja gar nicht funktionieren. Jetzt, mit Joe, ist mir das klar. Wir sind so viel ehrlicher miteinander.«
    »Ja, genau, deshalb verschweigst du ihm auch, dass du verheiratet bist.« Jess wusste, dass das gemein war, aber sie konnte einfach nicht anders.
    »Hör zu.« Saffys Stimme zitterte. »Ich kann wirklich verstehen, dass du sauer bist, weil ich dir nichts von Joe erzählt habe. Ich war auch sauer, dass du mir nichts von Gregs Affäre erzählt hast. Wollen wir nicht sagen, dass wir quitt sind, Jess? Das Leben ist so kurz, und du bist doch meine beste Freundin.«
    Jess drückte den Finger auf das Kunstfell. Er hinterließ einen perfekt runden, roten Punkt. Sie drückte ihn noch einmal darauf. »Ja, bin ich das? Das dachte ich auch immer, aber irgendetwas stimmt mit uns nicht in letzter Zeit. Ich habe keine Ahnung, was in deinem Leben passiert, und du hast keine Ahnung, was in meinem los ist.«
    »Dann erzähl’s mir doch«, sagte Saffy. »Erzähl mir, was bei dir so los ist. Ich bin hier. Ich hör dir zu.«
    Jess seufzte. Saffy hatte recht. Das Leben war zu kurz, und eine Freundin konnte sie gerade wirklich gebrauchen. Sie merkte, wie ihr Ärger zusammenschmolz.
    »Ja, gut. Aber im Moment ist es gerade schlecht, Saffy. Ich bin ziemlich beschäftigt.«
    »Okay, aber dann lass uns bald mal wieder treffen, ja?«
    Jess seufzte. »Okay.«
    »Ach, das hätte ich ja fast vergessen. Ich will für Joes Sohn einen Film ausleihen. Was ist der beste Kinderfilm aller Zeiten? Irgendetwas, was er noch nicht gesehen hat. Ich versuche gerade, mich ein bisschen bei ihm einzuschleimen. Der kleine Mistkerl hasst mich nämlich.«
    Schlagartig war der ganze Ärger wieder da. »Das ist kein kleiner Mistkerl, das ist ein Kind, Saffy. Ihr konkurriert miteinander um die Aufmerksamkeit seines Dads, und so wie es am Sonntag in Dun Laoghaire ausgesehen hat, liegst du vorn. Denk da mal darüber nach. Stell dir mal vor, wie sich das für ihn anfühlen muss.«
    »Ich werd auf jeden Fall darüber nachdenken, aber jetzt muss ich erst mal einen Film für ihn aussuchen, und das möglichst in den nächsten fünf Minuten.«
    Jess sog hart die Luft ein. »Du stehst jetzt gerade in der Videothek?«
    »Ja, ich bin auf dem Weg zu Joe.«
    »Du hast also nur angerufen, weil du einen Filmtipp wolltest?«
    »Na ja …«, setzte Saffy unsicher an. »Natürlich wollte ich auch mit dir über Joe und alles reden …«
    Jess drückte einen Tropfen Klebstoff aus der Tube auf ihren Finger, damit er aufhörte zu bluten. Es tat höllisch weh.
    »Ich hab eine Idee«, sagte sie. »Bring ihm doch einfach den Film mit, den du Luke und Lizzie mal mitgebracht hast.«
    Saffy schwieg. »Ich kann mich gar nicht erinnern, dass ich mal für die beiden einen Film ausgeliehen hätte.« Sie klang verwirrt.
    »Ach ja?«, sagte Jess. »Das liegt wahrscheinlich daran, dass du es auch nicht getan hast. Noch nie. Kein

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