Analog 1
öffentlichen Politik dagegen sprechen. Dem Kläger darf nicht gestattet werden, diese Frau zu töten, um die Vereinigten Staaten und letztendlich die ganze Welt in seinen Würgegriff zu bekommen!“
„Ich erhebe Einspruch gegen diese verleumderische Redeweise, Euer Ehren“, sagte Ordway eiskalt. „Ich erhebe zusätzlich Einspruch gegen die Art, Erfindungen, die sich im Eigentum des Klägers befinden und die mit dem zu verhandelnden Fall nicht das geringste zu tun haben, hier zu diskutieren. Sie sind für diesen Fall völlig irrelevant.“
„Ich gebe Ihrem Einspruch gegen Mr. Thomas’ letzte Frage statt“, sagte Speyer. Er wandte sich an den Verteidiger. „Also, Mr. Thomas, bitte verdrängen Sie die Weltverschwörung aus Ihren Gedanken. Wenden Sie sich wieder relevanteren Themen zu.“
Thomas wandte sich wieder an den Zeugen. „Mr. Kull, weigern sich Ihre Lizenznehmer gelegentlich, Ihren Lizenzbedingungen zu entsprechen?“
„Gerade Ihr Klient weigert sich entschieden, Mr. Thomas.“
Eine Woge nervösen Gelächters wurde unter den Zuhörern laut. Speyer brachte sie mit seinem Hammer zum Verstummen. „Bitte fahren Sie fort, Mr. Thomas.“
„Haben Sie jemals einen Lizenznehmer übernommen, der Ihre Forderungen nicht erfüllen konnte?“
„Einspruch!“ röhrte Ordway.
„Stattgegeben“, sagte Speyer. „Ich muß Sie verwarnen, Mr. Thomas. Ich möchte nicht, daß diese Verhandlung zu einer ad hominem Attacke gegen den Patentinhaber wird.“
„Selbstverständlich nicht, Euer Ehren. Tatsächlich habe ich größte Hochachtung vor dem Patentinhaber, Mr. Robert Morissey.“ Er wandte sich wieder an den Zeugen. „Mr. Kull, warum ist Mr. Morissey heute nicht anwesend?“
„Weil er sich derzeit in einer Nervenheilanstalt aufhält. Er ist geisteskrank.“
„Und trotzdem produziert er hundert Patente täglich?“
„Ja.“
„Sein Geisteszustand scheint seine Erfindergabe kaum zu beeinflussen.“
„Nun, Mr. Thomas, ich glaube, Sie kennen die Geschichte. Er erfand Faust, und dann wurde er verrückt. Die Kapazität seines Erfindercomputers wurde vor seinem geistigen Kollaps geschaffen.“
„Wurde ein Rechtsnachfolger für ihn benannt?“
„Ja, Sir.“
„Wer?“
„Ich selbst.“
„Wer bekommt das Geld für die Patente?“
„Das wird selbstverständlich einer Stiftung für Robert Morissey übergeben.“
„Diese Stiftung ist …?“
„Universal Patents.“
„Und wer kontrolliert die Stiftung?“
„Einspruch!“ rief Ordway.
„Stattgegeben“, entschied Speyer. „Mr. Thomas, Einkommen aus anderen Patenten haben nichts mit der Verletzung oder Ungültigkeit des Fiber-K-Patents zu tun. Das ganze Verhör ist irrelevant. Sie vergeuden die Zeit des Gerichts.“
Also mußte er das Thema von einer anderen Richtung angehen. „Mr. Kull, entspricht es Ihrer Aussage, zu behaupten, Faust liest die Literatur und versorgt Sie dann hinterher mit Erfindungen?“
„Manche Erfindungen werden auf diese Weise gemacht. Für andere benötigt er Experimente.“
„In einem Laboratorium?“
„In gewisser Weise, ja. Faust selbst hat mehrere Laboratorien in sich.“
„Chemisch? Elektronisch?“
„Beides. Faust enthält ein verkleinertes chemisches Labor, das mit der Standardausrüstung eines jeden Labors versehen ist, plus mehrere tausend chemische Reagenzien. Seine chemischen Erfindungen werden immer zuerst in diesem Labor getestet, bevor er das Patent beantragt. Und da er für jeden Test nur ein paar hundert Moleküle benötigt, dauert ein einzelner Test auch kaum eine Mikrosekunde. Faust kann ein chemisches Forschungsprogramm, das in einem konventionellen Labor Jahrzehnte beanspruchen würde, in wenigen Minuten durchführen.“
„Enthält er sonst noch etwas, Mr. Kull?“
„Faust hat einen kleinen Schmelzofen plus einen Vorrat von tausenderlei Metallen und Legierungen. Er hat ein permutatives elektronisches Kopplungssystem, das eine fast unendliche Vielzahl von Stromkreisen schaffen kann. Er produziert sein eigenes Papier aus der Luft, selbstverständlich auf Kohlendioxidbasis. Und er hat neben verschiedenen anderen Hilfsmitteln einen kleinen Kernreaktor.“
„Und Sie behaupten immer noch, Mr. Kull, diese ganzen Arbeiten, die Experimente, die Ideen zu allen Erfindungen, stammen von einem Mann im Irrenhaus?“
„Ja, Sir, da Mr. Morissey Faust gebaut hat.“
Das führte zu nichts. Er mußte etwas anderes versuchen. „Mr. Kull, Sie hörten Mr. Flagmans Aussage, nach der Faust im letzten
Weitere Kostenlose Bücher