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Analog 1

Analog 1

Titel: Analog 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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wartete, vor den Obersten Gerichtshof gebracht zu werden, Universal Patents gegen Williams. Der Angeklagte, über den nach den neuen Statuten die Todesstrafe verhängt worden war, argumentierte nun, diese Statuten seien ungesetzlich, da sie eine Revision verweigerten. Man erwartete vom Obersten Gerichtshof eine Klärung, die Frage blieb nur, wann. Konnte er Speyer zu einer Aussetzung des Verfahrens bewegen, bis das Gericht in Sachen Williams entschieden hatte? Wenn nicht, auf welche anderen Möglichkeiten konnte er hoffen? Wie er wußte, hatte das Patentamt der Vereinigten Staaten sich inzwischen voll und ganz auf die Gültigkeit des Fiber-K-Patents eingestellt. Vielleicht konnte er die Patentkommission davon überzeugen, daß das Patent auf sehr wackligen Beinen stand. Und dann war da noch Jethro Kull, der Eigentümer von Universal Patents, der gigantischen Gesellschaft, die das Patent innehatte. Er könnte Kull in den Zeugenstand bitten und ihn dort ein wenig foltern.
    Aber was hatten sie damit im Endeffekt wirklich erreicht?
    Nichts.
    Er konnte sich nur mit einem trösten: Die Situation der Angeklagten konnte sich nicht mehr verschlechtern, aber die Gegenseite zeigte vielleicht doch noch Schwächen während der Dauer des Prozesses. Hier verhielt es sich wie bei jedem anderen Rechtsstreit auch, an dem große Gesellschaften beteiligt waren. Die seltsamsten Dinge konnten passieren.
    Langsam begann der Fall sein Interesse zu wecken.
    Sie sah ihn durchdringend an. „Werden Sie den Fall übernehmen, Mr. Thomas?“
    Er hielt die Hand hoch. „Einen Augenblick.“ Er wandte sich an die Sprechanlage auf seinem Schreibtisch und sagte: „Kodex 9.“
    Die Antwort kam unverzüglich. „Ja, Mr. Thomas?“
    „Ich wüßte gerne das Nettovermögen der Welles Engineering Corporation.“
    „Ich kann Ihnen die offiziellen Zahlen aus dem letzten Geschäftsbericht übermitteln. Kosten wären einhundert Dollar.“
    „Haben Sie nichts Tiefergehendes?“
    „Ich kann Ihnen todsichere Daten geben, die auf den ersten fünf Geschäftsmonaten basieren, eingeschlossen eine Schätzung des Juni-Einkommens.“
    „Wieviel?“
    „Diese Information wird Sie fünfzigtausend Dollar kosten.“
    „Ich akzeptiere.“
    „Das Nettovermögen, basierend auf den Daten bis zum dreißigsten Juni, beträgt drei Millionen einhunderttausend, plus minus zehntausend.“
    Er sah die Frau prüfend an. Sie zuckte die Achseln.
    „Ist das alles, Mr. Thomas?“ fragte die unsichtbare Interkomstimme.
    „Wem gehört das Vermögen?“
    „Für fünftausend?“
    „Einverstanden.“
    „Im Umlauf sind dreitausend Anteile. Davon gehören zweitausend Mrs. Ellen Welles, einer Witwe, die restlichen ihrer Tochter Lorie Welles.“
    „Vielen Dank, Kodex 9.“ Er schaltete ab.
    „Wie ich sehe, muß ich meine internen Sicherheitsvorkehrungen mal wieder überholen lassen“, kommentierte Ellen Welles trocken.
    „Keine Sorge. Sie stückeln sich ihre Informationen hauptsächlich aus öffentlichen Informationen via Computer zusammen.“
    „Und gelegentlich auch mit Schmiergeldern?“
    „Ja.“
    „Worauf wollen Sie hinaus, Mr. Thomas?“
    „Mein Preis ist hoch.“
    „Wieviel.“
    „Wenn ich gewinne, ein Drittel des Kapitals von Welles Corporation.“
    „Und wenn Sie verlieren?“
    „Nichts.“
    „Wer bezahlt anfallende Ausgaben und dergleichen?“
    „Ich meine und Sie Ihre.“
    „Der Handel gilt“, sagte Ellen Welles. Sie stand auf. „Meine Anwälte werden augenblicklich den Vertrag ausarbeiten. Sie werden ihn spätestens morgen bekommen.“
    Und so, dachte Quentin Thomas, mag der Irrsin seinen Lauf nehmen.
     
    Es war Mitternacht. Im Halbdunkel seines Schlafzimmers lag er auf dem Rücken und dachte an Ellen Welles und Fiber K und starrte dabei unaufhörlich auf das Muster des Schlaflabyrinths, das an seine Decke projiziert wurde. Zehn Minuten folgten seine Augen nun schon den Linien, aber es half nichts.
    Er betrachtete den unteren Bildrand, als berge der einen Hinweis, doch da stand lediglich: Copyright 2015 by Sleep Enterprises Inc. Und darunter: Todsicheres Rezept gegen Schlaflosigkeit.
    Er hätte den Fall nicht annehmen sollen. Die Frau würde sterben, und zwar durch seine Schuld. Er wälzte sich unruhig. Selbstverständlich würde sie so oder so sterben. Aber auf diese Weise war es irgendwie noch bestimmter und schneller. Nächsten Montag um diese Zeit würde sie tot sein.
    Flacker … Flacker … keine Lösung. Das war das erste Labyrinth, das bei ihm

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