Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Analog 02

Analog 02

Titel: Analog 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
Vom Netzwerk:
Sie hereingekommen?“
    „Ich bin Offizier des Sicherheitsdienstes. Bilden Sie sich etwa ein, daß ich nicht mit jedem Schloß fertig werde, das ein gewöhnlicher Bürger an seiner Tür haben mag?“
    Stacy seufzte, lächelte und sagte: „Ich muß Ihnen gestehen, ich hätte nie gedacht, den Tag zu erleben, wo ich mir überlege, meinen Major zu küssen.“
    Sie schnaubte neuerlich. „Nun, ich will Ihnen etwas sagen, Oberst Temple. Ich kann selbst ein bißchen Judo. Sie haben mich jetzt überrascht. Falls Sie es jedoch nochmals versuchen wollen …“
    Er lachte sie an. „Die verflixteste Einladung, mit einem schönen Mädchen zu ringen, die ich je erhielt. “ Er reichte ihr das Glas. „Setzen Sie sich.“
    Diana Raleigh mochte Major des Sicherheitsdienstes sein, aber sie war keine Zuchtmeisterin. Sie erlaubte sich, sein Lächeln zu erwidern, bevor sie den angebotenen Sitz einnahm.
    Stacy sagte: „Aus welchem Grunde wollten Sie mich treffen?“
    Diana war wieder im Dienst. „Ich bin über Ihren Auftrag unterrichtet worden, Oberst Temple“, sagte sie zackig.
    „Oh, Scheiße“, erwiderte er. „Ich hatte geglaubt, das stünde unter höchster Geheimhaltung. Wie viele werden nun in der Lage sein zu verraten, daß ich der denkbar unpopulärsten Aufgabe auf diesem Planeten nachgehe?“
    Sie sagte entschuldigend. „Seine Führerschaft hat mich höchstpersönlich unterrichtet. Nicht einmal der Kanzler weiß es. Wie Sie sagen, wäre es schwer, sich eine unpopulärere Aufgabe vorzustellen: Dem Nartha den Garaus zu machen.“
    Stacy sagte: „Seine Führerschaft möchte dem Narthagenuß nicht den Garaus machen – das würde ihm den eigenen Nachschub rauben. Er möchte bloß nicht, daß die heranwachsende neue Generation von dem Zeug süchtig wird.“
    Auf ihrem Gesicht zeigte sich ein Zucken der Verachtung. Aha , schloß Stacy Temple, ich habe eine Gesinnungsgenossin bei meiner Ablehnung dessen, was aus Hamilton geworden ist.
    Sie setzte das Glas ab. „Ich bin jedoch nicht deswegen hierhergekommen, um Ihnen mitzuteilen, daß ich weiß, woran Sie arbeiten.“ Sie verzog nachdenklich den Mund. „Oberst Temple …“
    „Ach, nennen Sie mich Stacy. Wenn wir auf dem Fußboden miteinander ringen und dergleichen, können wir ruhig formloser miteinander verkehren.“
    Sie blickte ihn aus den Augenwinkeln an und stieß ihr kleines Schnauben aus, sagte jedoch: „In Ordnung, Stacy. Wenn uns niemand hören kann. Es gibt jedoch eine Information, über die ich gestolpert bin. Die Ceutaner verkaufen uns das Nartha. Ceuta ist in der ganzen Konföderation die einzige Quelle für die Droge. Ich habe entdeckt, daß die Ceutaner das Zeug nicht selbst verwenden und daß sie es auch, von uns abgesehen, nicht an andere verkaufen.“
    Sie beugte sich mit glänzenden Augen nach vorn. „Die Hälfte aller Basiseinheiten der Vereinten Planeten, die Hamilton für Importe ausgibt, entfällt auf Ceuta.“
    „Nun, was ist daran so merkwürdig? Sie verkaufen uns Nartha, um unser Geld zu bekommen. Das ist das älteste bekannte Motiv.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ceuta ist ein Technat, das sozioökonomische System dort ist eine Technokratie. Sie brauchen unser Geld nicht. Sie importieren nichts, und sie exportieren nichts – mit Ausnahme von Nartha nach Hamilton.“
    „Wollen Sie damit sagen, daß Ceuta aus irgendeinem Grund absichtlich die Stärke Hamiltons untergräbt? Sie sind doch weiter als die Hälfte der Vereinten Planeten von uns entfernt.“
    „Ich behaupte nur, daß sie uns eine Droge verkaufen, die sie wohlweislich selbst nicht anwenden – für große Summen interplanetarer Devisen verkaufen. Sie sind eine autarke Wirtschaft, eine Art ausgeglichenes Aquarium.“
    Stacy schüttelte den Kopf. „Ich gebe zu, daß ich es nicht verstehe.“
    „Es ist zumindest etwas, von dem man vielleicht ausgehen kann.“
    Er brachte ihr einen frischen Vermouth, aber sie schüttelte den Kopf und stellte ihn auf dem Tischchen ab, das in der Armlehne ihres Polstersessels eingebaut war. Sie blickte ihn strahlend an.
    „Gibt es sonst noch etwas, Oberst, äh, Stacy? Irgendwelche Befehle? Vielleicht kann ich jetzt, da ich mehr über Ihre Aufgabe weiß, sonstwie von Hilfe sein?“
    Er betrachtete sie einen langen Augenblick. Der Typus von hamiltonischer Frau, den er gekannt hatte, gehörte seit dem Aufkommen von Nartha der Vergangenheit an. Es war nicht so, daß Rendezvous, Tanzen, Romanzen oder das Geschlechtliche im allgemeinen ver schwunden

Weitere Kostenlose Bücher